BankenBanken haben gemäss Grübel aus ihren Fehlern gelernt
SDA
31.12.2017 - 10:13
Die Banken haben durch die hohen Geldstrafen aus ihren Fehlern gelernt. Dieser Meinung ist der frühere UBS-Chef Oswald Grübel. Zugleich bringt er ein gewisses Verständnis auf für einige der gebüssten Praktiken.
Dies, weil einige Handlungen, welche sanktioniert wurden, zuvor während Jahren bekannt und üblich gewesen seien. Selbst Regulatoren und Zentralbanken hätten davon gewusst. Als Beispiel nennt Oswald Grübel im Interview mit der "Zentralschweiz am Sonntag" und der "Ostschweiz am Sonntag" den Liborskandal.
Zwar habe es einzelne Fehler und Übervorteilungen gegeben. "Aber der Vorwurf der systematischen Manipulation durch ein globales Zinskartell, den die Behörden gemacht haben, kam vor dem Hintergrund eines quasi über Nacht veränderten politischen und gesellschaftlichen Rechtsverständnisses zu Stande", sagt Grübel im Interview.
Beim Liborskandal, welcher 2011 aufgedeckt wurde, ging es um die Manipulation der Libor-Referenzzinssätze. UBS, Barclays und die Royal Bank of Scotland haben Strafen von zusammen mehr als 2,5 Milliarden Dollar gezahlt.
Oswald Grübel war vom Februar 2008 bis September 2011 Chef der UBS. Zuvor, bis 2007, leitete er die Konkurrentin Credit Suisse. Bei der UBS trat er zurück, weil er die Verantwortung für einen Handelsverlust von 2,3 Milliarden Dollar übernahm. Verursacht wurde dieser durch Zockereien des Londoner Investmentbankers Kweku Adoboli.
"Es war im Gründe genommen eine einfache Entscheidung, denn die finale Verantwortung für einen solchen Milliardenverlust kann nur der CEO übernehmen", sagte Grübel.
Wichtig sei damals gewesen, dass die Kunden sich beruhigten und die Geschichte in der Öffentlichkeit an Bedeutung verlor. "Mein sofortiger Rücktritt war das einzig Richtige, zumal ich vom Alter her sowieso bald zurückgetreten wäre", sagt er.
Adoboli musste ins Gefängnis. Er ist seit zwei Jahren wieder auf freiem Fuss. Gesprochen haben sich Grübel und Adoboli nie persönlich, wie Grübel sagte.
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