InformationstechnologieApple erneuert Software und Mac Pro
SDA
4.6.2019 - 17:13
Im scharfen Wettbewerb mit Rivalen wie Google und Samsung legt Apple bei der Software seiner Geräte nach. Neben vielen neuen Funktionen gibt es aber auch ein Hardware-Highlight: einen teuren Mac Pro für Profi-Nutzer.
Apple will in Zeiten sinkender iPhone-Verkäufe seine Geräte mit neuen Funktionen attraktiver für die Nutzer machen. Unter anderem wird man auf dem iPhone künftig Videos umdrehen und mit Farbfiltern bearbeiten können. Die Computer-Uhr Apple Watch wird unabhängiger vom iPhone und damit auch interessanter für Nutzer von Android-Smartphones.
Die iPad-Tablets bekommen erstmals ein eigenes Betriebssystem, das sie stärker wie einen vollwertigen PC-Ersatz nutzen lässt. Ausserdem stellte Apple nach Jahren wieder einen neuen Hochleistungscomputer der Mac-Pro-Reihe vor, der für professionelle Nutzer mit sehr hohen technischen Anforderungen gedacht ist.
Einen Fokus setzte Apple zum Start seiner Entwicklerkonferenz WWDC in San Jose auf den Datenschutz. So bekommen Nutzer die Möglichkeit, ihren Aufenthaltsort auch nur einmal mit einer App zu teilen – bisher kann man nur der permanenten Nutzung von Ortsdaten bei aktiver Anwendung zustimmen. Wenn eine App versucht, zu schummeln und trotzdem den Aufenthaltsort abzurufen, kommt eine Warnmeldung.
Besserer Datenschutz versprochen
Besseren Datenschutz verspricht der Konzern auch durch die Möglichkeit, sich bei anderen Apps und Diensten mit den Login-Daten ihrer Apple-Accounts anzumelden. Entwickler müssen die Funktion zwingend einbauen, wenn sie grundsätzlich die Anmeldung über Konten von anderen Anbietern erlauben.
Solche Login-Angebote gibt es unter anderem von Google und Facebook, aber auch von den deutschen Anbietern Verimi und NetID. Bei Verimi hiess es am Dienstag: «Die Verpflichtung für App-Anbieter, den Apple-Login einzubinden, sehen wir kritisch.» Grundsätzlich begrüsse man aber, dass Apple sich dem Datenschutz verschreibe.
Bei vernetzter Haustechnik im Smarthome soll die Apple-Plattform HomeKit mit Hilfe der Installation in Internet-Routern künftig Geräte besser voneinander abschirmen, damit einzelne Anbieter Nutzer nicht ausspähen können. Dafür ausgestattete Router kommen zunächst unter anderem von Linksys.
Auf dem iPhone, dem wichtigsten Apple-Produkt, wird unter anderem die Karten-App verbessert. Zunächst in den USA bekommen Nutzer die Möglichkeit, sich dreidimensionale Strassen-Ansichten anzusehen. Es ist so etwas wie Googles Street View in 3D.
Die iPhone-Verkäufe bringen Apple immer noch Milliardengewinne ein, waren zuletzt aber rückläufig. Der Konzern versucht in dieser Situation, mehr Geld mit Software-Diensten zu verdienen.
USB-Sticks an iPad anschliessbar
Das neue iPad-Betriebssystem vereinfacht unter anderem die Arbeit mit mehreren Apps gleichzeitig sowie die Textverarbeitung. Erstmals kann man auch USB-Sticks und Kameras an die Apple-Tablets anschliessen. Entwickler fanden in Vorab-Versionen von iPadOS zudem die erstmalige Unterstützung einer Computermaus.
Auf Mac-Computern wird die betagte Multimedia-App iTunes in einzelne Apps für Musik, Podcasts und Videoinhalte aufgeteilt. Ausserdem macht es Apple für Entwickler insgesamt deutlich einfacher, iPhone-Apps in Programme für den Mac umzuwandeln. Das könnte die Programm-Auswahl auf den Apple-Computern stark verbessern.
Wenn die Apple Watch attraktiver für Android-Nutzer wird, könnte das die Erfolgschancen anderer Smartwatch-Anbieter verschlechtern. Bisher brauchte man ein iPhone zum Beispiel, um Apps auf die Apple Watch zu laden. Künftig bekommt die Computer-Uhr einen eigenen App Store und auf ihr laufende Anwendungen brauchen keinen Gegenpart auf dem iPhone mehr.
Die Apple-Uhr ist bereits die mit Abstand populärste Smartwatch, wurde aber zugleich durch die Verbreitung des iPhones zurückgehalten: Android-Smartphones haben einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent.
Raus aus der technischen Sackgasse
Mit dem neuen Mac Pro will Apple verlorenen Boden im Geschäft mit Profi-Nutzern gutmachen. Er soll ausreichend Kapazität zum Beispiel für professionelle Videoaufbereitung oder Musik-Komposition bieten. Unter anderem kann man damit mit mehreren Videos in extrem hoher 8K-Auflösung gleichzeitig arbeiten.
Zusammen mit dem Mac Pro stellte Apple auch einen neuen Monitor mit sehr präziser Farbwiedergabe und hoher Auflösung vor. Der Computer hat einen US-Preis ab 5999 Dollar, für den Monitor werden 4999 Dollar fällig – plus 999 Dollar für den passenden Standfuss.
Apple hatte den Mac Pro zuletzt 2013 aktualisiert – und sich damals mit einem innovativen Design in eine technische Sackgasse manövriert. Der Konzern war davon ausgegangen, dass in leistungsstarken Computern mehrere Grafikkarten zusammenarbeiten werden und entwarf ein kompaktes zylindrisches Gehäuse, in dem sie von durchströmender Luft gekühlt wurden.
Doch in der Industrie setzte sich der Trend durch, den Arbeitsaufwand einer einzelnen hochgerüsteten Grafikkarte zu überlassen. Diese Modelle bekommt der Zylinder-Mac nicht gekühlt. Der neue Mac Pro erinnert nun äusserlich an den Vorgänger des Zylinder-Modells, der wegen der markanten Löcher im Metall-Gehäuse den Spitznamen «Käsereibe» bekam.
Die Investoren witterten nach den Ankündigungen gute Geschäfte für Apple: Die Aktie legte im frühen US-Handel um mehr als zwei Prozent zu.
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
26.11.2024
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
Der Bundesrat lehnt die Ernährungsinitiative ab. Diese verlangt, die Schweizer Lebensmittelproduktion vermehrt auf pflanzliche Kost auszurichten. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass diese Umstellung in der von der Initiative verlangten Zeit nicht möglich ist. Einen Gegenvorschlag zur Initiative will er nicht.
13.11.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde