St. Gallen Wertvolle Ente mit Schneeball getötet

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18.2.2019

Kolbenenten sind sehr elegante Vögel. Und sehr empfindliche.
Kolbenenten sind sehr elegante Vögel. Und sehr empfindliche.
Keystone/Archiv

Ob Schüler auf dem Schulweg, Hundebesitzer beim Gassi gehen oder Sportler bei ihrer Joggingrunde: Am Anblick der Enten in der Volière im Stadtpark St. Gallen erfreuen sich täglich hunderte Passanten. Nun wurde eines der wertvollen Tiere getötet – mit einem Schneeball.

Ein Schutzzaun allein hielt die Täter nicht ab: Mit gezielten Schneeballschüssen haben drei Unbekannte in dieser Woche eine wertvolle Kolbenente in der Volière im Stadtpark St. Gallen getötet. «Die Köpfe der Vögel sind so klein und empfindlich, da kommt es bei jedem Treffer durch einen Schneeball sofort zur Hirnblutung und zum qualvollen Tod», erklärte Christian Müller, der Präsident der Volière-Gesellschaft St.Gallen, traurig FM1Today.

Dabei sollen die Besucher des Parks durch die Volière doch dafür sensibilisiert werden, dass einige der 16 Entenarten, die in der Anlage gehalten werden, inzwischen vom Aussterben bedroht sind. Entsprechend hoch ist auch der Preis der Enten: Manche Exemplare sind mehrere hundert Franken wert. So auch das Kolbenentenmännchen, das nun sein Leben verlor.

Schüler sensibilisieren

Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art, berichtet Müller: Schon in den vergangenen Jahren wurden Enten durch Schneebälle getötet. «Deshalb errichten wir jeweils im Herbst einen 1.80 Meter hohen Zaun rund um die Volière», meint er. «Es gibt aber leider keinen 100-prozentigen Schutz, was wir diese Woche wieder einmal schmerzlich feststellen mussten».

In der Hoffnung, dass es potenzielle Schneeballwerfer abschreckt, wurden nun entsprechende Warnzettel am Zaun befestigt – mit dem Hinweis, dass die Volière videoüberwacht ist. Ausserdem plant Müller, den umliegenden Schulen, deren Schüler oft den Park durchqueren, eine Sammelmail zu schreiben. Lehrer neuer Schulklassen seien verpflichtet, «die Kinder zu informieren, was man mit der Volière nicht machen sollte und zu betonen, dass die Volière ein Schauobjekt ist und nicht dazu gedacht ist, die Tiere zu plagen».

Diesmal keine Kinder

Waren es vor einigen Jahren noch unwissende Schüler, die den Enten zusetzten, sind im aktuellen Fall jedoch keine Kinder die Übeltäter: «Die müssen mindestens 20, wenn nicht 25 Jahre alt gewesen sein», sagt Müller über die drei Personen, die er auf den Überwachungsbändern gesehen hat. «Sie hatten die Kapuze über den Kopf gezogen und wirkten sehr breit gebaut».

Bilder aus der Schweiz
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