TextilindustrieBenetton-Mutter Edizione stellt 260 Millionen für Rettung bereit
SDA
26.5.2024 - 09:38
Die italienische Edizione-Holding will 260 Millionen Euro für die
Umstrukturierung und den Neustart der Modegruppe Benetton zur Verfügung
stellen. Verwaltungsratspräsident Luciano Benetton (im Bild) wird zurücktreten. (Archivbild)
Keystone
Die italienische Edizione-Holding will 260 Millionen Euro für die Umstrukturierung und den Neustart der Modegruppe Benetton zur Verfügung stellen. Dies soll entweder durch eine Kapitalerhöhung oder über andere finanzielle Formen erfolgen.
Keystone-SDA
26.05.2024, 09:38
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Edizione ist der Mutterkonzern des 1965 gegründeten Benetton-Unternehmens. Edizione habe Benetton in den letzten drei Jahren mit 350 Millionen Euro unterstützt und werde dies auch in den kommenden Jahren tun, verlautete aus der Holding, die etwa Beteiligungen an Generali und der Mailänder Investmentbank Mediobanca hält.
Am 18. Juni findet die Aktionärsversammlung statt, bei der Benetton-Verwaltungsratspräsident Luciano Benetton offiziell seinen Rücktritt offiziell einreichen wird. Luciano Benetton hatte am Samstag überraschend im Interview mit der Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» angekündigt, dass er im Alter von 89 Jahren die Führung der Modegruppe verlasse.
Benetton beschwerte sich, dass er von seinen Managern «verraten» worden sei. Das Unternehmen habe die für 2023 gesetzten Ziele verfehlt. Ausdrücklich beklagte sich Luciano Benetton über Konzernchef Massimo Renon und die Manager um ihn herum, die ihm seiner Meinung nach «ein dramatisches Budgetloch» von etwa 100 Millionen Euro verschwiegen hätten. Renon prüfe eine Klage gegen Benetton wegen Rufschädigung, berichteten italienische Medien.
Nun soll ein Wechsel in der Unternehmensführung eingeleitet und ein Plan für die Reorganisation und den Neustart der Benetton-Gruppe auf den Weg gebracht werden. Luciano Benetton, der mit seinen Geschwistern Giuliana, Gilberto und Carlo das Unternehmen 1965 gegründet hatte, gehört zu den reichsten Italienern.
Seit Jahren in der Krise
Benettons Worte lösten bei den Gewerkschaften Alarm aus. «Mit Verlusten hatten wir gerechnet, allerdings nicht in der Grössenordnung», so die Sprecher der Gewerkschaften. Gewerkschaftssprecher Gianni Boato betonte, dass die Benetton-Gruppe seit 2013 bereits eine Milliarde Euro Verluste gemeldet habe.
Benetton steckt schon seit Jahren in einer tiefen Krise, die kein Ende zu finden scheint. Das Unternehmen ist in 80 Ländern weltweit vertreten ist zählt mehr als 3700 Geschäfte. Es bekommt die Konkurrenz von Unternehmen stark zu spüren, die Billigmode anbieten.
Mit 82 Jahren hatte Luciano Benetton 2018 das Ruder seiner Modegruppe wieder übernommen, das er 2012 hergegeben und die Führung einigen Managern überlassen hatte. Die Ergebnisse enttäuschten den Modeunternehmer zutiefst. Zuletzt startete die Modegruppe mit einer Umstrukturierung des Europa-Geschäfts mit Schwerpunkt Straffung des internationalen Retail-Netzes.
Superreiche Familie
Die Familie Benetton mischt auch mit der Infrastrukturgesellschaft Atlantia und der Raststättengesellschaft Autogrill mit. Über die Holding Edizione kontrolliert die Familie Benetton mittlerweile Flughäfen, Banken, Raststätten und Autobahnbetreiber.
So wie das in Mundys umgetaufte Atlantia-Unternehmen, dem wiederum «Autostrade per l'Italia» untergeordnet ist – Betreiber der maroden Katastrophenbrücke von Genua. Bei dem Einsturz der Morandi-Autobahnbrücke in Genua am 14. August 2018 waren 43 Personen ums Leben gekommen.
Der Familie Benetton wurde Profitgier vorgeworfen, sie hätte zwar Geld für Autobahnen kassiert, aber nicht in die Instandhaltung investiert. Mittlerweile läuft gegen Manager des Autobahnbetreibers ein Prozess in Genua.
Brüssel, 13.05.2025: Elon Musk ist in der EU höchst umstritten – nicht nur wegen seiner Unterstützung für die AfD. Jetzt bringt eine Anfrage des deutschen Europaabgeordneten Daniel Freund brisante Zahlen ans Licht.
Von dem Tech-Milliardär kontrollierte Unternehmen profitieren von EU-Geldern in dreistelliger Millionenhöhe. So erhält ein Tochterunternehmen von Tesla für die Errichtung von Ladestationen für E-Autos knapp 159 Millionen Euro aus dem Förderprogramm «Connecting Europe».
Weitere rund 177 Mio. Euro konnte das US-Unternehmen SpaceX zuletzt für den Start von Satelliten für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo mit Trägerraketen vom Typ Falcon 9 in Rechnung stellen. Hinzu kamen bis Oktober 2023 zudem noch rund 630.000 EUR für bezahlte Werbung auf der Plattform X.
14.05.2025
Entspannung im Zollstreit? China und USA optimistisch
Genf/Peking, 12.05.2025: Entspannung im Zollstreit? Bei ihren Gesprächen haben China und die USA nach Angaben der chinesischen Delegation eine «Reihe wichtiger Übereinstimmungen» erreicht.
Zudem hätten sich die beiden Seiten geeinigt, einen Mechanismus für Beratungen zu Wirtschaft und Handel einzurichten, heisst es in chinesischen Staatsmedien. Details würden so bald wie möglich ausgearbeitet. Am Montag soll eine gemeinsame Erklärung folgen.
Der Handel zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt ist durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten hohen Zölle kaum noch rentabel und damit nahezu zum Erliegen gekommen. Die Beziehungen beider Länder erreichten seit der Eskalation im Handelskonflikt im April einen weiteren Tiefpunkt.
13.05.2025
Apple: 900 Millionen Dollar Mehrkosten durch Trumps Zölle
Mehrkosten durch Trumps Zölle: Apple rechnet allein für das laufende Quartal mit einer zusätzlichen Belastung von 900 Millionen Dollar. Apple ist nach Trumps Zoll-Ankündigungen gerade dabei, Lieferungen umzuleiten, um in den USA mehr Geräte aus Ländern wie Indien und Vietnam statt aus China zu verkaufen. Trump hatte Anfang April zusätzliche Importzölle verhängt. Für Waren aus China addierten sich die Abgaben auf 145 Prozent, bei Vietnam waren es vergleichsweise niedrige 46 Prozent und 26 Prozent im Fall von Indien. Ob die Zölle zu Preiserhöhungen führen werden, ist laut Apple-Chef Tim Cook noch nicht klar.
05.05.2025
Trump-Freund Musk: EU-Geldern in Millionenhöhe
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