KonjunkturDeutsche Bundesbank erwartet weniger Wachstum und mehr Inflation
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10.6.2022 - 09:14
Der Präsident der deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, erwartet eine stärkere Inflation als Anfang der 1980er Jahre. (Archiv)
Keystone
Die Folgen des Ukraine-Krieges bremsen nach Einschätzung der Bundesbank das Wirtschaftswachstum in Deutschland und treiben die Inflation in die Höhe.
10.6.2022 - 09:14
SDA
Mit 1,9 Prozent Wachstum dürfte sich die wirtschaftliche Erholung nach dem Corona-Tief zwar fortsetzen, wie die Bundesbank am Freitag prognostizierte. Im Dezember war die Notenbank jedoch noch davon ausgegangen, dass das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2022 um 4,2 Prozent zulegen würde.
Auch für 2023 sind die Bundesbank-Ökonomen inzwischen deutlich weniger optimistisch und erwarten statt 3,2 Prozent Wirtschaftswachstum nur noch ein Plus von 2,4 Prozent. Etliche Institute haben ihre Konjunkturprognosen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gesenkt. Auch die Bundesbank-Experten betonen, dass die Unsicherheit über die künftige Wirtschaftsentwicklung vor allem wegen des russischen Angriffskriegs aussergewöhnlich hoch sei.
Jahresteuerung bei 7,1 Prozent
Einerseits sei zu erwarten, dass die Preise für Energierohstoffe wieder etwas sinken werden und Lieferengpässe graduell nachlassen, erklärte die Bundesbank. Zugleich dürften die privaten Haushalte zumindest einen Teil ihrer in der Corona-Pandemie angehäuften Ersparnisse in Konsum ummünzen und so die Konjunktur ankurbeln. Andererseits jedoch führe «die aussergewöhnlich hohe Teuerung zur Verunsicherung von Verbraucherinnen und Verbrauchern und schwäche deren Kaufkraft».
Im Mai war die jährliche Inflationsrate in Deutschland vorläufigen Zahlen zufolge mit 7,9 Prozent auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren gesprungen. Für das Gesamtjahr erwartet die Bundesbank inzwischen eine Teuerungsrate von 7,1 Prozent gemessen am sogenannten harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), den die Europäische Zentralbank (EZB) für ihre Geldpolitik heranzieht.
«Die Verbraucherpreise werden in diesem Jahr noch stärker steigen als Anfang der 1980er Jahre», erklärte Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Der Preisdruck habe sich zuletzt sogar nochmal verstärkt, was die jetzt vorgelegten Prognosen nicht vollständig abbildeten. «Wenn man diese Entwicklung fortschreibt, könnte die HVPI-Rate im Jahresdurchschnitt 2022 deutlich mehr als 7 Prozent betragen.»
Kein Selbstläufer
Ab dem kommenden Jahr dürfte die Inflationsrate in Deutschland nach Einschätzung der Bundesbank allmählich sinken. Die HVPI-Rate könnte auf 4,5 Prozent im Jahr 2023 und auf 2,6 Prozent im Jahr 2024 zurückgehen. Die EZB strebt für den Euroraum insgesamt mittelfristig stabile Preise bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent an.
«Der Rückgang der Inflationsraten im Euroraum wird kein Selbstläufer sein», betonte Nagel. «Die Geldpolitik ist aufgerufen, die Teuerung durch konsequentes Handeln zurückzuführen.» Am Donnerstag hatte die EZB beschlossen, ihre milliardenschweren Anleihenzukäufe zum 1. Juli zu beenden und bei ihrer nächsten Sitzung am 21. Juli erstmals seit elf Jahren die Leitzinsen im Euroraum wieder leicht anzuheben.
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
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Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
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«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
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