Der Halbleiterhersteller AMS hat im dritten Quartal vor allem dank Aufträgen von Smartphone-Herstellern kräftig zugelegt.
Auch im Schlussquartal dürften die Kassen klingeln, während sich die Österreicher mit Blick auf die geplante Übernahme des deutschen Lichtkonzerns Osram zuversichtlich zeigen.
Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr über Erwarten stark um 41 Prozent auf 645 Millionen US-Dollar, wie das an der Schweizer Börse gehandelte Unternehmen am Dienstag mitteilte. Verglichen mit dem zweiten Quartal des laufenden Jahres legten die Verkäufe gar um 57 Prozent zu.
Insbesondere im Consumer-Geschäft setzte AMS dank der guten Nachfrage nach optischen Bild- und Audiosensoriklösungen den Steigerungslauf fort. Produkthochläufe im Smartphone-Bereich seien der Hauptreiber des kräftigen Wachstums, schreibt AMS.
Immer mehr Anwendungen von AMS werden etwa in den Endgeräten des wichtigsten Kunden Apple verbaut. Zudem hat der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino im Herbst die neue i-Phone-Serie 11 lanciert, was AMS zusätzliche Aufträge beschert.
Profitabilität gesteigert
Das wachsende Volumen sowie Einsparungen auf der Kostenseite führten dazu, dass AMS die Profitabilität des Geschäfts deutlich steigerte. Die Ergebnisse kletterten noch stärker als der Umsatz in die Höhe und auch hier wurden die eigenen Erwartungen und jene der Analysten übertroffen.
Der vor allem um Akquisitionseffekte bereinigte Betriebsgewinn hat sich gegenüber dem Vorjahr und auch im Vergleich mit dem zweiten Quartal auf 177,9 Millionen Dollar mehr als verdreifacht. Die EBIT-Marge rückte seit letztem Jahr um 15 Prozentpunkte auf 28 Prozent vor. AMS wollte die Marge über die Marke von 25 Prozent bringen.
Unter dem Strich schoss der Gewinn im dritten Quartal auf 158,1 Millionen Dollar in die Höhe nach 17,8 Millionen vor Jahresfrist beziehungsweise 24,9 Millionen im zweiten Quartal.
Im laufenden vierten Quartal geht AMS von einer weiterhin guten Geschäftsentwicklung insbesondere erneut im Smartphone-Bereich aus. Der Umsatz soll im Bereich von 610 bis 650 Millionen Dollar liegen nach 491 Millionen vor einem Jahr. Das entspräche einem Wachstum von 28 Prozent.
Zuversicht für Osram-Angebot
Bei AMS dreht sich derweil seit Wochen und Monaten Vieles auch um die Frage, ob der geplante Kauf des deutschen Lichtkonzerns Osram gelingt. Nachdem der letzte Versuch dazu gescheitert war, hatte AMS am vergangenen Freitag ein neues Angebot lanciert. AMS bietet je Osram-Aktie erneut 41 Euro, reduziert aber die Mindestschwelle zur Annahme des Angebots auf 55 Prozent. Beim letzten Versuch wurde die Schwelle von 62,5 Prozent noch verfehlt.
AMS halte bereits einen Fünftel an Osram und man sei zuversichtlich, dass die Übernahme diesmal gelinge, hiess es dazu im Communiqué vom Dienstag. Das Angebot sei «finanziell attraktiv und strategisch überzeugend». Zusammen mit Osram wolle man ein «weltweit führendes Unternehmen» für Sensorlösungen und Photonik schaffen. Noch wartet AMS auf die Zustimmung der deutschen Behörden, ehe man das Angebot bis Ende Oktober definitiv lancieren kann.
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