Regierungswechsel in London Truss telefoniert als erstes mit Selenskyj +++ Heute erste Bewährungsprobe

red

7.9.2022

Es ist offiziell: Liz Truss ist neue Premierministerin des Vereinigten Königreichs. Queen Elizabeth II. hat Truss auf Schloss Balmoral in Schottland zur Nachfolgerin von Boris Johnson ernannt.

red

7.9.2022

  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 3.11 Uhr

    Erste Bewährungsprobe: Truss stellt sich Fragen im Parlament

    Einen Tag nach ihrer Ernennung zur neuen britischen Premierministerin erwartet Liz Truss die erste Bewährungsprobe im Parlament. Am Mittwochmittag stellt sich Boris Johnsons Nachfolgerin als Regierungs- und Parteichefin der konservativen Tories in London den Fragen der Abgeordneten. Erwartet wird, dass die 47-Jährige vor allem einen Plan gegen die rasant steigenden Energiekosten vorstellt. Berichten zufolge will sie die Preise für Strom und Gas einfrieren lassen. Die Prime Minister's Questions genannte Befragung im Parlament findet traditionell am Mittwoch jeder Sitzungswoche statt.

    Truss war am Dienstag von Queen Elizabeth II. mit der Regierungsbildung beauftragt worden und löste Boris Johnson in der Downing Street ab. Nach einem teils erbittert geführten parteiinternen Wahlkampf gegen Ex-Finanzminister Rishi Sunak war sie am Vortag nur mit relativ knapper Mehrheit zur Parteichefin gekürt worden.

    Angesichts der hohen Inflation sowie einer schweren Krise des Gesundheitssystems steht Truss bereits jetzt unter Druck. Auch das Verhältnis zur EU ist wegen des Streits um die Nachwehen des Brexits und Sonderregeln für die britische Provinz Nordirland erheblich belastet. Es gibt Befürchtungen, dass die bisherige Aussenministerin den Streit weiter eskalieren lassen könnte.

    Am Dienstagabend machte Truss bereits ihr neues Kabinett bekannt. Die bisherige Arbeitsministerin Therese Coffey, die als ihre engste Verbündete gilt, übernimmt das Gesundheitsministerium und wird zugleich Vizeregierungschefin, wie Downing Street mitteilte. Auf den wichtigen Posten des Finanzministers berief die neue Regierungschefin wie erwartet den bisherigen Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng. James Cleverly, zuletzt Chef des Bildungsressorts und davor unter Truss Europa-Staatssekretär, übernimmt das Aussenministerium. Die konservative Hardlinerin Suella Braverman wird Innenministerin. Staatsekretär Jacob Rees-Mogg, der als Gegner grüner Industrien und einflussreiches Mitglied des sehr konservativen Flügels in der Tory-Partei gilt, wird neuer Wirtschafts- und Klimaschutzminister.

  • 7. September, 0.05 Uhr

    Truss telefoniert als erstes mit Selenskyj – Kooperation vereinbart

    Die neue britische Premierministerin Liz Truss hat am Dienstagabend mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Es sei ihr erstes Telefonat mit einem Amtskollegen seit ihrer Ernennung gewesen, teilte das Büro von Truss mit. Selenskyj erklärte auf Twitter, beide hätten eine Fortsetzung der engen Zusammenarbeit vereinbart.

    Truss hatte im Wahlkampf angekündigt, als erstes mit dem ukrainischen Staatschef zu telefonieren, sollte sie Regierungschefin werden. Ihr Vorgänger Boris Johnson war seit Beginn der russischen Invasion im Februar dreimal nach Kiew gereist.

    Truss habe die unerschütterliche Unterstützung ihres Landes für die Ukraine bekräftigt, teilte ihr Büro mit. Truss betonte demnach, wie wichtig es sei, sicherzustellen, dass das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten weiterhin an Energieunabhängigkeit arbeiteten. Truss nahm den Angaben nach eine Einladung Selenskyjs zu einem baldigen Besuch in der Ukraine an.

