Beschattungsaffäre Finma setzt Prüfbeauftragten bei Credit Suisse ein

sda/toko

20.12.2019 - 18:16

Die Bankenaufseher schauen nach Berichten über einen weiteren Beschattungsfall bei der Credit Suisse nun genauer hin. (Archiv)
Die Bankenaufseher schauen nach Berichten über einen weiteren Beschattungsfall bei der Credit Suisse nun genauer hin. (Archiv)
Source: KEYSTONE/WALTER BIERI

In der Beschattungsaffäre rund um die Grossbank Credit Suisse setzt die Finanzmarktaufsicht Finma einen unabhängigen Prüfbeauftragten bei der Grossbank ein.

Neue Entwicklungen in der Beschattungsaffäre rund um die Grossbank Credit Suisse rufen die die Bankenaufseher auf den Plan: Die Finanzmarktaufsicht Finma setzt einen unabhängigen Prüfbeauftragten bei der Grossbank ein.

Mit dieser Erweiterung ihrer laufenden eigenen Untersuchungen sollen aufsichtsrechtlich relevante Fragen zu den Grundsätzen der Unternehmensführung (Corporate Governance) bei der Bank geklärt werden, teilte die Finma am Freitagabend mit. Diese Fragen stellten sich insbesondere im Zusammenhang mit Beschattungsaktivitäten, mit dem Informationsverhalten in diesem Kontext sowie der Nutzung von elektronischen Kommunikationsmitteln.

Die Finma wird die Öffentlichkeit über den Abschluss ihrer Untersuchung informieren. Sie äussere sich aber nicht weiter zum Inhalt der laufenden Untersuchung oder zum möglichen Zeitpunkt ihres Abschlusses. Erfahrungsgemäss nähmen solche Untersuchungen mehrere Monate in Anspruch.

CS-Untersuchung kurz vor Abschluss

Weiter bestätigte die Credit Suisse gegenüber der Nachrichtenagentur AWP eine Information der Medien des Tamedia-Verlags, dass die Bank am Montag die Resultate ihrer eigenen Untersuchung veröffentlichen werde. Zudem werde die CS weiterhin vollumfänglich mit der Finma zusammenarbeiten.

Die CS hatte die Untersuchung eingeleitet, nachdem die «Neue Zürcher Zeitung» diese Woche von einem weiteren Beschattungsfall berichtet hatte. Demnach wurde der damalige Personalchef Peter Goerke im Februar 2019 drei Tage lang verdeckt überwacht.

Mit dieser Entwicklung geraten Konzernchef Tidjane Thiam und Präsident Urs Rohner erneut in den Fokus, nachdem sie die Überwachung eines anderen CS-Managers im Herbst als isoliertes Ereignis bezeichnet hatten. Im September war der Chef des Internationalen Vermögensverwaltungsgeschäfts, Iqbal Khan, beschattet worden.

Bereits damals leitete die CS eine Untersuchung ein, die schliesslich zum Abgang von zwei Top-Managern führte. So übernahm Thiams Vertrauter, der für das operative Geschäft zuständige Pierre-Olivier Bouee, die Verantwortung für die Ereignisse und trat zurück.


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