In Japan haben selbst kleine Mädchen das umstrittene Frauen-Verbot beim nationalen Sumo-Ringkampf zu spüren bekommen: Der erzkonservative Sumo-Verband untersagte Mädchen die Teilnahme einer Sumo-Veranstaltung für Kinder.
Dies berichtete die japanische Tageszeitung "Tokyo Shimbun" am Donnerstag. Dabei hätten in den drei vorangegangenen Jahren Mädchen beim "Kinder Sumo" in der Stadt Shizuoka noch teilnehmen dürfen.
Doch nun habe der Verband Frauen "egal welchen Alters" die Teilnahme untersagt, hiess es. Bei der Kinderveranstaltung treten professionelle Sumo-Ringer zusammen mit Kindern in dem heiligen Kampfring auf.
Der Tradition nach darf der "dohyo", der sandige Kampfring, von Frauen nicht betreten werden. Das Frauen-Tabu hatte kürzlich für Diskussionen gesorgt, als Frauen einem Bürgermeister nach einem Schlaganfall bei einer Rede im Kampfring das Leben retteten und dabei von einem Ringrichter zum Verlassen des dohyo aufgefordert wurden. Der Verband entschuldigte sich darauf für den Vorfall - geändert hat sich aber nichts.
Vor jedem Kampf vollführen die Ringer Reinigungsrituale: Sie spülen sich den Mund mit Wasser aus und streuen Salz in den Ring. Die Monatsblutung der Frau liefere die Erklärung, warum in früheren Jahrhunderten die gedankliche Verbindung zwischen Frauen und "Schmutz" aufgekommen sei, heisst es in japanischen Medienberichten.
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