Rauch über San Francisco Brände in Kalifornien fordern weitere Todesopfer

10.9.2020

In Kalifornien brennen mehr als zwei Dutzend grosse Feuer. Weitere drei Menschen kommen in den Flammen ums Leben. Dichter Rauch liegt über weiten Teilen des Staates, San Francisco ist in orangeroten Nebel gehüllt.

Die verheerenden Waldbrände im US-Bundesstaat Kalifornien haben weitere Menschenleben gefordert. In einer Brandzone im Bezirk Butte County knapp 300 Kilometer nördlich von San Francisco seien drei Leichen gefunden worden, teilte Sheriff Kory Honea am Mittwochabend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz mit. Die Opfer seien noch nicht identifiziert worden.

Das sogenannte North Complex Fire in der ländlichen Region hatte sich am Mittwoch rasch ausgebreitet und Tausende Menschen in die Flucht geschlagen. Nach Angaben der Feuerwehr sind dort 2'000 Gebäude beschädigt worden oder ganz abgebrannt.

Die Golden Gate Bridge ist in orangefarbenem Licht durch die anhaltenden Waldbrände zu sehen. 
Die Golden Gate Bridge ist in orangefarbenem Licht durch die anhaltenden Waldbrände zu sehen. 
Bild: dpa

Apokalyptische Stimmung in San Francisco

Die Brände in Butte County tobten in der Nähe der Ortschaft Paradise, die im November 2018 von dem sogenannten Camp Fire fast völlig zerstört worden war. 85 Menschen starben damals, Zehntausende wurden obdachlos.



Weiter südlich im Gebirge der Sierra Nevada griff das seit Freitag wütende Creek Fire weiter um sich. Auf einer Fläche von mehr als 675 Quadratkilometern zerstörte der Waldbrand bereits mehr als 60 Häuser und war am Mittwoch zu null Prozent unter Kontrolle, wie die Feuerwehr erklärte.

Der Rauch von zwei Dutzend Feuern in Kalifornien bedeckte weite Teile des Westküstenstaates. Im Raum San Francisco färbte sich der Himmel orangerot. Den ganzen Tag über blieb es dunkel, die Sonne konnte die Schichten von Nebel und Rauch nicht durchbrechen. «Apokalyptisch» und als «Marshimmel» beschrieben Anwohner in sozialen Medien das Phänomen.

14'000 Feuerwehrleute im Einsatz

«Einige unserer Tiere waren irritiert, weil die Sonne nicht herauskam», sagte Zoo-Sprecherin Nancy Chan dem «San Francisco Chronicle». Einige Gehege mit Vögeln und Koalas seien künstlich beleuchtet worden.

14'000 Feuerwehrleute kämpften am Mittwoch gegen 28 grössere Waldbrände in dem Westküstenstaat an. In diesem Jahr wurde bereits eine Rekordfläche von mehr als 10'000 Quadratkilometern Land zerstört. Nach Mitteilung der Feuerwehr kamen in den vergangenen Wochen acht Menschen ums Leben, darunter zwei Einsatzkräfte. Mit den am Mittwoch bekannt gewordenen Todesfällen ist diese Zahl nun weiter angestiegen. Auch in den benachbarten Westküstenstaaten Oregon und Washington wüteten Feuer.

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