Grösster zweistrahliger Jet Boeing 777X hebt ab: Im dritten Anlauf klappt der Jungfernflug

SDA/dpa/tafi

26.1.2020

Das Debakel um den Unglücksflieger 737 Max setzt Boeing schwer zu. Gute Nachrichten kommen da gerade recht: Der Flugzeugbauer hat sein neues Modell 777X erfolgreich in die Luft gebracht und endlich mal wieder Grund zum Feiern.

Der krisengeschüttelte Flugzeugbauer Boeing kann nach langer Zeit mal wieder eine positive Nachricht verkünden: Der neue Grossraumjet 777X hat am Wochenende seinen eigentlich schon für 2019 geplanten Erstflug erfolgreich absolviert. Das Flugzeug sei am Samstag (Ortszeit) auf dem Flugplatz Paine Field in Everett gestartet und nach drei Stunden und 51 Minuten Flug über dem Bundesstaat auf dem Werksgelände gelandet, teilte Boeing in Seattle mit.

Wegen schlechter Wetterbedingungen hatte der US-Flugzeugbauer den bereits für Donnerstag geplanten Erstflug der 777X zuvor verschoben. Die 777X ist laut Boeing das grösste zweistrahlige Flugzeug weltweit.
Bei der Entwicklung des neuen Langstreckenfliegers hatte Boeing bereits in den vergangenen Monaten mehrere Rückschläge verzeichnet. Die ersten Flugzeuge sollten eigentlich schon Mitte 2020 ausgeliefert werden – doch der Boeing-Konzern musste den Termin aufgrund von Problemen mit Triebwerken und wegen anderer technischer Pannen auf Anfang 2021 verschieben.

Die zweistrahlige 777X, deren Varianten 777-8 und 777-9 sich in Grösse und Reichweite unterscheiden, ist eine Weiterentwicklung der 777-Baureihe. Die ersten Flugzeuge der 777X-Reihe sollen 2021 ausgeliefert werden. Nach aktuellen Angaben stehen 340 Bestellungen in den Büchern. Grosskunden sind neben der Lufthansa und Emirates, Qatar Airways, Etihad, die japanische ANA sowie Cathay Pacific, British Airways und Singapore Airlines.



Boeing ächzt vor allem unter der Misere um die Baureihe 737 Max. Nach zwei Abstürzen mit zusammen 346 Toten hatten Aufsichtsbehörden in aller Welt im März 2019 ein Flugverbot für den zuvor meistgefragten Typ verhängt. Boeing selbst rechnet damit, dass die herbeigesehnte Wiederzulasssung noch bis Mitte 2020 auf sich warten lässt. Im war Vorstandschef Dennis Muilenburg gefeuert worden, dessen Krisenmanagement für Kritik gesorgt hatte.

Allerdings machen dem Hersteller noch andere Baustellen zu schaffen. So drosselt der Konzern ab Ende 2020 vorläufig die Produktion seines Grossraumjets 787 «Dreamliner».

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