Filialen temporär geschlossenCS-Tochter soll Kreditanträge manipuliert haben
zis
13.3.2024
Bei der Bank Now sollen in den vergangenen Jahren zahlreiche Kreditanträge manipuliert worden sein. Deswegen wurden nun mehrere Filialen der Credit-Suisse-Tochter vorübergehend geschlossen.
zis
13.03.2024, 21:48
zis
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Bei der CS-Tochter Bank Now soll es in den vergangenen Jahren zu manipulierten Kreditanträgen gekommen sein.
Deswegen wurden laut einem Bericht der «NZZ» mehrere Angestellte fristlos entlassen.
Die Mitarbeiter*innen betonen, sie hätten nach den Anweisungen der Vorgesetzten gehandelt.
Bei der Credit-Suisse-Tochter Bank Now sollen in den vergangenen Jahren Kreditanträge von den Angestellten manipuliert worden sein. Mehrere Filialen seien zwischenzeitlich vorübergehend geschlossen worden. Das berichtet die «NZZ».
Die Credit Suisse sei bei internen Untersuchungen im Rahmen der Übernahme durch die UBS auf «manipulierte Budgets in Kreditanträgen» gestossen, sagte eine Mitarbeiterin aus der Westschweiz der Bank der Zeitung. In der Folge seien nun mehrere Filialen vorübergehend geschlossen worden, «unter anderem in Bern, Basel und Manno im Kanton Tessin», so die «NZZ».
Ausserdem habe die Bank gemäss internen Quellen mehrere Mitarbeitende fristlos entlassen. Die Stellen seien mittlerweile teilweise neu ausgeschrieben worden.
«An interne Vorgaben gehalten»
Einer der entlassenen Kundenberater sagte der Zeitung , er habe sich «immer an interne Vorgaben gehalten». Auch die Mitarbeiterin aus der Westschweiz sagt, sie und ihre Kolleginnen seien in einem internen Handbuch zur «Optimierung zugunsten des Kunden» ermutigt worden. So habe man beispielsweise bei den Mietkosten oft Pauschalbeträge eingesetzt.
Die Mitarbeitenden betonen im Gespräch mit der «NZZ», sie hätten ausschliesslich auf Anweisung der Vorgesetzten und im Wissen der Zentrale gehandelt.
Schwerwiegend seien die Vorwürfe von gefälschten Kreditanträgen laut Bericht deshalb, weil die Bank Now neben der Cembra Money Bank die grösste Schweizer Anbieterin von Konsumkrediten sei. Sollten die Anträge tatsächlich manipuliert sein, hätten die Mitarbeiter*innen ihre Sorgfaltspflicht verletzt und gegen das Konsumkreditgesetz verstossen. So seien die Banken etwa verpflichtet, Budgets über Lebenshaltungskosten und Einnahmen belegen zu lassen.
Wie die Zeitung weiter berichtet, sind die Vorwürfe gegen die Bank Now nicht neu. Die Schuldenberatung der Caritas reichte 2017 bereits Anzeige bei der Finanzmarktaufsicht (Finma) ein. Die Caritas habe 200 Verträge geprüft und dabei festgestellt, dass 97 Prozent der vergebenen Kredite nicht hätten genehmigt werden dürfen. Die Finma konnte jedoch kein systematisches Fehlverhalten feststellen.
Die Credit Suisse ging gegenüber der «NZZ» nicht auf die konkreten Vorwürfe ein. Sie hält generell fest: «Im Rahmen unserer globalen Prozesse gelten verbindliche Verhaltensregeln für alle Mitarbeitenden. Mögliches Fehlverhalten wird konsequent geprüft, und gegebenenfalls werden entsprechende Massnahmen getroffen. Einzelfälle kommentieren wir nicht.»
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