Korruption Genfer Büros von Rohstoffhändlern durchsucht

SDA

22.11.2019 - 14:21

Die Bundesanwaltschaft hat auf Ersuchen der brasilianischen Behörden Büros von Rohstoffkonzernen durchsucht – im Bild das Genfer Büro von Trafigura. (Archivbild)
Die Bundesanwaltschaft hat auf Ersuchen der brasilianischen Behörden Büros von Rohstoffkonzernen durchsucht – im Bild das Genfer Büro von Trafigura. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/PPR/TRAFIGURA

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat am Mittwoch die Genfer Büros der Rohstoffhändler Trafigura und Vitol durchsucht. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit dem brasilianischen Petrobras-Korruptionsskandal.

Dies teilte die Nichtregierungsorganisation Public Eye unter Berufung auf eine Meldung der brasilianischen Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Die Schweizer Bundesanwaltschaft bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP, im Rahmen eines Amtshilfegesuchs aus Brasilien aktiv geworden zu sein.

Das Unternehmen Trafigura bestätigte ebenfalls, einen Besuch der hiesigen Justiz erhalten zu haben. Auf ihrer Website erklärte die Singapurer Gruppe, dass sie reagiert und den Behörden «verfügbare Unterlagen» ausgehändigt habe.

Der Ölhändler Vitol wiederum teilte auf Anfrage von AWP mit, dass er mit den zuständigen Behörden kooperiere. Spezifisch zu den Hausdurchsuchungen in Genf wollte sich das Unternehmen jedoch nicht äussern. Man spreche sich aber für eine «Nulltoleranz bei Bestechungsgeldern und Korruption» aus.

Aussage von Nogueira Herz

Die Ermittlungen in Genf stünden in Zusammenhang mit einer im August erfolgten Zeugenaussage des Geschäftsmannes Carlos Henrique Nogueira Herz, betonte derweil Public Eye. Nogueira Herz habe in seinem Statement den Gründer von Trafigura, den verstorbenen Claude Dauphin, sowie den derzeitigen Direktor von Vitol Ian Taylor belastet.

Konkret warf Nogueira Herz den beiden Führungskräften vor, von Schmiergeldzahlungen an Angestellte der brasilianischen staatlichen Ölgesellschaft Petrobras gewusst zu haben. Diese seien geleistet worden, um in den Jahren zwischen 2011 und 2014 lukrative Verträge zu erhalten.

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