Der Industriekonzern ABB hat im dritten Quartal 2018 etwas an Fahrt aufgenommen. So legten Auftragseingang und Umsatz gegenüber dem Vorjahr auf Basis von US-Dollar klar zu, wobei die Wachstumsraten auf vergleichbarer Basis etwas deutlicher zunahmen als zuletzt.
Der Umsatz erhöhte sich um 6 Prozent auf 9,26 Milliarden US-Dollar. Rechnet man die positiven Konsolidierungs- und die negativen Währungseffekte heraus, ergab sich noch ein organisches Plus von 3 Prozent, wie ABB am Donnerstag mitteilte. Das Wachstum hat damit gegenüber den ersten beiden Quartalen im Geschäftsjahr 2018 etwas angezogen, als es jeweils bei 1 Prozent lag.
Organisch ist ABB in den vergangenen beiden Jahren von einzelnen Quartalen abgesehen kaum gewachsen, trotz global gesehen gut laufender Konjunktur. Das Unternehmen wurde deswegen in Marktkreisen auch immer wieder kritisiert. 2017 hatte ABB zum letzten Übergangsjahr erklärt, worauf im laufenden Jahr der Fokus auf das organische Wachstum gelegt wurde. Dieses zieht nun also auf bescheidenem Niveau etwas an.
Weiteres Wachstum erwartet
Für die nähere Zukunft ist zudem weiteres Wachstum zu erwarten. Denn stärker als der Umsatz hat der Auftragseingang angezogen, nämlich auf 8,94 Milliarden US-Dollar, entsprechend einem Plus auf vergleichbarer Basis von 9 Prozent.
Dass die aktuellen Werte nicht direkt mit denjenigen aus dem Vorjahr zu vergleichen sind, hat insbesondere mit der erstmaligen Integration der vor gut einem Jahr angekündigten Übernahme der Sparte Industrial Solutions von General Electric (GEIS) zu tun.
In allen Divisionen und Regionen haben dabei die Basisaufträge zugelegt. Die Grossaufträge über 15 Millionen entwickelten sich dagegen weiterhin verhalten, sie trugen lediglich noch 7 Prozent zum gesamten Auftragseingang bei.
Konzernchef Ulrich Spiesshofer zeigt sich gemäss der Mitteilung denn auch zufrieden. "Wir haben in allen Geschäften solide Ergebnisse erzielt, insbesondere in den Divisionen Robotik und Antriebe sowie Industrieautomation", lässt er sich in der Mitteilung zitieren. "Die Division Stromnetze setzt ihre Transformation mit gutem Auftragsmomentum fort und hat nun den Zielmargenkorridor von 10 bis 14 Prozent erreicht."
Mehr Gewinn
So konnte ABB auch mit dem Gewinn zulegen. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITA stieg auf vergleichbarer Basis um 4 Prozent auf 1'118 Millionen US-Dollar. Allerdings ging die entsprechende Marge um 0,8 Prozentpunkte auf 12,1 Prozent zurück. Dafür ist insbesondere die von ABB bereits angekündigte Belastung durch die Integration von GEIS verantwortlich.
Der Reingewinn lag um 6 Prozent über dem Vorjahresniveau bei 603 Millionen.
Mit Blick nach vorne bleibt ABB weiter vorsichtig. Die makroökonomischen Zeichen blieben für Europa robust und tendierten für die USA aufwärts, heisst es im Ausblick.
In China erwartet das Unternehmen zudem weiteres Wachstum. Die geopolitischen Risiken hätten aber zugenommen und der Ölpreis und Effekte aus der Währungsumrechnung würden das Unternehmensergebnis weiterhin beeinflussen.
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