    Er habe für die grosse militärische und wirtschaftliche Hilfe der Briten gedankt, schrieb Selenskyj. «Es ist wichtig, dass Grossbritannien bereit ist, sie weiter auszubauen.» Gemeinsam wollten beide Länder den Druck auf Russland erhöhen. «Ziel ist, die Aggression zu stoppen und die Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen.»

  • 21.40 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker

  • 21.13 Uhr

    Scholz gratuliert neuer britischen Premierministerin Truss

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat der neuen britischen Premierministerin Liz Truss zum Amtsantritt gratuliert. «Ich freue mich darauf, die enge und gute Zusammenarbeit zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland in diesen herausfordernden Zeiten als Partner und Freunde fortzusetzen», erklärte Scholz nach Angaben des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. «Für Ihre Amtszeit und die vor Ihnen liegenden Aufgaben wünsche ich Ihnen Kraft und viel Erfolg.»

  • 20.40 Uhr

    Truss umgibt sich im Kabinett mit Vertrauten

    Die neue britische Premierministerin Liz Truss umgibt sich im Kabinett mit Vertrauten und Unterstützern. Die bisherige Arbeitsministerin Therese Coffey, die als engste Verbündete von Truss gilt, übernimmt das Gesundheitsministerium und wird zugleich Vizeregierungschefin, wie Downing Street mitteilte. Auf den wichtigen Posten des Finanzministers berief die neue Regierungschefin wie erwartet den bisherigen Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng. James Cleverly, zuletzt Bildungsminister und zuvor unter Truss Europa-Staatssekretär, übernimmt das Aussenministerium. Die konservative Hardlinerin Suella Braverman wird Innenministerin.

    Politische Kommentatoren wiesen daraufhin, dass damit erstmals kein weisser Mann in einem der «vier grossen Staatsämter» — Premierminister, Finanzen, Aussen- und Innenministerium — dient. Allerdings wurde deutlich, dass Truss entgegen Forderungen aus der Partei kein Kabinett der Einheit schmiedet. Vielmehr entliess sie die wichtigsten Unterstützer von Rishi Sunak, ihrem Widersacher im parteiinternen Wahlkampf. Nur wenige Mitglieder des bisherigen Kabinetts blieben in ihren Ämtern. Aus eigenen Stücken waren zuvor Innenministerin Priti Patel und Kulturministerin Nadine Dorries zurückgetreten.

  • 19.39 Uhr

    Biden gratuliert neuer britischen Premierministerin Truss

    US-Präsident Joe Biden hat der neuen britischen Premierministerin Liz Truss zum Amtsantritt gratuliert. «Ich freue mich darauf, die besondere Beziehung unserer Länder zu vertiefen und bei globalen Herausforderungen eng zusammenzuarbeiten», schrieb Biden am Dienstag auf Twitter. Dazu gehöre auch die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine.

    Biden und Truss sprachen am Dienstag am Telefon auch persönlich miteinander, wie beide Regierungen im Anschluss mitteilten. Die beiden hätten unter anderem über das besondere Verhältnis zwischen den USA und Grossbritannien gesprochen, auf das sie weiter aufbauen wollten, hiess es. Auch die Zusammenarbeit in der Nato und im gemeinsamen Sicherheitsbündnis mit Australien sei zur Sprache gekommen, erklärte die britische Regierung.

  • 18.42 Uhr

    Truss blickt positiv in Zukunft und lobt Vorgänger Johnson

    Die neue britische Premierministerin Liz Truss hat in ihrer Antrittsrede eine bessere Zukunft für das Vereinigte Königreich angekündigt. «Unser Land wurde von Menschen aufgebaut, die Dinge erledigen. Wir haben gewaltige Reserven an Talent, Energie und Entschlossenheit», sagte Truss vor ihrem Amtssitz in der Londoner Downing Street. «Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam den Sturm überstehen, unsere Wirtschaft wieder aufbauen und zu dem modernen, hervorragenden Grossbritannien werden, von dem ich weiss, dass wir es sein können.»

