Nach zu hohen Subventionsbezügen gibt BLS-Chef Bernard Guillelmon seinen Posten ab. Interimsmässig wird das Unternehmen ab November von seinem Stellvertreter Dirk Stahl geführt.
BLS-Chef Bernard Guillelmon tritt zurück. Damit zieht der Bahnchef die Konsequenzen aus der Affäre um zu viel bezogene Subventionen. Guillelmons Nachfolge übernimmt interimsmässig BLS-Cargo-Chef Dirk Stahl.
Der Untersuchungsbericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) zur Spartenrechnung der abgeltungsberechtigten Bereiche der BLS bescheinigt dem Bahnunternehmen ein «zu komplexes Rechnungswesen mit Verbesserungsbedarf», teilte die BLS am Freitag mit. Das Rechnungswesen sei nur zum Teil transparent.
Im Februar war bekannt geworden, dass die BLS Verkäufe von Halbtax-Abos im Libero-Verbund über mehrere Jahre nicht budgetierte. Dadurch erhielt das Unternehmen in der Folge zu hohe Abgeltungen von Bund und Kantonen für den Regionalen Personenverkehr.
Das Bahnunternehmen musste dem Bundesamt für Verkehr (BAV) 43,6 Millionen Franken an Subventionen zurückzahlen. Die BLS versprach in der Folge Verbesserungen und gab bei der Firma PwC eine Untersuchung in Auftrag.
Ein Jahr zuvor war die BLS wegen eines fehlerhaften Zinsglättungsmodells in die Kritik geraten. Dabei ging es um zu hohe Abgeltungen in der Höhe von 29,4 Millionen Franken.
Findungskommission sucht neuen Chef
Für Guillelmon sei mit der Veröffentlichung des EFK-Berichtes der richtige Zeitpunkt gekommen, die Umsetzung «in neue Hände zu legen», schreibt das Unternehmen. Guillelmon, der die BLS während 12 Jahren leitete habe, habe massgeblich zur Klärung der offenen Fragen beigetragen.
Ab November 2020 soll BLS Cargo-Chef Dirk Stahl das Unternehmen interimsmässig als CEO leiten. Eine Findungskommission soll den neuen Unternehmenschef bestimmen.
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