Abgas-Skandal BMW: Unregelmässigkeiten bei Abgas-Software

23.2.2018

Das BMW-Logo auf einer Motorhaube vor der Zentrale des Konzerns in München. Foto: Peter Kneffel
Das BMW-Logo auf einer Motorhaube vor der Zentrale des Konzerns in München. Foto: Peter Kneffel
Source: Peter Kneffel

BMW hat 11.700 Dieselautos mit einer falschen Abgas-Software ausgestattet. Das Programm sei für die SUV-Modelle X5 und X6 entwickelt worden, aber vor vier Jahren irrtümlich auch auf 5er und 7er BMW aufgespielt worden, sagte ein Sprecher in München.

Der Konzern habe den Fehler bei internen Tests festgestellt und das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg informiert.

Der «Spiegel» berichtet dagegen, beim KBA sei ein 7er BMW im Rahmen der üblichen Marktüberwachung aufgefallen. Die Software manipuliere die Abgasreinigung. Bei BMW hiess es, das Programm sei für die SUV-Modelle X5 und X6 für die kombinierte, parallele Stickoxid-Abgasreinigung mit Speicherkat und AdBlue-SCR-Katalysator entwickelt worden. Dort funktioniere sie korrekt.

Die Dieselmotoren der betroffenen 5er und 7er Modelle hätten dagegen nur einen Speicherkatalysator. Sie seien beim Serienstart 2012 mit der korrekten Software ausgerüstet gewesen - aber bei einem Update 2014 «haben sie schlicht die falsche Software draufbekommen». Und das habe dann zu schlechteren Abgaswerten geführt.

BMW will die 11.700 Fahrzeuge M550d xDrive und 750d XDrive jetzt zurückrufen und nach der Genehmigung durch das KBA die richtige Software aufspielen. Erst kürzlich hatte die Behörde nach eigenen Untersuchungen BMW vom Vorwurf der Abgasmanipulation bei einem 3er Modell entlastet. Diesen hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erhoben. DUH-Chef Jürgen Resch forderte Konzernchef Harald Krüger dennoch zum Rücktritt auf - das Management habe behauptet, BMW sei sauber und würde im Gegensatz zu anderen Herstellern keine Abschalteinrichtungen einsetzen.

Dicke Luft: Kommen Diesel-Fahrverbote?
Zurück zur Startseite