    Als Prioritäten nannte die bisherige Aussenministerin die Wirtschaft, die Energiepreise und den Gesundheitsdienst NHS. Sie werde dafür sorgen, dass Strassen, Wohnungen und schnelles Internet gebaut werden. «Natürlich wird es nicht einfach, aber wir schaffen das. Wir werden Grossbritannien in eine aufstrebende Nation verwandeln», sagte Truss. «So stark der Sturm auch ist, ich weiss, dass die Briten stärker sind.»

    Die 47-Jährige war zuvor von Queen Elizabeth II. zur Nachfolgerin von Boris Johnson ernannt worden, der unter schwerem Druck seiner Fraktion zurückgetreten war. Truss lobte Johnson. «Die Geschichte wird ihn als äusserst konsequenten Premierminister würdigen», sagte Truss. In der Downing Street verfolgten Dutzende Abgeordnete und Mitarbeiter die Antrittsrede.

    Die neue britische Premierministerin Liz Truss während ihrer Antrittsrede. 
    Die neue britische Premierministerin Liz Truss während ihrer Antrittsrede. 
    Bild: Keystone/EPA/Neil Hall
  • 18.23 Uhr

    Twitter-Nutzerin witzelt sich durch Verwechslung mit Premierministerin Liz Truss

    Die eine ist Grossbritanniens neue Premierministerin, die andere nun ein Twitter-Star: Liz Trussell, eine Nutzerin des Online-Kurznachrichtendienst Twitter, hat wegen ihres seit mehr als einem Jahrzehnt bestehenden Usernamens @liztruss etliche Nachrichten bekommen - die eigentlich an die frischgebackene britische Regierungschefin Liz Truss gehen sollten. Die konservative Politikerin aber ist in dem Netzwerk unter dem Namen @trussliz unterwegs.

    Trussell nahm die Verwechslung mit Humor. Auf die irrtümlich an sie adressierten Glückwünsche der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson schrieb die Nutzerin etwa in Anspielung auf die bekannten schwedischen Köttbullar: «Freue mich auf einen baldigen Besuch! Macht die Fleischbällchen fertig.» Königin Elizabeth II. hat die bisherige Aussenministerin Truss am Dienstag zur Premierministerin ernannt.

  • 14.55 Uhr

    «Kissing Hands» und «Atomcodes»: So sieht der erste Arbeitstag als Premierministerin aus 

    Der erste Arbeitstag der neuen Premierministerin Liz Truss startete bereits aussergewöhnlich. Statt, wie für gewöhnlich, von 10, Downing Street zum Buckingham Palace zu fahren, musste Truss eine über 1600 Kilometer lange Rundreise nach Balmoral in Schottland in Kauf nehmen. 

    Auf Schloss Balmoral wurde sie von Queen Elizabeth II. offiziell zur britischen Regierungschefin ernannt. Diese Zeremonie wird auch als «kissing hands» bezeichnet. Mit einem Handkuss im eigentlichen Sinne hat sie jedoch nichts zu tun. Die Königin forderte Truss auf, eine Regierung zu bilden und Premierministerin zu werden. Nach der Zeremonie ging es direkt im Anschluss wieder zurück auf den Flughafen Aberdeen und dem anschliessenden Rückflug nach London.

    Zurück in London zieht Truss in die Downing Street 10 ein, das während ihrer Amtszeit ihr Arbeitsplatz und ihr Zuhause ist. Dort wird sie anschliessend ihre erste Rede als Premierministerin halten und erklären, was sie in der Regierung tun will, schreibt die BBC. 

