Der Medienriese Bertelsmann hat wegen der Corona-Krise im ersten Halbjahr deutlich an Umsatz und Gewinn eingebüsst. Der Betriebsgewinn EBITDA sank um gut ein Fünftel auf eine Milliarde Euro. Die Erträge fielen um 8,9 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro.
«Wir sind gut in das Jahr gestartet, spüren jedoch seit März die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie – insbesondere auf den Werbemärkten», erklärte Unternehmenschef Thomas Rabe am Dienstag. «Bertelsmann profitiert in dieser Situation von seinem breiten Konzernportfolio und dem hohen Anteil digitaler Geschäftsmodelle.»
Die Rückgänge bei den Werbeerträgen habe man insbesondere durch gut laufende Buchverlage, das Musikgeschäft, die Arvato-Dienstleistungsgeschäfte und das Bildungsgeschäft – «aber auch durch aktives Kosten- und Cashflow-Management zu einem beträchtlichen Teil ausgeglichen», sagte Rabe weiter.
Grund für das schwächere Halbjahr war vor allem, dass die Tochter RTL Group in der Corona-Krise unter dem Einbruch der TV-Werbemärkte leidet. Der Umsatz des Fernsehkonzerns, der mit Abstand am meisten zu den Erträgen des Bertelsmann-Konzerns beiträgt, brach allein im zweiten Quartal um 28 Prozent ein. Die Werbeerlöse, die bei vielen privaten Fernsehsendern einen Grossteil der Einnahmen ausmachen, schrumpften im zweiten Quartal europaweit um 40 Prozent.
Für das zweite Halbjahr rechnet Bertelsmann mit einer schrittweisen Erholung der Werbemärkte: «Unter Berücksichtigung der hohen Prognoseunsicherheit sollten Umsatz und operatives Ergebnis ohne die TV- und Zeitschriftengeschäfte das Vorjahresniveau erreichen.»
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