«Wohlstand fällt nicht vom Himmel» Arbeitgeber-Präsident kritisiert Trend zum Teilzeitpensum

Was tun gegen den Fachkräftemangel in der Schweiz? Arbeitgeber-Präsident Valentin Vogt will Frauen, Jugendliche, Ältere und Flüchtlinge besser in den Arbeitsmarkt integrieren. Und er übt Kritik an Teilzeitarbeit.

Keystone-SDA, SDA, gbi

11.02.2023, 13:40

11.02.2023, 13:49

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Der Arbeitskräftemangel sei das grösste Hindernis für das Wachstum der Schweizer Wirtschaft, sagte Valentin Vogt in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF. Wenn der Mangel nicht behoben werde, werde der Wohlstand der Schweiz leiden.

Grund für den Arbeitskräftemangel ist laut dem Präsidenten des Arbeitgeberverbands vor allem, dass momentan 20'000 Personen mehr in Pension gingen, als in den Arbeitsmarkt eintreten würden – ausserdem gebe es ein Stellenwachstum, wie Vogt weiter sagte.

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Dabei kritisiert Vogt, dass die Menschen heutzutage mehr Teilzeit arbeiten wollen. «Wir müssen eine Mischung finden, dass es der Gesellschaft gut geht und jedem Einzelnen», sagte er. Das sei eine Gratwanderung. «Aber wenn wir nur auf das Individuum achten, werden wir in Zukunft nicht mehr dort sein, wo wir jetzt sind», sagte Vogt. Bei tief prozentigem Arbeiten gingen zudem die Fähigkeiten verloren.

Bedeutung von Wirtschaft aufzeigen

Aufgabe des Arbeitgeberverbands sei, die Wichtigkeit der Wirtschaft aufzuzeigen. «Der Wohlstand fällt nicht vom Himmel», so Vogt. «Den müssen wir uns jeden Tag hart erarbeiten.» Weiter will der Arbeitgeberverband politische Massnahmen ergreifen. So soll etwa die Individualbesteuerung und ein Ausbau der Kinderbetreuung Frauen dazu motivieren, mehr zu arbeiten. «Ziel ist, dass diese Zeit zum Arbeiten verwendet wird und nicht für mehr Freizeit.»

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Dabei ist dem Verband der heutige Vorschlag von einer Förderung in der Höhe von 770 Millionen Franken zu viel. «Dieser Betrag ist überbordet», sagte Vogt. Die Chance sei gross, dass die ganze Vorlage politisch abstürze, wenn man jetzt nicht reduziere.

Mittelweg bei Zuwanderung

Auch die Zuwanderung sieht Vogt als Möglichkeit, den Arbeitskräftemangel aufzufangen. Dabei sollen laut Vogt jedoch «nicht einfach die Schleusen» aufgemacht werden. Die Schweiz sei immer auf Zuwanderung angewiesen gewesen. «Die Frage ist, wie wir sie steuern.» Eine Möglichkeit sei auch, die Verteilung der Kontingente besser zu regeln.