    Ebenfalls auf dem Plan stehen die sogenannten «Atomcodes». Bereits in den ersten Tagen ihrer Amtszeit muss Truss Briefe an Kommandanten der britischen Trident U-Boote mit Anweisungen schreiben. Dort wird festgehalten, welche Vergeltungsschläge im Falle eines nuklearen Angriffs auf Grossbritannien auszuführen sind. Diese Briefe dürfen allerdings nur geöffnet werden, wenn der Kontakt der U-Boote zu Grossbritannien unterbrochen wird. 

  • 13.55 Uhr

    Queen ernennt Truss zur Premierministerin 

    Liz Truss ist neue Premierministerin des Vereinigten Königreichs. Die bisherige Aussenministerin wurde am Dienstag von Queen Elizabeth II. auf dem königlichen Schloss Balmoral in Schottland zur Regierungschefin ernannt. Der Palast veröffentlichte ein Foto des Treffens. 

    Queen Elizabeth II. begrüsst Liz Truss auf Schloss Balmoral, bevor sie zur neuen Regierungschefin Grossbritanniens ernannt wird. 
    Queen Elizabeth II. begrüsst Liz Truss auf Schloss Balmoral, bevor sie zur neuen Regierungschefin Grossbritanniens ernannt wird. 
    Bild: Keystone/Pool Photo via AP/Jane Barlow

    Anschliessend machte sich Truss gemeinsam mit ihrem Ehemann Hugh O'Leary auf den Weg in ihren Regierungssitz in der Londoner Downing Street. Dort soll sie am Nachmittag ihre erste Rede als Premierministerin halten.

    Erwartet wird, dass sie anschliessend die wichtigsten Mitglieder ihres Kabinetts bekanntgibt. Johnson war zuvor ebenfalls auf Schloss Balmoral von der Queen formell aus dem Amt entlassen worden.

  • 13.37 Uhr

    Liz Truss trifft in Balmoral bei der Queen ein 

    Die zukünftige Premierministerin Grossbritanniens, Liz Truss, ist zusammen mit ihrem Ehemann in Schottland bei der Queen eingetroffen. In einer privaten Audienz wird Truss von der Königin dann zur Nachfolgerin von Boris Johnson ernannt.

    Zuvor hatte die Queen den bisherigen Regierungschef formal aus dem Amt entlassen. Die Königin hält sich traditionell von Mitte Juli bis Mitte September auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral auf. Dass sie die Politiker nicht im Buckingham-Palast in London empfängt, hat mit den Mobilitätsproblemen der 96 Jahre alten Monarchin zu tun.

    Liz Truss bei ihrer Ankunft in Balmoral am Dienstagmittag. In einer privaten Audienz wird Truss von der Königin zur Nachfolgerin von Boris Johnson ernannt.
    Liz Truss bei ihrer Ankunft in Balmoral am Dienstagmittag. In einer privaten Audienz wird Truss von der Königin zur Nachfolgerin von Boris Johnson ernannt.
    Bild: Keystone/Pool Photo via AP/Andrew Milligan

    Queen Elizabeth II. ist seit 1952 auf dem Thron. Mit Truss hat sie inzwischen drei Premierministerinnen und zwölf Premierminister während ihrer Regentschaft gesehen.

  • 13.10 Uhr

    Johnson ist weg – Truss noch nicht da: Grossbritannien ist ohne Premierminister*in

    Der scheidende Premierminister Boris Johnson hat in Balmoral mit der Königin gesprochen, um seinen Rücktritt einzureichen. Seine Nachfolgerin Liz Truss muss dagegen noch zu ihrer eigenen Ernennung nach Balmoral kommen. Grossbritannien ist deshalb eine kurze Zeit lang ohne Premierminister*in. 

    Die Machtübergabe sei jedoch sehr sorgfältig choreografiert, damit der Zeitraum, in dem es keinen Premierminister gibt, kurz sei, schreibt die BBC. Normalerweise findet die Übergabe in einem Zeitraum von wenigen Minuten statt, da der Weg von der Downing Street zum Buckingham Palace kurz ist. 

