KundgebungZürcher Frauendemo von Polizei toleriert
SDA
7.3.2020 - 18:15
Mehre Hundert Frauen haben trotz bundesrätlichem Veranstaltungsverbot am Samstag in Zürich für ihre Anliegen demonstriert. Die Stadtpolizei tolerierte den unbewilligten Umzug, weil er friedlich begonnen hatte. Später gab es aber doch noch Zwischenfälle.
In den vergangenen Jahren hatten jeweils mehr als 1000 Personen an der Frauendemo teilgenommen. Diesmal waren es nach unbestätigten Schätzungen von Medienschaffenden nur einige Hundert, so dass die Verbotsschwelle wohl nicht erreicht wurde. Veranstaltungsverbot, Coronavirus und kühles Wetter hatten ihre Wirkung getan.
Der Bundesrat hat wegen des Coronavirus bis zum 15. März alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen verboten.
Die Frauen demonstrierten auf ihrem Marsch durch die Innenstadt gegen Gewalt, Sexismus und die Abwertung ihrer Arbeit. Sie forderten die gleiche gesellschaftliche Wertschätzung und Entlöhnung für ihre bezahlte und unbezahlte Arbeit, wie Männer diese erhalten.
Zur alljährlich vor dem Internationalen Frauentag stattfindenden Demo hatte das Frauenbündnis Zürich aufgerufen. Das Frauenbündnis wollte die Demonstration trotz bundesrätlichem und stadtpolizeilichem Verbot auch dann durchführen, wenn wie in den vergangenen Jahren mehr als 1000 Frauen teilgenommen hätten.
Solange Supermärkte, Bahnhöfe und Pendlerzüge nicht reorganisiert werden müssten, sehe man keinen Grund, warum Veranstaltungen, die draussen und dazu noch in Bewegung seien, nicht stattfinden sollten, hiess es dazu auf der Demo-Website. Im Gegensatz zu den nach wie vor ungeschützten Detailhandelsangestellten könnten die Demo-Teilnehmerinnen den Abstand zu anderen Menschen zudem selber regulieren.
Untersagt, aber toleriert
Die Stadtpolizei hatte die Demonstration im Vorfeld nicht bewilligt, tolerierte sie dann aber. Die Polizei twitterte zu Beginn der Kundgebung, diese werde toleriert, weil sie friedlich verlaufe. Die Stimmung kippte später allerdings, wie die Polizei nach dem Umzug mitteilte.
Ein Teil der Demonstrierenden versuchte mehrfach, von der Polizei abgesperrte Brücken entlang der Limmat zu überqueren. Beim Central stoppten die Demonstrierenden und blockierten den wichtigen Verkehrsknotenpunkt über eine Stunde. Entlang der Route kam es zu Sachbeschädigungen durch Sprayereien und Farbbeutelwürfe. Farbbeutel wurden auch gegen Polizistinnen und Polizisten geworfen.
Ein Abbruch der Demo zu diesem Zeitpunkt wäre nicht mehr verhältnismässig gewesen, sagte Polizeisprecher Christian Spaltenstein gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Polizei ohne bestätigte Teilnehmerzahlen
Die Frage nach einem Eingriff wegen des bundesrätlichen Veranstaltungsverbotes ab 1000 Personen habe sich nicht gestellt, erklärte Spaltenstein. Die Polizei habe keine bestätigten Teilnehmerzahlen gehabt. Es hätten «sicher einige Hundert Personen» am Umzug teilgenommen.
Für den Fall, dass über 1000 Personen teilgenommen hätten, hatte die Stadtpolizei mehrere Handlungsoptionen und wollte situativ entscheiden. Ein Eingreifen wäre laut Spaltenstein auch unter dem Aspekt der Verhältnismässigkeit beurteilt worden. «Ein Verstoss gegen die entsprechende Bestimmung des Epidemiegesetzes gilt nur als Übertretung», erklärte er.
Für Sonntag ist eine weitere nicht bewilligte Veranstaltung geplant. Das Feministische Streikkollektiv und das Frauenstreikkollektiv Zürich rufen auf zum feministischen Streik und zu einer Versammlung am Nachmittag auf dem Sechseläutenplatz.
Bräuche zur Weihnachtszeit: Wie lange hast du an das Christkind geglaubt?
Der Samichlaus, das Christkind und der Weihnachtsmann spielen eine grosse Rolle in der Adventszeit. Doch wie lange hast du daran geglaubt? blue News stellt diese Frage und noch mehr an die Passanten in Zürich.
10.12.2024
Erpressungsfall Schumacher: Prozess beginnt
Es ist ein spektakulärer Erpressungsversuch: Mit privaten Fotos und Videos soll ein Trio aus dem Raum Wuppertal versucht haben, die Familie von Ex-Rennfahrer Michael Schumacher um 15 Millionen Euro zu erpressen. Nun beginnt der Prozess in Wuppertal DE.
10.12.2024
See-Schnee-Effekt: In 30 Minuten können bis zu zwei Meter Schnee fallen
Manche US-Bundesstaaten sind von heftigen Schneefällen betroffen. In Pennsylvania schneite es am 30. November bis zu 70 Zentimeter. Das hat mit einem Wetterphänomen zu tun, dem «Lake snow effect».
02.12.2024
Bräuche zur Weihnachtszeit: Wie lange hast du an das Christkind geglaubt?
Erpressungsfall Schumacher: Prozess beginnt
See-Schnee-Effekt: In 30 Minuten können bis zu zwei Meter Schnee fallen