Coronavirus Economiesuisse rechnet mit tieferem Wachstum

SDA

27.2.2020 - 11:59

Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse, rechnet damit, dass der Wirtschaftsdachverband aufgrund des Coronavirus seine Wirtschaftsprognoise anpassen wird. (Archivbild)
Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse, rechnet damit, dass der Wirtschaftsdachverband aufgrund des Coronavirus seine Wirtschaftsprognoise anpassen wird. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/WALTER BIERI

Economiesuisse ist besorgt über die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. Der Wirtschaftsdachverband wird daher wohl schon bald seine Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Schweiz senken.

Derzeit gehe er Senkung um 0,2 Prozentpunkte aus, erklärte Economiesuisse-Chefökonom Rudolf Minsch im Interview mit der «Handelszeitung». Aktuell hat Economiesuisse für 2020 ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent prognostiziert.

Die Auswirkungen der Coronakrise seien viel einschneidender als bei der Lungenkrankheit Sars vor 17 Jahren, erklärte Minsch. Weil China mittlerweile 20 Prozent und damit doppelt so viel an der globalen Weltwirtschaftsleistung erbringe wie 2003.

Klumpenrisiko China

Economiesuisse hat zuletzt die Erfahrungen mehrerer Tausend Schweizer Unternehmen rund ums Coronavirus abgefragt. «Diverse Firmen spüren bei vielen Komponenten, die aus China in die Schweiz geliefert werden, Lieferengpässe», sagte Minsch zu den Rückmeldungen. Das betreffe zwar nicht die Mehrheit der Firmen, aber der Anteil steige.

Am stärksten betroffen seien Abnehmer von Elektronikteilen oder von Hardware. Auch bei Seltenen Erden würden Schweizer Probleme erleben. Derzeit seien viele daran, Alternativen zu China zu suchen, etwa in Vietnam oder Pakistan. Minsch: «Dieser Trend verschärft sich eindeutig, weil man das Klumpenrisiko China verkleinern will.»

Ergebnisse unter Druck

Minsch ist überzeugt, dass auch die Tochterfirmen in China leiden. «Die Produktionsdrosselung wird sich niederschlagen im Jahresergebnis.» Vielen Schweizer Unternehmern sei klar: «Je länger die Unsicherheit andauert, desto tiefer werden die Spuren.»

Sie gingen heute davon aus, dass es erst ab April zu einer Entspannung käme. In den ersten zwei Quartalen 2020 würden die Spuren der Epidemie in den Firmenbüchern sichtbar werden.

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