    Dieses Mal mussten Johnson und Truss nach Balmoral Castle in Schottland reisen. Daher ist der Zeitraum, in dem Grossbritannien ohne Premierminister*in ist, deutlich länger. 

  • 12.32 Uhr

    Johnson trifft bei Queen Elizabeth II. ein

    Der britische Premierminister Boris Johnson ist auf dem schottischen Sommersitz von Königin Elizabeth II. eingetroffen, um seinen Rücktritt einzureichen.

    Boris Johnson trifft am Dienstagmittag in Balmoral bei der Queen ein, um seinen Rücktritt einzureichen. 
    Boris Johnson trifft am Dienstagmittag in Balmoral bei der Queen ein, um seinen Rücktritt einzureichen. 
    Bild: Keystone/Pool Photo via AP/Andrew Milligan

    Zuvor hatte er am Dienstag zum letzten Mal in seiner Funktion als Regierungschef seinen Amtssitz in der Londoner Downing Street verlassen und sich auf den Weg nach Schottland gemacht. Anschliessend findet die Machtübergabe an Liz Truss statt. 

    Es ist das erste Mal, dass die Machtübergabe in Balmoral, der Sommerresidenz der Königin in Aberdeenshire, und nicht im Buckingham Palace in London stattfindet. Die Zeremonie wurde nach Schottland verlegt, um den Zeitplan auf jeden Fall einzuhalten. Die 96-jährige Queen ist gesundheitlich eingeschränkt, und Entscheidungen über ihre Reisen werden meist kurzfristig getroffen.

  • 9.50 Uhr

    Johnson nimmt Abschied von der Regierungsspitze

    Der scheidende britische Premierminister Boris Johnson hat seiner Nachfolgerin Liz Truss «nichts als energische Unterstützung» versprochen.

    Das sagte der konservative Politiker am Dienstag bei einer letzten Rede als britischer Premierminister in der Londoner Downing Street. Hunderte Mitarbeiter, Abgeordnete, Fotografen und Reporter hatten sich dafür in der abgesperrten Strasse versammelt.

    Mit dem Auftritt am Morgen nahm Johnson nach gut drei Jahren im Amt vorerst Abschied von der Regierungsspitze. Spekulationen über ein mögliches Comeback tat der 58-Jährige gewohnt humorvoll ab, jedoch nicht ohne Zweifel daran zu lassen, wie ernst er es damit meint.

    «Lassen Sie mich sagen, dass ich nun wie eine dieser Trägerraketen bin, die ihre Funktion erfüllt hat und sanft wieder in die Atmosphäre eintritt und unsichtbar irgendwo in einem entfernten Teil des Pazifiks versinkt», sagte Johnson.

    Im Anschluss stieg er mit seiner Frau Carrie in einen Wagen und machte sich auf den Weg nach Schottland. Er wird um die Mittagszeit zu einer Audienz bei Königin Elizabeth II. erwartet, wo er um seine Entlassung aus dem Amt bitten wird.

    Unmittelbar danach soll Nachfolgerin Liz Truss von dem 96 Jahre alten Staatsoberhaupt mit der Regierungsbildung beauftragt werden. Truss will sich am Nachmittag ebenfalls aus der Downing Street an die Nation wenden (etwa 17.00 Uhr MESZ).

  • 6. September, 9.22 Uhr

    Kater Larry ist bereit für Truss

    Kater Larry freut sich offenbar auf seine neue Besitzerin Liz Truss. Die Katze, die seit elf Jahren an der Downing Street 10 in der Amtswohnung des Premierministers wohnt und den Titel «Chief Mouser to the Cabinet Office» trägt, schien kein grosser Fan von Boris Johnson gewesen zu sein. 

