Von Zugbegleiterin aus Zug geworfen Empörung in Russland um toten Kater Twiks 

SDA

21.1.2024 - 20:04

Ein Zug der russischen Staatsbahn RZD.
Ein Zug der russischen Staatsbahn RZD.
Archivbild: imago/photothek

In Russland hat eine Zugbegleiterin einen scheinbar streunenden Kater bei eisiger Kälte aus einem Abteil geworfen und damit breites Entsetzen ausgelöst. Nach langer Suche Hunderter Freiwilliger wurde der Kater mit dem Namen Twiks nach Angaben des Besitzers tot gefunden, wie russische Medien meldeten.

Keystone-SDA

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine Zugbegleiterin hat in Russland bei eisiger Kälte einen Kater aus einem Abteil geworfen.
  • Die Zugbegleiterin hat vermutet, der Besitzer könne auf dem Bahnhof nach seinem Kater suchen.
  • Erst zehn Stunden nach der Abfahrt von Kirow habe der Fahrgast, der wohl geschlafen hatte, beim Zugpersonal den Kater als vermisst gemeldet.
  • Nach langer Suche Hunderter Freiwilliger wurde der Kater mit dem Namen Twiks nach Angaben des Besitzers tot gefunden.

«Den Passagieren war der Kater, der ohne Beaufsichtigung im Waggon herumlief, aufgefallen», hiess es in einer Mitteilung der Staatsbahn. Die Zugbegleiterin habe das Tier dann aus dem Waggon geworfen, weil sie vermutet habe, der Besitzer könne auf dem Bahnhof nach seinem Kater suchen.

Erst zehn Stunden nach der Abfahrt von Kirow habe der Fahrgast, der wohl geschlafen hatte, beim Zugpersonal den Kater als vermisst gemeldet. Laut Medien gab es für das Tier aber einen Fahrschein; weil in Russland zudem von jedem Passagier schon vor dem Einsteigen alle Ausweise, Papiere und Tickets geprüften werden, sei der Kater auch im System erfasst gewesen.

Bürger fordern Bestrafung der Frau

Die russische Staatsbahn RZD entschuldigte sich für den Vorfall und kündigte eine Änderung ihrer Richtlinien an. Demnach sollen in solchen Fällen Tiere künftig nur noch Bahnhofspersonal direkt übergeben werden – für die Suche nach dem Besitzer oder die Unterbringungen in einem Heim.

Entsetzte Bürger veröffentlichten auf der Plattform change.org eine Resolution mit der Aufforderung an die Bahn, die Angestellte wegen des brutalen Umgangs mit dem Tier zu entlassen. Bis Sonntagnachmittag kamen dort mehr als 300’000 Unterschriften zusammen. Entsetzte Bürger veröffentlichten auch Videos und forderten eine Bestrafung der Frau.

Kater nach Bissen von Hunden gestorben

Die Zugbegleiterin war laut russischer Bahn davon ausgegangen, dass es sich um ein streunendes Tier handelte, dass bei einem Halt in Kirow in den Waggon geklettert sein könnte. Die Bahn habe ein internes Verfahren eingeleitet, hiess es. Die Frau habe im Zug von Jekaterinburg auf dem Weg nach St. Petersburg die Passagiere befragt, ob das Tier jemanden gehöre. Niemand habe geantwortet.

Der Vorfall ereignete sich laut Staatsbahn bereits am 11. Januar. Nach tagelanger Suche wurde am Samstag bekannt, dass Twiks am Morgen rund einen Kilometer vom Bahnhof Kirow entfernt tot gefunden wurde. Ersten Erkenntnissen nach starb der Kater nach Bissen von Hunden und an Unterkühlung. Er soll frisch operiert gewesen sein und bei den eisigen Temperaturen im Schnee nicht überlebt haben.