Angesichts unsicherer Konjunkturaussichten will Japans Notenbank noch mindestens ein Jahr an sehr niedrigen Zinsen festhalten.
Die Währungshüter nannten nach ihrer geldpolitischen Sitzung am Donnerstag damit erstmals einen konkreten Zeitrahmen. Demnach soll diese Orientierungslinie bis «mindestens etwa Frühjahr 2020» gelten.
Somit bekennt sich die Bank von Japan (BoJ) noch länger zu einem lockeren Kurs als die Europäische Zentralbank, die mindestens bis zum Jahresende an den Tiefzinsen festhalten will. Ihren Strafzins auf Einlagen von Geschäftsbanken beliessen die Währungshüter in Tokio wie erwartet bei 0,1 Prozent. Zugleich wiederholten sie ihr Versprechen, die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen bei um die null Prozent zu halten.
Notenbankchef Haruhiko Kuroda erklärte nach dem Zinsbeschluss, womöglich werde die lockere Linie noch über das Frühjahr 2020 hinaus fortgeführt. Dies hänge ganz von der Datenlage ab. Die BoJ sei auf der Hut, insbesondere mit Blick auf die Folgen des internationalen Handelsstreits und die Abkühlung der Weltkonjunktur.
Die Stimmung bei den grossen Industriekonzernen in dem Fernost-Land hat sich zum Jahresauftakt eingetrübt. Dabei spielen vor allem der anhaltende Zollstreit zwischen den USA und China sowie die schwächere Weltkonjunktur eine Rolle. Die Firmen bekommen insbesondere eine schwächere Nachfrage nach Elektroteilen, Autos und Investitionsgütern zu spüren. Die weiteren Konjunkturaussichten werden verhalten beurteilt.
Die Bank von Japan versucht seit Jahren, mit Wertpapierkäufen die Konjunktur anzukurbeln und für mehr Inflation zu sorgen. Eine Spirale aus fallenden Preisen, sinkenden Löhnen und stockenden Investitionen hatte das Land lange Zeit gelähmt. Die Währungshüter versuchen, die Inflationsrate auf zwei Prozent hochzutreiben. Kuroda musste nun zum wiederholten Male einräumen, dass dies wohl noch länger als erwartet dauern werde.
In den Prognosen der Notenbank wird für das im April 2021 beginnende Haushaltsjahr eine Inflationsrate von 1,6 Prozent prognostiziert. Zuletzt war die Teuerungsrate unter Ausschluss schwankungsanfälliger Nahrungsmittelpreise indes nur halb so hoch. «Die BoJ ist in Sorge, dass die Verbraucherpreise nicht einmal steigen werden, wenn die aus Übersee drohenden Gefahren nachlassen sollten», meint Ökonom Norio Miyagawa vom Finanzhaus Mizuho Securities. Doch ihre Mittel gegenzuhalten, seien nach Jahren der Geldschwemme begrenzt.
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
26.11.2024
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
Der Bundesrat lehnt die Ernährungsinitiative ab. Diese verlangt, die Schweizer Lebensmittelproduktion vermehrt auf pflanzliche Kost auszurichten. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass diese Umstellung in der von der Initiative verlangten Zeit nicht möglich ist. Einen Gegenvorschlag zur Initiative will er nicht.
13.11.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde