Beinah Fischfutter Wal schnappt Taucher und spuckt ihn wieder aus

afp

11.3.2019

Im Maul eines Brydewals landete vor Südafrika nicht nur Fisch, sondern auch ein Taucher.
Im Maul eines Brydewals landete vor Südafrika nicht nur Fisch, sondern auch ein Taucher.
Keystone/Archiv

Ein Hobbysportler wollte in Südafrika die Sardinenwanderung beobachten und geriet dabei in das Maul eines Wals. Biblische Ausmasse nahm die Geschichte zum Glück nicht an.

Ein deutscher Taucher hat den Aufenthalt im Maul eines Wals vor der Küste Südafrikas überlebt. Der 51-jährige Rainer Schimpf war beim Filmen eines Sardinenschwarmes in den Mund eines Wals geraten, erzählte er der Nachrichtenagentur AFP. «Ich fühlte etwas Druck um die Hüfte und wusste sofort, was passierte», schildert er den Vorfall, der sich Ende Februar vor Küste des südafrikanischen Orts Porth Elisabeth ereignete.

«Der Wal verschluckte mich aus Versehen zusammen mit seiner Hauptmahlzeit, den Sardinen», sagte Schimpf zur AFP. Seine Erfahrung im Maul des Wals sei eine Sache von Sekunden gewesen, nicht vergleichbar mit den drei Tagen, welche Jona in der biblischen Erzählung im Magen eines Wales verbrachte.

Weder Fisch noch Plankton

«Der Wal realisierte den Fehler und öffnete sein Maul, um mich freizulassen. Es fühlte sich an, als würde ich zusammen mit Tonnen von Wasser heraus gespült», sagte Schimpf. Ausgewachsene Brydewale können bis zu 30 Tonnen schwer werden und ernähren sich von Plankton und Fisch.

Schimpfs Frau Silke beobachtete die Szene zusammen mit einem Fotografen von einem Boot aus, von dem aus sie die berühmte Sardinenwanderung beobachteten. Die Sardinen locken Wale und Haie an, die sich von den Fischen ernähren.

Gleich zurück ins Wasser

Als Schimpf die Wasseroberfläche wieder erreichte, atmete er tief durch und schwamm zu seiner Gruppe von Schnorchlern zurück, die das Drama gar nicht mitbekommen hatten. «Wir schwammen zurück zum Schiff, kletterten über die Reling und prüften, ob ich und die Kamera noch ganz waren. Es gab keine gebrochenen Knochen und keine geprellten Rippen, also war alles in Ordnung.»

Beflügelt vom Adrenalin sprang er zurück ins Wasser. «Dieses Mal um Haie zu beobachten», ergänzte Schimpf mit einem Lächeln. Schimpf ist ein Spezialist in Sachen Sardinenwanderung und den Raubfischen, die den Sardinen folgen.

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