Ex-Raiffeisen-Chef Bericht über Geheimkonto belastet Pierin Vincenz

gbi

9.1.2022

Pierin Vincenz muss ich Ende Monat vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten.
Pierin Vincenz muss ich Ende Monat vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten.
Bild: Keystone

Die Affäre um Ex-Raiffen-Chef Pierin Vincenz ist um ein Kapitel reicher: Die Sonntagspresse berichtet über Börsengeschäfte, die Vincenz über Drittbanken abgewickelt habe. 

gbi

9.1.2022

Der ehemalige Chef der Raiffeisenbanken, Pierin Vincenz, soll über eine Liechtensteiner Konto in grossem Stil Börsengeschäfte getätigt haben. Allein im letzten Jahr habe das Volumen der Transaktionen 95 Millionen Franken betragen, berichtet die «SonntagsZeitung».

Vincenz habe bei insgesamt 17 Banken Konten geführt, wobei zwölf davon nicht zum Raiffeisen-Verbund gehört hätten. Über ein Konto bei der LGT in Vaduz sollen dem Bericht zufolge verdeckte Lohnzahlungen, «Geld für missratene Liebschaften» und Börsendeals getätigt worden sein. Brisant sei dies deshalb, weil ein CEO einer Grossbank normalerweise keine Konten auf Drittbanken halten dürfe.

Prozessauftakt naht

Ab dem 25. Januar muss sich Vincenz vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten. Vincenz sowie fünf weiteren Beschuldigten werden von der Zürcher Staatsanwaltschaft gewerbsmässiger Betrug, Veruntreuung, Urkundenfälschung und passive Bestechung zum Nachteil der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Raiffeisenbank vorgeworfen.

Laut «SonntagsBlick» war Vincenz' Geschäftspartner Beat Stocker von 2006 bis 2011 nur als CEO im Mandat für die Kreditkartenfirma Aduno tätig. Den beiden Hauptangeklagten Vincenz und Stocker drohen mehrjährige Haftstrafen.