Streit eskaliert Zürichsee: Mehrere Kapitäne wegen Hornens angezeigt

tsha

30.8.2019

Vor einer Traumkulisse: Ein Schiff fährt über den Zürichsee (Archivbild).
Vor einer Traumkulisse: Ein Schiff fährt über den Zürichsee (Archivbild).
Bild: Keystone

Schon wieder eine Anzeige wegen Gehupe am Zürichsee: «Das muss ein Ende haben», fordert der Chef der betroffenen Kapitäne.

Ärger am Zürichsee: Mehrere Kapitäne der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) wurden von einem Anwohner verzeigt, weil sie sich nicht an das Hornverbot gehalten haben sollen. Das vor zwei Jahren erlassene Verbot besagt, dass Schiffe nur noch im Gefahrenfall vier Sekunden lang hupen dürfen. Zuvor war es ihnen auch erlaubt gewesen, vorm Anlegen an einem Steg kurz zu hornen.

Der Anwohner aus Stäfa ZH, der nun Anzeige einreichte, will allein an diesem Wochenende sieben Verstösse gegen das Hornverbot festgestellt haben. Laut «20 Minuten» kritisiert SEV-Gewerkschaftssekretärin und SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher das Vorgehen des Mannes scharf: «Ich finde das Ganze sehr bedauerlich. Diese Anzeigen sind eine grosse Belastung für die Betroffenen», sagte sie.

Die Kapitäne würden lediglich ihren Beufsauftrag erfüllen und etwa dann hupen, wenn Schwimmer oder Bootsfahrer gewarnt werden müssten. Graf-Litscher hält es für sinnvoll, Anwohner über den Zwecke des Hupens zu informieren.

«Das muss ein Ende haben»

Die Betroffenen hätten vorgeladen werden müssen und seien befragt worden. Graf-Litscher sieht nun deren Arbeitgeber in der Pflicht: «Gleichzeitig erwarten wir von der ZSG, dass sie ihrer Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nachkommt und sich für ihr Personal einsetzt.»

Unterdessen reagierte die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft bereits. Das Unternehmen stelle sich hinter seine Kapitäne und setze sich für einen sicheren Fahrbetrieb auf dem Zürichsee ein, sagte ZSG-Direktor Roman Knecht «20 Minuten».

Die jetzt vorgebrachte Anzeige ist nicht die erste, die sich gegen das Hornen auf dem Zürchisee richtet. Bereits im vergangenen Jahr hatte ein anderer Bewohner aus Stäfa ZH Anzeige eingereicht, diese aber aus unbekannten Gründen wieder zurückgezogen. «Das muss ein Ende haben», fordert der ZSG-Direktor Knecht.

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