Der grösste US-Ölmulti ExxonMobil hat auch im dritten Quartal tiefrote Zahlen geschrieben und vor milliardenschweren Abschreibungen gewarnt. Der Nettoverlust betrug 680 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Freitag im texanischen Irving mitteilte.
Vor einem Jahr hatte Exxon noch 3,2 Milliarden Dollar verdient. Auch wenn sich die Nachfrage nach Öl ein Stück weit erholt habe, leide die Weltwirtschaft weiter stark unter den Folgen der Corona-Pandemie, sagte Konzernchef Darren Woods. Exxons Umsatz ging im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 46,2 Milliarden zurück.
Zudem warnte das Unternehmen vor möglichen Abschreibungen im Volumen von 25 bis 30 Milliarden Dollar. Im Gasgeschäft bestehe die Gefahr einer erheblichen Korrektur von Vermögenswerten. Angesichts der schwierigen Lage streicht Exxon seine Kosten weiter zusammen. Die Investitionen in Ausrüstung sowie Erkundungs- und Förderprojekte wurden im bisherigen Jahresverlauf um 6 Milliarden auf 16,6 Milliarden Dollar gekürzt. Im kommenden Jahr sollen sie von ursprünglich geplanten 23 Milliarden Dollar auf 16 bis 19 Milliarden sinken.
Bei Anlegern kam der Quartalsbericht zunächst nicht gut an. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als 50 Prozent gesunken. Während das Minus in der Bilanz etwas geringer als erwartet ausfiel, blieb der Umsatz unter den Prognosen. Am Vortag erst hatte Exxon den Abbau von rund 1900 US-Jobs angekündigt und gewarnt, dass die weltweite Mitarbeiterzahl bis Ende 2022 um rund 15 Prozent reduziert werden könnte. Der Konzern hatte Ende 2019 inklusive freier Angestellter etwa 88 000 Beschäftigte.
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