EnergieAET mit deutlicher Gewinnsteigerung im Jahr 2021
tl
3.6.2022 - 21:54
Der Tessiner Energiekonzern Azienda Elettrica Ticinese (AET) hat das Jahr 2021 mit deutlich höheren Ergebnissen abgeschlossen und damit den positiven Trend der letzten zwei Jahre fortgesetzt. Das laufende Jahr ist allerdings eine Herausforderung.
Keystone-SDA, tl
03.06.2022, 21:54
SDA
Der Betriebsertrag 2021 belief sich auf 790,1 Millionen Franken, entsprechend einem Rückgang um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie es im am Freitag erhältlichen Geschäftsbericht hiess.
Da aber der Aufwand um 10,4 Prozent auf 756,6 Millionen Franken zurückging, legte das Betriebsergebnis um fast die Hälfte (+47 Prozent) auf 33,5 Millionen Franken zu. Und auch der Reingewinn nach Minderheitsanteilen stieg in ähnlicher Grössenordnung auf 18,8 Millionen Franken.
Das Ergebnis habe vom massiven Anstieg der Energiepreise auf den Grosshandelsmärkten profitiert und sei zusätzlich von der guten Produktion in der Wasserkraft begünstigt worden, hiess es weiter.
Der Verwaltungsrat schlägt vor, dem Kanton eine Dividende von 3 Millionen Franken sowie einen Zins von 8 Prozent auf dem Dotationskapital von weiteren 3 Millionen Franken auszuschütten.
Im Berichtsjahr sank die von den AET-Anlagen produzierte Energie um 4 Prozent auf 934 Gigawattstunden (GWh), blieb aber über dem Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2020. Der lokale Anteil habe von den reichlichen Niederschlägen im Sommer profitiert, welche die übrigen, relativ trockenen Monate ausgleichen konnten.
Die Produktion des Gotthard-Windparks lag im ersten Betriebsjahr mit 10,8 GWh unter den Kapazitäten der Anlage, was auf die Feinabstimmung der Generatoren und der Steuerungssoftware zurückzuführen sei, wie im Geschäftsbericht weiter zu lesen ist.
Schwieriges Jahr 2022
Das laufende Jahr dürfte deutlich schwieriger werden. Auf der Bilanzkonferenz wies VR-Präsident Giovanni Leonardi darauf hin, dass die Wasserreserven in diesem Jahr auf ein historisches Niveau gesunken seien und 30 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt lägen. Hinzu kämen die auf ein Minimum reduzierten Gasspeicherstände in Europa, ganz zu schweigen von der Aussicht auf einen Lieferstopp Russlands.
Gemäss Finanzchef Flavio Kurzo werden die Preise die grösste Herausforderung in naher Zukunft sein. «Aufgrund der geringen Niederschläge müssen wir jetzt Energie kaufen, die wir bereits verkauft haben, die wir aber nicht produzieren können», sagte er.
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