    Kater Larry geniesst die Downing Street 10 ohne Boris Johnson. (Archivbild)
    Kater Larry geniesst die Downing Street 10 ohne Boris Johnson. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Frank Augstein
  • 19.48 Uhr

    Britische Innenministerin Priti Patel tritt zurück

    Die britische Innenministerin Priti Patel hat kurz vor der Ernennung der neuen Premierministerin Liz Truss ihr Amt abgegeben. «Es war die Ehre meines Lebens, unserem Land als Innenministerin in den vergangenen drei Jahren zu dienen», schrieb Patel in ihrem Rücktrittsschreiben an den scheidenden Premierminister Boris Johnson am Montagabend. Am Dienstag soll die neue Chefin der britischen Konservativen, die bisherige Aussenministerin Liz Truss, Johnson an der Regierungsspitze ablösen.

    Patel wird eng mit einigen der umstrittensten Reformen aus der Regierungszeit Johnsons in Verbindung gebracht. So schloss sie ein Abkommen mit der Regierung Ruandas über die Auslagerung der Schutzpflicht Grossbritanniens für Asylsuchende. Der Ruanda-Pakt, der derzeit vom Londoner High Court auf seine Rechtmässigkeit überprüft wird, sieht vor, dass illegal eingewanderte Menschen in Grossbritannien unabhängig von ihrer Herkunft und ohne Prüfung ihres Asylantrags nach Ruanda ausgeflogen werden. Sie sollen dann dort ihren Antrag auf Asyl stellen. Eine Rückkehr nach Grossbritannien ist nicht vorgesehen.

    Als «frustrierend» bezeichnete Patel in ihrem Schreiben, dass Migranten den Ärmelkanal von Frankreich nach England illegal überqueren. Daher habe sie vollständig Massnahmen wie sogenannte «Pushbacks» auf See und militärische Einsätze geprüft, schrieb sie.

    Ebenfalls ein von Priti Patel vorangetriebenes Projekt war eine Reform des Polizeigesetzes, das nach Ansicht von Kritikern eine ernsthafte Einschränkung des Demonstrationsrechts zur Folge hatte. Proteste können dadurch von der Polizei unter anderem wegen Lärmbelästigung beendet werden.
    Ebenfalls ein von Priti Patel vorangetriebenes Projekt war eine Reform des Polizeigesetzes, das nach Ansicht von Kritikern eine ernsthafte Einschränkung des Demonstrationsrechts zur Folge hatte. Proteste können dadurch von der Polizei unter anderem wegen Lärmbelästigung beendet werden.
    Bild: Keystone/AP/Getty Pool/Leon Neal
  • 19.35 Uhr

    Königin Elizabeth II. empfängt Liz Truss und Boris Johnson auf Schloss Balmoral

    Königin Elizabeth II. empfängt am Dienstag sowohl den scheidenden Premierminister Boris Johnson als auch seine Nachfolgerin Liz Truss auf Schloss Balmoral in Schottland. Zuerst wird Johnson offiziell seinen Rücktritt einreichen, danach ernennt die Monarchin die bisherige Aussenministerin Liz Truss zur Regierungschefin. Später hält Truss ihre erste Rede vor dem Regierungssitz in der Londoner Downing Street.

    Es ist unüblich, dass Elizabeth II. Truss und Johnson auf Balmoral anstatt in London empfängt. Grund sind laut Buckingham-Palast «Mobilitätsprobleme» der Queen.

  • 15:16 Uhr

    Johnson ruft Partei zur Einigkeit auf

    Der scheidende britische Premierminister Boris Johnson hat seine Konservative Partei aufgerufen, sich geschlossen hinter seiner designierten Nachfolgerin Liz Truss zu sammeln.

    Die bisherige Aussenministerin habe den richtigen Plan, um die Energie- und Inflationskrise zu bewältigen und die Partei zu einen, twitterte Johnson am Montag. «Jetzt ist es an der Zeit, dass alle Konservativen zu 100 Prozent hinter ihr stehen.» Zuvor war Truss zur neuen Vorsitzenden gewählt worden; sie wird nun auch Premierministerin.

