Immobilien Wohneigentumspreise dürften trotz Coronakrise weiter steigen

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22.1.2021 - 08:25

Die Preise für Einfamilienhäuser dürften laut dem Vergleichsdienst Moneypark in den nächsten Monaten trotz Coronakrise weiter steigen. Das Wohnen in den eigenen vier Wänden hat während der Pandemie an Bedeutung gewonnen.(Archivbild)
Die Preise für Einfamilienhäuser dürften laut dem Vergleichsdienst Moneypark in den nächsten Monaten trotz Coronakrise weiter steigen. Das Wohnen in den eigenen vier Wänden hat während der Pandemie an Bedeutung gewonnen.(Archivbild)
Keystone

Die Risiken auf dem Schweizer Immobilienmarkt haben sich zum Ende des Jahres 2020 etwas entspannt. Die Immobilienpreise dürften derweil weiter steigen. Vor allem bei Einfamilienhäusern an peripheren Lagen ist mit höheren Preisen zu rechnen.

Der von 0 bis 6 Punkte reichende Real Estate Risk Index (RERI) sei im vierten Quartal 2020 um weitere 0,3 auf 3,5 Indexpunkte gesunken. Dies sei ein Rückgang auf ein «mittleres Risiko» von einem «leicht erhöhten Risiko», schreibt der Hypotheken-Vergleichsdienst Moneypark in einer Mitteilung vom Freitag. Dies sei der tiefste Stand seit Mitte 2019.

Für die Abschwächung der Risiken sind laut Moneypark die stark verbesserten Zahlen und Aussichten der Schweizer Export-Wirtschaft sowie der stabile Inlandkonsum hauptverantwortlich. Allerdings dürfte der weitgehende Shutdown ab dem 18. Januar den Privatkonsum schwächen. Auch dürfte der Industriesektor die weltweit grassierende dritte Covid-19-Welle zu spüren bekommen.

Zunehmende Nachfrage in der Peripherie

Der Schweizer Eigenheimmarkt profitiere weiter vom anhaltend stabilen Niedrigzinsumfeld und stehe auf einem sehr soliden Fundament, heisst es weiter. Wegen der Pandemie habe das Wohnen an Bedeutung gewonnen, was sich auch in einer erhöhten Nachfrage nach Eigenheimen zeige. Vor allem an Orten mit tieferen Preisen zeige sich eine anziehende Nachfrage.

Im vierten Quartal legte der konsolidierte Angebots-Preisindex für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen mit einem Plus von 1,7 Prozent in einem Quartal so kräftig zu wie seit 2012 nicht mehr und erreichte dabei mit 166,2 Punkten ein Allzeithoch.

Da das Angebot gegenüber 2019 leicht zurückgegangen sei und Verkaufswellen aufgrund von Einkommenseinbussen oder Arbeitslosigkeit bisher ausgeblieben seien, dürften die Preise weiter steigen, glauben die Moneypark-Experten. Vor allem Einfamilienhäusern an peripheren Lagen dürften überdurchschnittliche Preisanstiege sehen.

In grösseren Städten wie Zürich oder Genf könnte das sehr hohe Preisniveau stagnieren oder leicht sinken. «Damit dürfte in diesen Hotspots eine weitere Zuspitzung der Preissituation ausbleiben.»

Risiken bei Rendite- und Gewerbeliegenschaften

Bei Renditeliegenschaften sieht es kritischer aus. Das Preisniveau sei an vielen Orten in den letzten Jahren auf ein ungesundes Niveau gestiegen und die Mietnachfrage sei teils nur sehr beschränkt vorhanden, schreibt Moneypark. Damit bestehe ein erhöhtes Leerstandsrisiko.

Der Büromarkt habe eine Nachfrageeinbusse aufgrund von vermehrtem Home Office zu verkraften und bei Gewerbeobjekten zwängen die Umsatzeinbussen der stationären Geschäfte zu Lasten des Onlinehandels zu weiteren Kostenoptimieren bzw. Schliessungen von Filialen.

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