LuftverkehrBoeing stimmt Milliarden-Vergleich in 737-Max-Affäre zu
SDA
7.1.2021 - 23:53
Der US-Flugzeugbauer Boeing zahlt zur Einstellung der Ermittlungen wegen der beiden Flugzeugabstürze seiner Unglücksmaschine 737 Max mehr als 2,5 Milliarden Dollar. Boeing habe diesem Vergleich zugestimmt, der kein strafrechtliches Schuldeingeständnis beinhaltet.
Dies teilte das US-Justizministerium am Donnerstag in Washington mit. Boeing war nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten in Verdacht geraten, seine bestverkaufte Modellserie 737 Max überstürzt auf den Markt gebracht und die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Die US-Justizbehörden beschuldigen Boeing nun unter anderem, die US-Regierung mit irreführenden Angaben dabei behindert zu haben, die Sicherheit im öffentlichen Flugverkehr zu gewährleisten.
Gewinn über Sicherheit?
«Die tragischen Abstürze des Lion-Air-Flugs 610 und des Ethiopian-Air-Flugs 302 brachten betrügerisches und irreführendes Verhalten von Mitarbeitern eines der weltweit führenden Flugzeughersteller zum Vorschein», erklärte David P. Burns von der strafrechtlichen Abteilung des US-Justizministeriums. Boeings Angestellte hätten den Profit über die Aufrichtigkeit gestellt und der US-Luftfahrtaufsicht FAA Informationen vorenthalten.
Sowohl Boeing als auch die FAA waren im Zuge der Unglücke vom Oktober 2018 und März 2019 heftig in die Kritik geraten. Als hauptsächliche Unfallursache gilt eine defekte Steuerungssoftware von Boeing, die eigentlich rasch hatte repariert werden sollen. Stattdessen dauerte es über anderthalb Jahre, bis die FAA den wegen der Abstürze mit Startverboten belegten Unglücksflieger wieder zuliess.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte Mitte November nach Software-Updates und mit Auflagen etwa zum Pilotentraining den Flugbetrieb wieder zugelassen. Ende Dezember hob mit einer Maschine von American Airlines erstmals wieder ein Passagierflug mit der Boeing-737 MAX ab.
Aktien nur leicht unter Druck
Eine Stellungnahme von Boeing lag zunächst nicht vor. Die hohe Strafe dürfte den aufgrund des 737-Max-Skandals und der Coronavirus-Krise stark angeschlagenen Airbus-Rivalen zwar schmerzen. Doch verglichen mit den immensen Kosten, die das Debakel um den wichtigsten Flugzeugtyp des Konzerns bereits verursacht hat, ist die Summe noch relativ überschaubar. Anleger reagierten vergleichsweise gelassen, Boeings Aktien gerieten nachbörslich zunächst nur leicht ins Minus.
Der Grossteil der Strafzahlungen soll mit 1,77 Milliarden Dollar Fluggesellschaften zufliessen, die als Kunden von Boeing geschädigt wurden. 500 Millionen Dollar gehen dem Justizministerium zufolge an einen Entschädigungsfonds für Angehörige von Absturzopfern. Hinzu kommen 234,6 Millionen Dollar, die dem Unternehmen von den Justizbehörden als zusätzliche Strafe auferlegt wurden. Ob für Boeing damit die Angelegenheit erledigt ist, bleibt abzuwarten. Es laufen auch noch zahlreiche Rechtsklagen wegen der 737-Max-Abstürze gegen den Konzern.
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