Landwirtschaft Bauern blasen zum Kampf gegen Landschaftsinitiative

ot, sda

3.1.2023 - 11:00

Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbands, verteidigt an der Jahresmedienkonferenz des Verbands in Gerzensee die Interessen der Landwirtschaft bei der Raumplanungsrevision. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbands, verteidigt an der Jahresmedienkonferenz des Verbands in Gerzensee die Interessen der Landwirtschaft bei der Raumplanungsrevision. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Keystone

Der Schweizer Bauernverband fürchtet eine zu starke Einengung der Lebensmittelproduktion durch mehr Auflagen bei der Raumplanung. Er hat am Dienstag an seiner Jahresmedienkonferenz das Parlament zur Ablehnung der Landschaftsinitiative der Umweltverbände aufgerufen.

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Die im März 2019 lancierte Volksinitiative will die Trennung von Baugebiet und Nichtbauzone in der Bundesverfassung verankern und hat zum Ziel, die bebaute Fläche ausserhalb der Bauzonen einzufrieren. Den Bauern geht dies zu weit. Sie fürchten, unter Umständen nicht mehr wirtschaftlich arbeiten zu können. Sie plädierten für einen «sinnvollen» indirekten Gegenvorschlag.

Das Hauptanliegen bei der Revision des Raumplanungsgesetzes des Schweizer Bauernverbands ist, dass die Bauflächen in den Landwirtschaftszonen nicht plafoniert werden, teilte Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverband, an der Medienkonferenz in Gerzensee BE mit.

Somit sollen auch weiterhin neue Gebäude in diesem Zonentyp möglich sein. Nur so könne, gemäss dem Verband, die Landwirtschaft innovativ und unternehmerisch bleiben.

Da sich die Anforderungen an den Tierschutz über die Jahre geändert haben, seien für die gleiche Anzahl Tiere grössere und zeitgemässe Ställe für die gerechte Tierhaltung nötig. Diese könnten nur erstellt werden, wenn die Gebäudefläche in der Landwirtschaftszone nicht begrenzt werde, so der Verband.

Zudem sei für die Bauernbetriebe wichtig, die Gebäude nahe an den Kulturen und Tieren erstellen zu können. So blieben die Geruchs- oder Lärmimmissionen weiter weg von der Wohnbevölkerung, welche in den Siedlungsgebieten lebt.

Ein weiteres Anliegen des Verbands ist die Nutzung von Gebäuden für Hofläden für die Direktvermarktung. Diese sei aber, wann immer möglich, in bestehenden Bauten unterzubringen, sagte Anne Challandes, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen und Landfrauenverbands.

Ausserdem seien touristische Angebote von der Bevölkerung gefragt und diese würden nur im Zusammenhang mit den Landwirtschaftsbetrieben funktionieren. Diese stellen insbesondere für kleinere Betriebe eine «dringend benötigte» ergänzende Einkommensquelle dar, so der Verband.

Der Schweizer Bauernverband sei sich bewusst, dass ein sparsamer Umgang mit dem Boden Pflicht sei, trotzdem müsse es seiner Meinung nach möglich bleiben, moderne Gebäude zu errichten und zu erweitern.