Coronavirus Mehr als 1'500 Todesopfer in China

SDA/tpfi

15.2.2020 - 06:10

Die Zahl der Todesfälle in der besonders stark betroffenen chinesischen Provinz Hubei ist nach Behördengaben vom Samstag um weiter 139 gestiegen. (Symbolbild)
Die Zahl der Todesfälle in der besonders stark betroffenen chinesischen Provinz Hubei ist nach Behördengaben vom Samstag um weiter 139 gestiegen. (Symbolbild)
Source: Keystone/EPA/Stringer 

Die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle durch das neuartige Coronavirus in China ist erneut gestiegen. Die Gesundheitsbörse des Landes meldet inzwischen 1'523 Todesopfer. 

Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus in China ist auf mehr als 1'500 gestiegen. Wie die Gesundheitsbehörden der besonders betroffenen Provinz Hubei am Samstag mitteilten, starben dort weitere 139 Menschen an den Folgen der Erkrankung.

Die Zahl der Todesopfer insgesamt in China stieg seit dem Auftauchen des Virus im Dezember auf mindestens 1'523, wie die Nationale Gesundheitsbehörde des Landes NHC am Samstag mitteilte.

Die Provinz Hubei meldete zugleich 2420 neue Fälle einer Infektion mit dem Virus. Die Gesamtzahl der bekannten Erkrankungen in der Provinz rund um die Stadt Wuhan liegt damit bei 54'406. Chinaweit infizierten sich laut NHC bisher 66'492 Personen.

Peking ergreift drastische Massnahmen

Zunehmend sind auch Mitarbeiter des Gesundheitswesens von dem Virus betroffen. Nach chinesischen Behördenangaben infizierten sich bisher mehr als 1'700 Ärzte und Pfleger. Sechs von ihnen starben.

Chinas Hauptstadt Peking verschärfte am Freitag seine Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung der Krankheit. Menschen, die nach Peking zurückkehren, sollen sich nun für 14 Tage entweder zu Hause oder in speziellen Zentren unter Quarantäne stellen, wie es in einer behördlichen Mitteilung hiess. Es wurden rechtliche Konsequenzen für diejenigen angedroht, die sich nicht an die Vorgabe halten. Dazu, wie die Isolation durchgesetzt werden soll, gab es aber zunächst keine näheren Angaben.

Die Behörden hatten schon zuvor gewarnt, dass sich die auf den Namen COVID-19 getaufte Lungenkrankheit weiter ausbreiten könnte, wenn Migranten in diesen Tagen nach den wegen der Epidemie verlängerten Ferien um das chinesische Neujahrsfest wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

China will Unternehmen nach dem Ausbruch der Virus-Epidemie bei der Wiederaufnahme der Produktion unterstützen. Dazu wolle die Volksrepublik die Kreditvergabe für wichtige Investitionsprojekte beschleunigen, teilte ein Vertreter der Notenbank am Samstag mit. Die Finanzhilfen für kleine und private Firmen sollen zudem aufgestockt werden. Laut Zentralbank soll die umsichtige Geldpolitik beibehalten werden. Es sei obendrein unwahrscheinlich, dass es zu einem starken Anstieg der Inflation komme, hiess es.

Schlechte Gesundheitssysteme als Problem

Unterdessen hat das neuartige Coronavirus mit Ägypten auch das erste Land Afrikas erreicht. Das ägyptische Gesundheitsministerium teilte am Freitagabend in Kairo mit, betroffen sei eine ausländische Person. Zur Nationalität machte das Ministerium keine weiteren Angaben. Unklar blieb auch, aus welchem Land die Person nach Ägypten gereist war. Der Patient zeige keine Krankheitssymptome und werde auf einer Isolierstation behandelt. Bei ihren Kontaktpersonen seien Tests negativ ausgefallen.

Bisher war in Afrika nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch keine Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 bekannt geworden.

Viele Experten haben die Sorge, dass das Virus Länder mit einem schlechten Gesundheitssystem etwa in Afrika oder Asien erreicht, wo es schwer zu kontrollieren wäre. Dann drohe sich die Lungenkrankheit Covid-19 dauerhaft auf der Welt einzunisten.

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