Entwarnung bei der gefürchteten Rebenkrankheit Goldgelbe Vergilbung im Wallis: Seit zwei Jahren ist kein neu erkrankter Rebstock im Wallis gefunden worden. Die Bekämpfungsmassnahmen werden ab 2019 aufgehoben.
2016 war der erste Fall der Rebenkrankheit in der Walliser Gemeinde Fully entdeckt worden. Der Kanton reagierte mit einer Reihe von Massnahmen mit dem Ziel, die Krankheit auszurotten. Befallene Rebstöcke wurden ausgerissen und vernichtet und der Rebberg minutiös untersucht. In Fully produzierte Setzlinge wurden mittels Thermotherapie behandelt und das Insekt, das Träger der Krankheit sein kann, wurde intensiv bekämpft.
"Der Einsatz war erfolgreich", teilte der Kanton Wallis am Montag mit. Seit zwei Jahren ist kein Rebstock neu an der Goldgelben Vergilbung erkrankt. Nun heben die Behörden die Bekämpfungsmassnahmen per 2019 auf. Insbesondere müssen die Insektizidbehandlungen nicht mehr erneuert werden.
Weiterhin wachsam
Damit die Krankheit nicht über kontaminierte Setzlinge importiert wird, gelten bei Neuanpflanzungen immer noch gewisse Regeln. Die Dienststelle für Landwirtschaft des Kantons Wallis ruft die Winzer denn auch dazu auf, weiterhin wachsam zu bleiben.
Die Goldgelbe Vergilbung ist eine gravierende Rebenkrankheit, die durch Mikroorganismen (Phytoplasmen) verursacht wird. Säfte können in der Rebe nicht mehr richtig zirkulieren, was zum teilweisen oder vollständigen Absterben der befallenen Rebe führt. Durch das Trägerinsekt Scaphoideus titanus kann sich die Krankheit sehr schnell im Rebberg ausbreiten.
In der Schweiz tritt die Goldgelbe Vergilbung seit 2004 im Tessin auf. 2015 wurde sie erstmals nördlich der Alpen in zwei Waadtländer Gemeinden festgestellt.
Eine andere Gelbverfärbung, Schwarzholzkrankheit genannt, ist weniger gefährlich und im Wallis seit 1991 bekannt. Sie führt zu denselben Symptomen wie die Goldgelbe Vergilbung und kann die Symptome dieser Krankheit überdecken. Daher ist eine Laboranalyse zur Bestätigung der für die Reben gefährlichen Krankheit nötig.
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