E-Autos sind hoch im Kurs: Laut einer Umfrage des Automobilclubs TCS wächst bei den Konsumenten der Wunsch, sich ein Elektroauto anzuschaffen. Doch beim Umstieg von Verbrennungsmotoren auf elektrische Antriebe bestehen weiterhin Hindernisse wie etwa Ladeinfrastruktur.
Die Elektromobilität ist in der Schweiz in den vergangenen Jahren gewachsen. Per Ende August 2020 habe der Anteil Elektrofahrzeuge bei den Neuzulassungen in der Schweiz 10,5 Prozent betragen, heisst es in einer Mitteilung des TCS vom Montag. Anfang 2018 habe dieser Wert noch bei 2,8 Prozent gelegen. In einer Befragung gab demnach knapp jede zehnte Person an, sich in den nächsten drei Jahren vermutlich ein Elektroauto anzuschaffen zu wollen. Weitere insgesamt 44 Prozent haben demnach den Wunsch, sich in vier Jahren oder später ein solches Fahrzeug zuzulegen.
Kosten und Infrastruktur als Hürden
Als Hauptgrund für einen Umstieg werden dabei in erster Linie Klimaüberlegungen genannt, gefolgt vom Glauben an die Technologie und zunehmend auch finanzielle Überlegungen, wie es weiter heisst. Das hänge damit zusammen, dass E-Fahrzeuge bezüglich Anschaffungs- und Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlich betriebenen Fahrzeugen zunehmend konkurrenzfähiger würden, wie der TCS weiter schreibt.
Die hohen Anschaffungskosten werden aber auch bei den Hürden genannt, welche die Konsumenten bisher davon abhalten, sich ein E-Auto zuzulegen. Als das grösste Problem wird aber das Fehlen einer brauchbaren und zugänglichen Ladeinfrastruktur sowohl zu Hause als auch am Arbeitsplatz genannt. Dies und die Praktikabilität in der Nutzung würden die Kernherausforderung für eine erfolgreiche Verbreitung der Elektromobilität bleiben, so der Auto-Club. Aufgrund der Befragungsergebnisse wolle man der Forderung nach dem Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur Nachdruck verleihen.
Auto wurde in Corona-Krise wichtiger
Die Corona-Krise habe bei der Schweizer Bevölkerung zu einer Neubeurteilung zahlreicher Aspekte des Lebens geführt und beeinflusse auch das Mobilitätsverhalten, schreiben die Autoren der Umfrage weiter. Bei der Frage nach der Wichtigkeit nannten 46 Prozent das Auto als meist genutztes Fortbewegungsmittel, das sind 5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Beim Öffentlichen Verkehr sank dieser Wert um drei Punkte auf 29 Prozent.
Diese Kombination von dem Wunsch nach der Sicherheit, den der Individualverkehr biete, und Nachhaltigkeit sei Treibstoff für die weitere Verbreitung der E-Mobilität, folgert der TCS.
Die Umfrage wurde vom TCS in Zusammenarbeit mit dem gfs.bern zwischen dem 18. und 20. August unter 1'001 Teilnehmenden durchgeführt.
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