Feuer in Russland Mehrere Tote bei gewaltigen Waldbränden in Sibirien

dpa/tpfi

8.5.2023 - 21:11

In mehreren Regionen Russlands wüten Waldbrände.
In mehreren Regionen Russlands wüten Waldbrände.
Archivbild: Ivan Nikiforov/AP/dpa

In der sibirischen Region Kurgan seien mindestens sechs Menschen gestorben und 14 weitere verletzt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Mehr als 40 Häuser wurden zerstört, mehrere Dörfer mussten evakuiert werden.

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  • In mehreren Regionen Russlands wüten Waldbrände.
  • In der sibirischen Region Kurgan seien mindestens sechs Menschen gestorben.
  • Auch im Gebiet Swerdlowsk am Ural weiteten sich Waldbrände aus.
  • Aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine herrscht in einigen Waldbrand-Regionen Mangel an Rettungskräften.

In der ebenfalls sibirischen Region Tjumen meldeten die Behörden einen weiteren Toten. Es handele sich um einen 49 Jahre alten Mann, der gestorben sei beim Versuch, ein Feuer in seinem Dorf zu bekämpfen. Auch im Gebiet Swerdlowsk am Ural weiteten sich Waldbrände aus – jüngsten Angaben zufolge auf eine Fläche von insgesamt mehr als 540 Quadratkilometer.

Im Ural und in Sibirien lodern nach Angaben der russischen Behörden gewaltige Waldbrände. Allein in der Region Swerdlowsk im Westen des Landes standen am Montag mehr als 54’000 Hektar Wald in Flammen, wie die Verwaltung vor Ort mitteilte. Mehr als 4800 Feuerwehrleute waren im Einsatz, unterstützt von rund 6000 Freiwilligen.

Der Leiter der russischen Forstbehörde, Iwan Sowetnikow, sagte, er rechne damit, dass die meisten grösseren Brände in der Region innerhalb von zwei bis drei Tagen eingedämmt und gelöscht werden könnten. Ein solches Ziel schien optimistisch: Am Sonntagabend standen noch 33’000 Hektar Wald und Buschland in Flammen, das Einsatzgebiet hatte sich also über Nacht erheblich vergrössert.

Notstand in mehreren Regionen

In der benachbarten Region Kurgan zerstörten die Flammen mehr als 300 Wohnhäuser und 3900 weitere Gebäude, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete. Gouverneur Wadim Schumkow sagte, mehrere Menschen seien bei den Bränden getötet und verletzt worden. Details nannte er nicht, sondern erklärte lediglich, die Lage sei sehr schwierig. Der russische Minister für Katastrophenschutz, Alexander Kurenkow, flog am Montag nach Kurgan und meldete, dass die meisten Brände in der Region eingedämmt worden seien.

In der sibirischen Region Omsk riefen die örtlichen Behörden wegen der Brände den regionalen Notstand aus. Die gleichnamige Hauptstadt der Region war nach Berichten örtlicher Medien seit Montagmorgen in dichten Rausch gehüllt. In der benachbarten Region Tjumen wüteten am Montag zwölf Waldbrände. Die Behörden dort hatten am Sonntag ebenfalls den Notstand erklärt. Jeden Tag kämen neue Feuer hinzu, sagte Gouverneur Alexander Moor am Sonntag. Das heisse, trockene Wetter und der starke Wind verschlimmerten die Lage.

Mangel an Rettungskräften

In den vergangenen Jahren hatte Russland mit besonders vielen Waldbränden zu kämpfen, die Experten auf ungewöhnlich trockene Sommer und hohe Temperaturen zurückführten. Allerdings kritisierten sie auch die Entscheidung von 2007, eine Flugzeugstaffel zur Sichtung und Bekämpfung von Bränden aus der Luft aufzulösen. Die Mittel wurden stattdessen den regionalen Behörden übergeben, was zu einem raschen Niedergang der Truppe führte.

Mindestens ein Toter bei Waldbränden in Russland

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dpa/tpfi