Ein ehemaliger führender Siemens-Mitarbeiter hat in den USA ein Geständnis zu einem Korruptionsskandal in Argentinien Ende der 90er Jahre abgelegt. Er soll mit Mitarbeitern "100 Millionen Dollar an Schmiergeldern" an argentinische Regierungsleute gezahlt zu haben.
Beim Angeklagten handelt es sich um einen ehemaligen Technikchef einer Siemens-Filiale in Argentinien, wie das US-Justizministerium am Donnerstag mitteilte. Mit den Zahlungen hatte Siemens sich einen Auftrag zur Herstellung von Personalausweisen und Pässen im Umfang von einer Milliarde Dollar gesichert.
Dem 78-Jährigen drohen nach Angaben des Justizministeriums bis zu fünf Jahre Haft. Das Strafmass soll zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden.
Demnach sagte der Mann vor einem Gericht im Süden Manhattans aus. Den Angaben zufolge war er im September in Kroatien festgenommen und an die USA ausgeliefert worden.
Drei Jahre zuvor hatte sich bereits ein anderer ehemaliger führender Siemens-Mitarbeiter in dem Fall schuldig bekannt. Gegen den Ex-Finanzchef von Siemens Argentinien wurde noch kein Strafmass verkündet. Die US-Justiz geht noch gegen sieben weitere Ex-Mitarbeiter des Unternehmens vor. Siemens selbst hatte sich mit den US-Behörden in der Affäre bereits auf einen Vergleich geeinigt.
Der Korruptionsskandal reicht zurück in die 90er Jahre, als Carlos Menem Präsident in Argentinien war. Ein Anti-Korruptionsgesetz in den USA ermöglicht es den Justizbehörden, weltweit gegen Unternehmen vorzugehen, die auch in den USA aktiv sind.
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