Klimadebatte Coop holt Aktionsfleisch per Flugzeug in die Schweiz

tafi

30.10.2019

Schnäppchenjäger können bei Coop derzeit besonders günstiges Edelfleisch erhaschen. Das kommt allerdings aus Übersee und wird per Flugzeug importiert.
Schnäppchenjäger können bei Coop derzeit besonders günstiges Edelfleisch erhaschen. Das kommt allerdings aus Übersee und wird per Flugzeug importiert.
Symbolbild: KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI

Detailhändler Coop wirbt derzeit mit besonders günstigen Edelstücken von Rind und Lamm. Die müssen allerdings extra eingeflogen werden, weil die heimische Produktion angeblich nicht ausreicht.

Bestes Fleisch zu Schnäppchenpreisen: Bei Detailhändler Coop gibt es derzeit Rinds-Entrecôte für 4,50 Franken und Lamm-Nierstücke für vier Franken pro 100 Gramm. Was gut für's Portemonnaie ist, hat allerdings einen Haken. Das Fleisch kommt aus Übersee – aus Uruguay, Neuseeland und Australien. Es wird mit dem Flugzeug in die Schweiz transportiert. Das bemerkt aber nur, wer sich die Verpackung sehr genau ansieht, wie SRF berichtet.

Auf einem kleinen Aufkleber steht der Vermerk «by air». Der Transport per Luftfracht sei zwar «CO2-kompensiert», wie die Etikette verspricht, doch wirklich grün ist es nicht, was da auf den Tellern der Konsumenten landet. SRF spricht gar von einem «ökologischen Feigenblatt» für einen Transport, der eigentlich gar nicht nötig wäre.



Mit der Kampagne «Taten statt Worte» präsentiert sich der Detailhändler als nachhaltiges Unternehmen: So will die Coop unter anderem bis 2023 CO2-neutral sein. Zum Thema Flugtransporte heisst es: «Unsere internen Richtlinien besagen, dass nur per Flugzeug transportiert werden darf, wenn dies aus Qualitätsgründen oder aufgrund grosser Zeitknappheit nicht anders möglich ist.» 

Das sei bei dem Angebot der Fall, wie Coop-Pressesprecherin  Marilena Baiatu gegenüber «Bluewin» erklärte: «Da es sich um Frischfleisch handelt, ist der Transport per Schiff nicht möglich, da dieser viel zu lange dauern würde.» Frischfleisch aus Übersee werde immer per Flugzeug transportiert, so Baiatu weiter.

Dass überhaupt Fleisch importiert wird, liegt daran, dass die Nachfrage, gerade nach Edelstücken wie Rinds-Entrecôte und Lammnierstück, gross sei. «Die Schweizer Produktion reicht nicht aus, um den Bedarf an diesen Stücken zu decken», bestätigte Coop auf «Bluewin»-Nachfrage eine entsprechende Aussage beim SRF. Schweizer Fleisch habe dennoch klar Priorität und mache 80 Prozent des Sortiments aus.

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