    Johnson wird an diesem Dienstag von Queen Elizabeth II. formal aus dem Amt entlassen. An seinem letzten vollen Tag als Premierminister lobte sich der 58-Jährige demonstrativ für seine Zeit in der Downing Street.

    «Es hat mich stolz gemacht, in den vergangenen drei Jahren der Konservativen Partei als Vorsitzender zu dienen, die grösste Parlamentsmehrheit seit Jahrzehnten zu gewinnen, den Brexit durchzuziehen, für die schnellste Verteilung von Impfstoffen in Europa verantwortlich zu sein und der Ukraine wichtige Unterstützung zu leisten.»

  • 13:39 Uhr

    Liz Truss folgt auf Boris Johnson

    Grossbritannien hat eine neue Premierministerin: Liz Truss besiegt ihren Kontrahenten Rishi Sunak. Die Konservative Partei wählte die 47-Jährige zu ihrer neuen Vorsitzenden und damit auch zur nächsten Regierungschefin, wie die Partei am Montag in London mitteilte.

    Auch der ehemalige Premierminister David Cameron gratuliert Truss via Twitter. Er wünscht ihr dieselbe Unterstützung, die er von seinen konservativen Vorgängern erfahren habe.

  • 13.29 Uhr

    Festnahme vor Verkündung der Nachfolge

    Kurz vor Verkündung der Nachfolge von Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson ist ein Mann vor dem Konferenzzentrum festgenommen worden, in dem das Ergebnis der parteiinternen Wahl verkündet werden soll. Wie die Nachrichtenagentur PA am Montag meldete, wurde ein Mann in Handschellen vor dem Queen-Elizabeth-II-Centre in London abgeführt. Er soll demnach für Tierrechte demonstriert haben. Der konkrete Anlass für die Festnahme war zunächst nicht bekannt.

    Das Ergebnis der Wahl unter den bis zu 200 000 Mitgliedern der Konservativen Partei sollte gegen 13.30 Uhr (MESZ) bekannt gegeben werden. Als Favoritin galt die bisherige Aussenministerin Liz Truss, die in Umfragen deutlich vor ihrem Rivalen und Ex-Finanzminister Rishi Sunak lag. Sunak und Truss hatten sich zuvor in mehreren Abstimmungsrunden der konservativen Abgeordneten durchgesetzt - unter diesen war allerdings Sunak noch der klare Favorit.

  • 13:19 Uhr

    Sunak und Truss kennen das Ergebnis bereits

    Die beiden Kandidierenden erfahren das Ergebnis der Wahl 10 Minuten vor der Öffentlichkeit – also um 13.20 Uhr. Um 13:30 Uhr wird das Ergebnis dann von Sir Graham Brady verkündet.

  • 10.13 Uhr

    «Partygate»-Affäre brachte Johnson zu Fall

    Johnson scheidet nach zahlreichen Skandalen auf Druck seines Kabinetts aus dem Amt aus. Die «Partygate»-Affäre um verbotene Lockdown-Feiern in Johnsons Amtssitz hatten ihn ins Wanken gebracht. Mehrere weitere Skandale und sein Umgang damit brachten ihn letztlich zu Fall. Als prominente Mitglieder seines Kabinetts zurücktraten und damit einen Massenexodus aus den Reihen der Regierung auslösten, sah der 58-Jährige sich zum Rücktritt gezwungen.

  • 5. September, 10.10 Uhr

    Truss gilt als Favoritin

    Die bis zu 200'000 Parteimitglieder konnten in den vergangenen Wochen per Brief oder online abstimmen, wer die neue Regierung anführen und in die Downing Street einziehen wird. Sunak und Truss hatten sich zuvor in mehreren Abstimmungsrunden der konservativen Abgeordneten durchgesetzt – unter diesen war allerdings Sunak noch der klare Favorit. Nun – wenige Stunden vor Bekanntgabe des Ergebnisses – gilt Truss bei den Wettbüros als Favoritin. Demnach würde sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 33 gewählt, während Sunak auf eine Quote von 12 zu 1 kommt.