Griechenland Wirbelsturm «Ianos»: Zwei Tote und schwere Schäden in Griechenland

SDA

19.9.2020 - 11:54

Wellen brechen im Hafen von Argostoli in einer Taverne ein. Der schwere Herbststurm «Ianos» hat sich langsam entlang der Küste der griechischen Halbinsel Peloponnes bewegt – und dabei erhebliche Schäden angerichtet. Foto: Nikiforos Stamenis/AP/dpa
Wellen brechen im Hafen von Argostoli in einer Taverne ein. Der schwere Herbststurm «Ianos» hat sich langsam entlang der Küste der griechischen Halbinsel Peloponnes bewegt – und dabei erhebliche Schäden angerichtet. Foto: Nikiforos Stamenis/AP/dpa
Source: Keystone/AP/Nikiforos Stamenis

Der Wirbelsturm «Ianos» und ein weiteres Sturmtief über der Nordägäis haben in der Nacht zum Samstag in weiten Teilen Griechenlands schwere Schäden verursacht. In Mittelgriechenland kamen eine Frau und ein Mann ums Leben, eine weitere Frau wurde vermisst. Viele könnten ihre Häuser wegen Hochwassers nicht verlassen, teilte die Feuerwehr am Samstagmorgen mit. Mehr als 600 Menschen seien von Rettungskräften aus Wohnungen befreit oder anderweitig gerettet worden. Wegen Schäden an der Bahnstrecke wurde die Zugverbindung Athen – Thessaloniki unterbrochen.

Bilder und Videos in sozialen Medien und in griechischen Medien zeigen die Spur der Verwüstung: Umgestürzte Bäume und Strommasten, weggeschwemmte Autos, Segelboote, die von Wind und Wellen an Land gespült oder gleich im Hafen versenkt wurden. Vielerorts stehen Strassen unter Wasser. Im Laufe des Samstag passiert «Ianos» die Westküste der Insel Kreta, während es in der Nordägäis stürmisch bleibt.

Ein Medicane wie «Ianos» ist ein Sturmtief, das sich gegen Ende des Sommers im Mittelmeerraum bilden kann, wenn das Wasser dort noch hohe Temperaturen aufweist. Sobald der Sturm das Festland erreicht, verliert er an Heftigkeit – in diesem Fall aber zog «Ianos» an der griechischen Westküste entlang Richtung Süden. Griechenland wird in den vergangenen Jahren verstärkt von Stürmen und Starkregen heimgesucht, oft sind Verletzte und Tote zu beklagen.

Ältere Griechen versichern, dass es solche schweren Stürme in dieser Regelmässigkeit früher nicht gegeben habe. «Ich stand bis zu den Hüften im Wasser», sagte eine 86-Jährige am Samstag dem Fernsehsender Skai in der stark betroffenen Stadt Karditsa. «Wir hatten auch früher mal Stürme, aber nie so gewaltig.»

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