Freier Fall gestoppt Credit Suisse-Aktien unterbrechen zum Wochenschluss ihre Talfahrt

tp

2.12.2022 - 18:22

Am Freitag ging die Aktie der Credit Suisse mit 2,95 Franken aus dem Handel.
Am Freitag ging die Aktie der Credit Suisse mit 2,95 Franken aus dem Handel.
Symbolbild: Boris Roessler/dpa

Die seit rund zwei Wochen anhaltende Talfahrt der Credit Suisse-Aktien hat am Freitag vorläufig ein Ende gefunden. Die Aktien der Grossbank legten zum Wochenschluss deutlich zu und näherten sich auch der zum Wochenbeginn unterschrittenen Marke von 3 Franken wieder an. Die CS-Führung versuchte weiter, die Anleger zu beruhigen.

2.12.2022 - 18:22

Die Aktien der angeschlagenen Grossbank schlossen um 9,3 Prozent höher auf 2,95 Franken. Zuvor hatten die CS-Aktien dreizehn Handelstage in Folge mit Verlusten geschlossen und dabei gut einen Drittel an Wert verloren. Auch auf Wochenfrist resultiert für die CS-Aktien noch immer ein Minus von rund 6 Prozent. Der Preis für die Bezugsrechte für neue Aktien aus der Kapitalerhöhung, die zuletzt mit massiven Schwankungen gehandelt wurden, konnte sich am Freitag mehr als verdoppeln, die Bezugsrechte gingen bei 11,4 Rappen (+138%) aus dem Handel.

Im Handel wurde der wochenlang anhaltende Ausverkauf der CS-Aktien als mittlerweile übertrieben bezeichnet. Gerade in den Bezugsrechten hätten sich zudem wohl auch «Spekulanten» getummelt, vermutete ein Marktbeobachter. Zuletzt hätten ausserdem auch Leerverkäufer gegen die Aktien der Grossbank gewettet. Nachdem der Titel dermassen schnell gesunken sei, versuchten einige Marktteilnehmer wohl eine Art «Bottom-Fishing», sagte ein weiterer Händler.

Abwärtssog bei den Bezugsrechten

Zur Abwärtsspirale hatten seit Anfang der Woche die Verkäufe der Bezugsrechte beigetragen. Viele Aktionäre bevorzugten offenbar einen Verkauf der Anrechte, statt weiteres Geld in die neuen CS-Aktien zu investieren. Der Abwärtssog bei den Bezugsrechten habe im Gegenzug noch für zusätzlichen Druck auf die Aktie gesorgt, hiess es im Handel. Mit dem Ende des Bezugsrechtshandels am 6. Dezember dürfte sich die Kursentwicklung entsprechend auch wieder beruhigen, so die Hoffnung.

CS-Präsident Axel Lehmann bekräftigte am Freitag gegenüber Bloomberg noch einmal Aussagen an einer Bankenkonferenz vom Donnerstag, dass die massiven Kapitalabflüsse mittlerweile gestoppt seien und sogar zumindest teilweise wieder gedreht hätten. Zudem hätten nur wenige Kunden die Bank ganz verlassen – entsprechend habe er Hoffnung, diese Kundengelder wieder zurück zu gewinnen, sagte er gegenüber der US-Nachrichtenagentur.

Die Credit Suisse hatte Mitte der vergangenen Woche über massive Abflüsse von Kundengeldern vor allem in der Vermögensverwaltung berichtet. Insgesamt zogen demnach CS-Kunden von Anfang Oktober bis Mitte November rund 6 Prozent der verwalteten Vermögen ab, was rund 84 Milliarden Franken entspricht.

tp