ArzneimittelWeltweite Aktion gegen illegalen Online-Handel mit Medikamenten
om, sda
8.6.2021 - 12:49
In einer weltweiten Aktion gegen den illegalen Online-Handel mit Medikamenten haben Swissmedic und der Zoll im Mai über 300 Sendungen mit illegalen Medikamenten oder Dopingmitteln aus dem Verkehr gezogen. Über 90 Prozent davon waren Potenzmittel.
Keystone-SDA, om, sda
08.06.2021, 12:49
SDA
Auffallend waren Sendungen aus der Ukraine mit Fälschungen der einschlägigen Mittel. Auch andere rezeptpflichtige und illegal importierte Medikamente wurden sichergestellt, die in Eigenregie eingenommen ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Über beschlagnahmte Drogen wurden die Strafbehörden der Kantone zwecks Einleitung von Verfahren informiert, wie die Arzneimittelbehörde Swissmedic am Dienstag mitteilte.
Der grösste Teil der beschlagnahmen 346 Sendungen stammte mit 41 Prozent aus Polen. 16 Prozent wurden in Deutschland und 14 Prozent in China abgeschickt. Auf die Ukrainie entfielen elf, auf Indien fünf und auf Ungarn vier Prozent. Anderer Herkunft liessen sich elf Prozent der Beschlagnahmungen zuweisen. Swissmedic, die Eidgenössische Zollverwaltung und Antidoping Schweiz überprüften im Postzentrum Zürich-Mülligen 695 Sendungen.
120 illegale Websites
Neben den Paketen nahmen die Behörden auch einschlägige ausländische Internetseiten unter die Lupe. Dabei identifizierten sie 120 als illegal. Dabei wurden 75 gehackte Sites entdeckt, auf denen ohne Wissen der Inhaber gefälschte rezeptpflichtige Medikamente vertrieben wurden. Gegen sie laufen Anstrengungen zur Löschung oder Bereinigung.
International wurden bei der zum 14. Mal durchgeführten Aktion zwischen dem 18. und 25. Mai in 55 Ländern fast 120'000 Websites überprüft und 13'000 von ihnen geschlossen. Zudem beschlagnahmten die Ermittler über neun Millionen illegaler und gefälschter Medikamente.
Kriminelle Netzwerke
Hinter illegalen Medikamentenangeboten stecken internationale kriminelle Netzwerke. Die gefälschten Mittel werden meistens in Asien hergestellt, gefälschte Potenzmittel in Indien. Die Vertriebskanäle sind verschlungen.
In den vergangenen Jahren stammten die meisten beschlagnahmten Sendungen aus Singapur. Die dortige Heilmittelbehörde schob dem allerdings den Riegel. Die aktuellen Spitzenreiter Polen und Deutschland dienen als neue Transitländer.
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