StreamingdienstEin Triumph für «Wednesday»: Netflix gibt mehr Daten preis
SDA
21.6.2023 - 03:53
Der Streamingdienst Netflix hat seine Kommunikation in Sachen Abrufzahlen geändert- und erhebt seine Top-Listen über drei Monate statt nur 28 Tage. Negative Folgen gibt es für die Hit-Serie «Stranger Things».
21.06.2023, 03:53
SDA
Der für seine Verschwiegenheit über Abruf-Daten bekannte Streamingriese Netflix gibt jetzt mehr Einblick in seine Statistiken. Die seit Mitte November 2021 wöchentlich am Dienstag veröffentlichten Top-10-Listen verschiedener Kategorien für die Woche davor (Montag bis Sonntag) bekommen ab sofort neue Angaben, wie der Video-on-Demand-Dienst am Dienstagabend mitteilte.
«Zwar zeigen wir weiterhin die angesehenen Stunden pro Titel an, unsere Top-10-Listen werden jetzt jedoch nach Aufrufen geordnet», teilte Netflix mit. Bislang wurden die Top 10 der Serien und Filme allein nach angesehenen Stunden ("hours viewed") sortiert und nicht nach Abrufen ("views").
Die Zahl der Abrufe lässt sich nicht mit einer Zuschauerzahl gleichsetzen. Eigentlich ist die Abrufzahl vielmehr eine rechnerische Grösse, die sich laut Netflix ergibt, wenn man die angeschauten Stunden durch die Laufzeit der jeweiligen Produktion teilt.
«Wir werden ausserdem die Qualifikationszeit für unsere Listen der beliebtesten Serien- und Film-Produktionen von etwa einem Monat auf drei Monate verlängern, da viele unserer Shows und Filme im Laufe der Zeit erheblich wachsen», hiess es weiter.
Neue Lieblingsserien
Die neue Art der Erhebung hat sofortige Folgen. So ist in der Kategorie «TV (English)» plötzlich «Wednesday» mit Jenna Ortega die populärste Serie – und nicht mehr die vierte Staffel der Science-Fiction-Mysteryserie «Stranger Things».
Für «Wednesday» ergaben sich nach 91 Tagen demnach etwa 252 Millionen Abrufe. Die vierte «Stranger Things»-Staffel kam mit 1,83 Milliarden zwar auf mehr angeschaute Stunden, doch bedeutete die längere Laufzeit von 13 Stunden und 4 Minuten eben deutlich weniger Abrufe, nämlich 140,7 Millionen.
Getoppt wird die achtteilige US-Comedy-Horror-Serie «Wednesday», die in weiten Teilen in Rumänien gedreht worden ist, nur von einer einzigen anderen Netflix-Produktion: vom koreanischen Neunteiler «Squid Game», der unter «TV (Non-English)» geführt wird.
Für die Dramaserie aus Südkorea wurden in 91 Tagen 265,2 Millionen Abrufe gezählt. Bis Dienstag hatte Netflix bei «Squid Game» nur die Zahl von 1,65 Milliarden gestreamten Stunden bekannt gegeben – eben für die ersten 28 Tage.
Der Streaming-Entertainment-Dienst Netflix hat nach eigenen Angaben 233 Millionen zahlende Abonnenten weltweit. Zu seinen grössten Konkurrenten gehören Disney+ und Prime Video von Amazon.
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