Jacobs-FamilieAdoption von Andreas Jacobs verboten
SDA
11.12.2018 - 16:40
Der Hamburger Kaffee-Unternehmer Albert Darboven (82) darf den Geschäftsmann Andreas Jacobs (55) vorerst nicht adoptieren. Einen entsprechenden Antrag hat ein Hamburger Gericht zurückgewiesen, wie Gerichtssprecher Kai Wantzen am Dienstag sagte.
Gegen die Entscheidung vom Freitag kann innerhalb eines Monats Beschwerde eingelegt werden. Jacobs stammt aus der Bremer Kaffeedynastie Jacobs, die sich aber schon vor vielen Jahren aus dem Kaffeegeschäft zurückgezogen hat.
Um die geplante Adoption hatte es in der Darboven-Familie Streit gegeben. Mehrere Mitglieder befürchteten einen "Bruch mit den Werten des Unternehmens", sollte Jacobs das Sagen im Unternehmen bekommen.
Einflussreiche Jacobs-Familie
Andreas Jacobs ist in der Schweiz kein Unbekannter. 13 Jahre lang sass er im Verwaltungsrat des Schokoladenkonzerns Barry Callebaut, an dem die Beteiligungsgesellschaft seiner Familie, die Jacobs Holding, seit September 2015 50,1 Prozent hält. Sein Halbbruder Nicolas (Jahrgang 1982) sitzt heute noch in dem Aufsichtsgremium. Von 2006 bis 2015 sass Andreas Jacobs ausserdem im Verwaltungsrat des Schweizer Personaldienstleisters Adecco.
Sowohl Andreas als auch Nicolas Jacobs sind Söhne aus erster, respektive zweiter Ehe des 2008 in Küsnacht verstorbenen deutsch-schweizerischen Unternehmers Klaus Johann Jacobs. KJJ - wie Klaus Johann Jacobs von Freunden genannt wurde - war auch dafür bekannt, dass er nach seiner Einbürgerung in der Schweiz dieses Land in dessen Nationalmannschaft der Dressurreiter vertrat.
Widerstand gegen Adoption
Im Gerichtsstreit in Deutschland um die mögliche Adoption Jacobs hatte Unternehmer Albert Darboven betont, die geplante Adoption sei eine rein familiäre Angelegenheit. Allerdings schätze er Jacobs auch als "herausragenden Unternehmer". Darbovens Sohn Arthur hatte sich in einer Stellungnahme an das Gericht gegen den Schritt ausgesprochen.
Bei Adoptionen müsse stets auf die Interessen der Kinder des Annehmenden und Anzunehmenden Rücksicht genommen werden, erläuterte Wantzen. Zu den genauen Gründen für die Entscheidung wollte der Sprecher nichts sagen, weil es um höchstpersönliche Angelegenheiten gehe. "Die Umstände sind besonders schützenswert."
Adoption aus rein wirtschaftlichen Gründen
Darboven junior hatte im August dem Wirtschaftsmagazin "Capital" gesagt: "Es handelt sich um eine Adoption aus rein wirtschaftlichen Gründen, was unabhängig von den konkreten Personen für mich schon mehr als zweifelhaft ist." Er habe viele Jahre selbst in dem Unternehmen mitgearbeitet und eigene Akzente gesetzt.
Doch statt diese Erfolge zu berücksichtigen, sei nicht nur der Kontakt zu seinem Vater abgebrochen, sondern er sei sogar aus der Unternehmenschronik getilgt worden. "Wenn Herr Jacobs Chef und Mehrheitsgesellschafter von Darboven würde, wäre das für uns mehr als ein Affront", erklärte Arthur Darboven.
Darboven senior hatte die geplante Adoption im Juli bestätigt, nachdem sein Sohn sowie die beiden Söhne und die Witwe des ehemaligen Mitgesellschafters Herbert Darboven die Absicht öffentlich gemacht hatten. Ihn und seine Frau Edda verbinde eine langjährige tiefe Freundschaft mit Jacobs.
"Meine Frau und ich wünschen uns, Herrn Dr. Jacobs auch ganz offiziell in unsere Familie aufzunehmen", sagte Albert Darboven. "Aber das ist eine rein familiäre Angelegenheit, die nur uns drei betrifft."
2009 ausgeschieden
Arthur Darboven hatte das heute über 150 Jahre alte Unternehmen 2009 verlassen, er handelt inzwischen selbst mit Rohkaffee. Schon früher hatte sein Vater Albert angedeutet, dass er eines Tages einen Nachfolger adoptieren oder Teile des Vermögens in eine Stiftung geben könnte. Darboven ist derzeit der kleinste unter den fünf grossen deutschen Kaffeeherstellern.
Die Statuten des Familienunternehmens, das noch zu 57,5 Prozent Albert Darboven gehört, sehen vor, dass nur ein Mitglied der Familie die Firmenleitung übernehmen darf. 42,5 Prozent der Anteile halten eigenen Angaben zufolge Arthur Darboven, seine Cousins Arndt und Behrendt sowie deren Mutter Helga.
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
26.11.2024
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
Der Bundesrat lehnt die Ernährungsinitiative ab. Diese verlangt, die Schweizer Lebensmittelproduktion vermehrt auf pflanzliche Kost auszurichten. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass diese Umstellung in der von der Initiative verlangten Zeit nicht möglich ist. Einen Gegenvorschlag zur Initiative will er nicht.
13.11.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde