1.75 Franken im SchnittDeshalb ist unser Benzin so teuer
uri
8.11.2018
Der Rhein fällt als Transportweg aus - wegen der anhaltenden Trockenheit. (Archiv)
Bild:Keystone
Obwohl der Rohölpreis zuletzt wieder gefallen ist, müssen Schweizer Konsumenten an der Zapfsäule nach wie vor tief in die Tasche greifen. Grund dafür ist vor allem auch die Trockenheit der letzten Monate.
In normalen Zeiten können sich die Autofahrer darauf verlassen, dass die Preise von Benzin, Diesel und Heizöl ungefähr mit dem Preis für Rohöl und dem Dollar schwanken, mal etwas mehr, mal etwas weniger. In diesem Herbst aber kommen Entlastungen an den Märkten bei den Autofahrern nicht an.
Auch in der nächsten Zukunft dürfte sich an den relativ hohen Preisen an der Tankstelle so schnell nichts ändern. Grund dafür ist die Trockenheit, die seit dem Frühjahr die Pegelstände der Flüsse – und hier vor allem des Rheins – immer tiefer sinken liess.
Angespannte Situation bei Treibstoff-Importen
«Die Situation im Bereich der Treibstoff-Importe ist angespannt», sagt David Suchet, Leiter Kommunikation der Erdöl-Vereinigung der schweizerischen Erdölwirtschaft auf Nachfrage von «Bluewin». Weil der Rhein zurzeit kaum noch Wasser führt, gerät die Transportkette hier nämlich gründlich durcheinander – Tankschiffe können auf dem Fluss seit Mitte Oktober etwa nur noch halb so viel Benzin und Diesel transportieren, wie bei einem normalen Pegelstand.
Gerade der Rhein sei für die Treibstoffversorgung der Schweiz essenziell, sagt Suchet. Man müsse wissen, «dass 50 Prozent des Treibstoffes über die Rhein-Schifffahrt in die Schweiz importiert» werde. Das seien zwei Drittel aller Diesel- und ein Viertel aller Benzin-Importe.
Ein grosses Tankschiff kann in etwa 2'000 Tonnen Treibstoff transportieren. Das entspricht dem Inhalt von 80 bis 100 Tanklastern. Der Ausfall der Schiffe kann derzeit nur durch einen verstärkten Einsatz von Tankwagen auf der Strasse und der Schiene kompensiert werden. Und der ist wegen knapper Kapazitäten schwierig und teuer.
Engpässe können ausgeschlossen werden
«Die Transportkosten auf dem Rhein sind deutlich angestiegen und das führt dazu, dass der Benzinpreis an der Zapfsäule hoch bleibt», erklärt Suchet. Dabei sei das Rohöl «eigentlich derzeit so günstig, wie seit Mitte August nicht mehr». Hier sei der Preis «seit Mitte Oktober von 85 auf aktuell 71 Dollar pro Barrel gesunken.»
Eine Entwarnung bei den Treibstoffpreisen kann es wohl erst wieder geben, wenn es längere Zeit stark regnet, denn die Pegel der Flüsse steigen nur langsam. So lange die Probleme in der Lieferkette also anhalten, müssen wohl oder übel die Autofahrer dafür bezahlen.
Immerhin dürfte es in der Schweiz aber nicht zu Zuständen wie in Deutschland kommen, wo Autofahrer vereinzelt vor geschlossenen Tankstellen standen, weil diesen der Sprit ausging. «In der Schweiz ist die Versorgung der Automobilisten mit Benzin gewährleistet», kann Suchet beruhigen. Die Erdölimporteure seien hierzulande verpflichtet, Reserven für viereinhalb Monate einzulagern. «Derzeit können wir Engpässe deshalb ausschliessen.»
Zusammensetzung des Benzinpreises
Ein Liter BF95 kostete im Oktober 2018 im Durchschnitt 1,71 Franken. Laut der Erdöl-Vereinigung setzt sich der Preis wie folgt zusammen: Auf den Einkauf und die Frachtkosten entfallen 0,64 Franken (37,4 Prozent des Preises). Dazu kommen Steuern und Abgaben von 0,86 Franken (50,3 Prozent). Beim Zwischenhandel verbleiben pro Liter 0,21 Franken (12,3 Prozent).
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
07.06.2024
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
31.05.2024
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft
Die Schweizer Volkswirtschaft ist insgesamt weiterhin gut aufgestellt. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrat in einem am Mittwoch verabschiedeten Lagebericht. Auch vor dem Hintergrund der industriepolitischen Renaissance im Ausland bleibt die Schweiz demnach wettbewerbsfähig.
«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
22.05.2024
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft