Homeoffice-Pflicht aufgehobenDie meisten Angestellten arbeiten weiterhin von daheim
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4.2.2022 - 15:02
Trotz Aufhebung der Homeoffice-Pflicht bleiben viele Angestellte weiterhin am heimischen Arbeitsplatz. (Symbolbild)
Bild: Getty Images
Mit der Abschaffung der Homeoffice-Pflicht ist der Bundesrat Forderungen der Wirtschaft entgegengekommen. Die Mitarbeitenden der meisten Unternehmen treffen sich aber weiterhin virtuell.
Die Wirtschaftsverbände gehörten zu den grossen Gewinnern des bundesrätlichen Entscheides vom Mittwoch. So schrieb etwa der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse, die sofortige Umwandlung der Homeoffice-Pflicht in eine -Empfehlung würden der Wirtschaft sehr helfen und die Arbeit in den Betrieben erleichtern.
«Kreativität und Innovation bedürfen organisierter Treffen und eines spontanen Austauschs vor Ort», schrieb der Verband. Zuvor hatte er Druck gemacht und von der Regierung gefordert, die Homeoffice-Pflicht aufzuheben.
Unternehmen nehmen Empfehlung weiterhin ernst
Doch hört man sich bei grossen Schweizer Arbeitgebern um, so scheinen sie von der wiedererlangten Teil-Freiheit vorerst noch wenig Gebrauch zu machen. Gerade in Bezug auf die vom Verband genannten persönlichen Treffen: «Meetings und Veranstaltungen (etwa Schulungen) finden nach wie vor nach Möglichkeit virtuell statt», heisst es etwa bei der Post.
Auch die Credit Suisse gibt an, sie empfehle ihren Mitarbeitenden, weiterhin auf physische Meetings zu verzichten. Konkurrent Raiffeisen klingt sogar noch etwas entschiedener: «Auf physische Meetings soll wenn immer möglich verzichtet werden», heisst es dort.
Auch aus den meisten anderen Antworten der durch die Nachrichtenagentur AWP befragten Unternehmen geht hervor, dass sie die Aufhebung der Homeoffice-Pflicht aktuell nicht als Antrieb sehen, ihre Mitarbeitenden ins Büro zurückzuholen. Im Gegenteil betonen einige, dass weiterhin eine Empfehlung zum Homeoffice bestehe, der zu folgen sei.
«Hybrid» ist gekommen, um zu bleiben
Selbst wenn der Bundesrat in einem nächsten Schritt auch die Homeoffice-Empfehlung aufhebt, dürften noch lange nicht alle Angestellten grosser Schweizer Unternehmen wieder ins Büro zurückkehren. Denn viele Arbeitgeber haben in der Zeit der Pandemie festgestellt, dass ihre Mitarbeitenden gern im Homeoffice arbeiten und auch ihre Produktivität nicht leidet.
Bei der UBS etwa wird die Arbeit von zu Hause aus laut einer Sprecherin «weiter eine wichtige Rolle einnehmen». Interne Umfragen hätten ergeben, dass sich die Mitarbeitenden der Bank künftig ein hybrides Modell wünschten. Dieses Feedback habe die Grossbank ernst genommen und biete deshalb künftig einen Mix aus Arbeit vor Ort und im Homeoffice an.
«Damit werden wir auch als Arbeitgeber attraktiver und für ein breiteres Spektrum von Bewerberinnen und Bewerbern interessant, zum Beispiel für berufstätige Eltern oder Personen in Aus- und Weiterbildung», so die Sprecherin.
Flexible Modelle sind in der Zeit der Pandemie auch bei vielen anderen grossen Arbeitgebern entstanden, etwa bei der CS, der Raiffeisen, bei Novartis oder Swisscom. Bei den neuen Arbeitsmodellen mit Titeln wie «The Way We Work», «FlexWork» oder «Choice with Responsibility» können die Mitarbeitenden, die für ihre Arbeit nicht an einen bestimmten Arbeitsplatz gebunden sind, in Absprache mit ihren Vorgesetzten einen Teil (in der Regel maximal 80 Prozent) ihrer Arbeitszeit von zu Hause aus leisten.
Andere grosse Schweizer Arbeitgeber führten solche Modelle bereits lange vor der Pandemie ein.
Einige möchten zurück ins Büro
Obwohl sich der Ansturm auf die Schweizer Büros aktuell in Grenzen hält, dürften sich die Gänge, Büros und Kaffeeräume in Geschäftsgebäuden wohl bald wieder deutlich beleben. Denn während die einsamen Wölfe unter den Mitarbeitenden im Homeoffice durchaus in ihrem Element waren, wollen andere ihre Kollegen endlich wieder treffen.
«Die Mitarbeitenden von Zurich Schweiz freuen sich darauf, bald freiwillig und zeitweise an den Arbeitsplatz zurückzukehren», schreibt eine Sprecherin des Versicherers, der schon seit 2015 hybride Arbeitsmodelle kennt.
Und eine Sprecherin von Novartis spricht ein weiteres Problem an: Nicht jedermann hat ein gut ausgerüstetes Büro zu Hause oder kann ungestört im Homeoffice arbeiten. Man sei froh, «dass Mitarbeitende, welche nur unter erschwerten Bedingungen im Homeoffice arbeiten können, wieder die Möglichkeit haben, ins Büro zu kommen», so die Sprecherin.
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