Todesfall Deutscher Brillenkönig Günther Fielmann mit 84 Jahren gestorben

jb

5.1.2024 - 09:17

Der deutsche Unternehmer Günther Fielmann ist tot. Der Gründer der gleichnamigen Optikerkette starb am Mittwoch im Alter von 84 Jahren in seinem Wohnort Lütjensee im norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein. Hier in einer Aufnahme aus dem Jahr 2010. (Archivbild)
Der deutsche Unternehmer Günther Fielmann ist tot. Der Gründer der gleichnamigen Optikerkette starb am Mittwoch im Alter von 84 Jahren in seinem Wohnort Lütjensee im norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein. Hier in einer Aufnahme aus dem Jahr 2010. (Archivbild)
Keystone

Der deutsche Unternehmer Günther Fielmann ist tot. Der Gründer der gleichnamigen Optikerkette starb am Mittwoch im Alter von 84 Jahren in seinem Wohnort Lütjensee im norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein.

Keystone-SDA, jb

Das teilte die Fielmann-Gruppe am Freitag mit. Er sei im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen.

«Die Gedanken unserer mehr als 23'000 Mitarbeitenden in Europa, Asien und den USA sind in diesen Tagen bei den Angehörigen von Günther Fielmann. Seiner Familie, seinen Freunden und Wegbegleitern gilt unsere aufrichtige Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl. Uns allen wird Günther Fielmann mit seiner kundenorientierten Philosophie, seiner Schaffenskraft und seinem visionären Geist als Pionier der Augenoptik in Erinnerung bleiben», hiess es weiter.

Brillenmarkt verändert

Fielmann hat das Geschäft mit den Brillen in Deutschland verändert. Inzwischen findet sich in nahezu jeder Fussgängerzone eine Filiale seiner Optiker-Kette. Insgesamt 977 Niederlassungen im In- und Ausland, mehr als 22'600 Beschäftigte und 27 Millionen Kundinnen und Kunden zählte die Fielmann AG Ende März 2023. Der Jahresumsatz lag 2022 bei etwa 2 Milliarden Euro. Unter dem Strich erzielte der Konzern einen Reingewinn von 110 Millionen Euro.

In der Schweiz steigerte Fielmann im Jahr 2022 den externen Segmentumsatz um 11,9 Prozent auf 208,2 Millionen Euro. Dabei half vor allem die Frankenstärke gegenüber dem Euro. Ohne diese wäre der Umsatz lediglich um 4 Prozent gestiegen. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich deutlich auf 34,4 Millionen Euro nach 29,5 Millionen Euro im Vorjahr. Dazu steuerte alleine die Frankenaufwertung 2,4 Millionen Franken bei.

In den 46 Filialen in der Schweiz wurden 463'000 Brillen verkauft, wie aus dem Geschäftsbericht des Konzerns hervorgeht. Der Marktanteil beim Absatz belief sich damit auf 46 Prozent.

Grosser Spender

Fielmann hatte sich 2019 aus dem Unternehmen zurückgezogen und es in die Hände seines Sohnes Marc gegeben. Neben seinen unternehmerischen Erfolgen engagierte sich Fielmann als Öko-Landwirt. Auch das Schloss Plön in Schleswig-Holstein hat Fielmann gekauft und renoviert; dort werden Augenoptiker für die gesamte Branche ausgebildet.

Fielmann spendete viel, für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Ökologie und Naturschutz. Er hat seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Aktien am Unternehmen beteiligt und pflanzte für jeden von ihnen jedes Jahr einen Baum.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Fielmann Group, Mark Binz, würdigte den Verstorbenen als «Jahrhundert-Unternehmer und Visionär. Mit strategischem Weitblick, einem klaren Fokus auf die Wünsche der Kunden und einem vorbildlichen Engagement für das Gemeinwohl hat er die deutsche Wirtschaft weit über die Grenzen der Augenoptik und Hörakustik hinaus geprägt.»