Spyware Apple schliesst Schwachstelle auf iPhone und iPad – neue Handys erwartet

dpa

14.9.2021 - 05:25

Die Spyware Pegasus der NSO Group kann selbst die neuesten iPhones kompromittieren.
Die Spyware Pegasus der NSO Group kann selbst die neuesten iPhones kompromittieren.
Bild: Getty Images

Mit der Spionagesoftware des Unternehmens NSO wurden unter anderem führende Politiker ausgespäht. Apple hat nun eine Sicherheitslücke, die Pegasus nutzte, geschlossen. Der kalifornische Konzern stellt am heutigen Dienstag aller Voraussicht nach die nächste Generation des iPhones vor.

14.9.2021 - 05:25

Apple hat eine Sicherheitslücke geschlossen, über die nach Erkenntnissen von Experten Nachrichten auf iPhones und anderen Geräten ausgespäht werden können. Forscher der Organisation Citizen Lab stiessen auf die Schwachstelle nach eigenen Angaben bei der Analyse des Telefons eines saudi-arabischen Aktivisten. Das Gerät sei mit der Überwachungssoftware «Pegasus» der israelischen Firma NSO infiziert gewesen, berichtete Citizen Lab am Montag.

Apple veröffentlichte am Montag Software-Updates für iPhones und iPads, die die Sicherheitslücke schliessen sollen. Damit der Schutz greift, müssen die Aktualisierungen von den Nutzern installiert werden. Die Schwachstelle wurde nach Einschätzung von Citizen Lab mindestens seit Februar 2021 ausgenutzt.

Bei der Sicherheitslücke handelt es sich um einen sogenannten Zero-Day-Exploit. So werden Schwachstellen genannt, die weder dem Anbieter der Software noch der Öffentlichkeit bekannt sind und deshalb heimlich genutzt werden können. Sie werden unter anderem auch von Geheimdiensten gezielt gesucht und für Überwachungsmassnahmen eingesetzt. Solche Schwachstellen gelten deshalb als besonders wertvoll und werden meist sehr gezielt gegen einzelne Zielpersonen verwendet.



Neue iPhones erwartet

Apple zufolge kann die Schwachstelle mit Hilfe einer präparierten PDF-Datei ausgenutzt werden. Citizen Lab hatte den Konzern nach eigenen Angaben vergangene Woche auf die Sicherheitslücke hingewiesen.

NSO war zuletzt Mitte Juli in die Kritik geraten. Ein internationales Journalistenkonsortium berichtete, dass mit der «Pegasus»-Software auch Oppositionelle und Reporter ausgespäht worden seien. Damals hiess es, dass auf 37 Smartphones von Journalisten, Menschenrechtlern, deren Familienangehörigen sowie Geschäftsleuten Spuren erfolgreicher oder versuchter Angriffe entdeckt worden seien. NSO entgegnete wie bereits zu früheren ähnlichen Vorwürfen, Pegasus werde «ausschliesslich an Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste von geprüften Regierungen verkauft, mit dem alleinigen Ziel, durch Verhinderung von Verbrechen und Terrorakten Menschenleben zu retten».

Apple stellt am heutigen Dienstag neue Produkte vor – aller Voraussicht nach auch die nächste Generation des iPhones. Das iPhone 13 werde äusserlich weitgehend das Design der aktuellen Reihe beibehalten, berichtete der Finanzdienst Bloomberg vor dem Online-Event (ab 19.00 Uhr MESZ). Aber die Aussparung für Kameras und Sensoren zur Gesichtserkennung am oberen Bildschirmrand solle kleiner werden, hiess es. Das teurere Pro-Modell werde auch erstmals eine Version mit einem Terabyte Speicherkapazität bekommen, prognostizierte der bekannte Branchenanalyst Ming-Chi Kuo.

dpa