UBS-GV Deutlich kürzer und ruhiger als bei der Credit Suisse

mmi*

5.4.2023

Gut dreieinhalb Stunden hat die Generalversammlung der UBS gedauert, durch die Colm Kelleher als Verwaltungsratspräsident geführt hat.
Gut dreieinhalb Stunden hat die Generalversammlung der UBS gedauert, durch die Colm Kelleher als Verwaltungsratspräsident geführt hat.
Keystone

Die UBS hat ihre erste Generalversammlung nach Ankündigung der Übernahme mit weniger Emotionen und mehr Ruhe über die Bühne gebracht, als die Credit Suisse. Fragen zur Fusion bleiben aber offen.

mmi*

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Mittwochmorgen hat die Generalversammlung der UBS in der St.-Jakobshalle in Basel stattgefunden.
  • Nebst dem Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022 ist vor allem die Übernahme der Credit Suisse im Fokus gestanden: von den Eröffnungsreden des Verwaltungsrates und des CEOs bis hin zu fast allen Wortmeldungen war die CS das Thema.
  • Die Aktionär*innen zeigen sich zufrieden mit der Führung der Bank. Sämtliche Traktanden sind jeweils mit sehr grosser Mehrheheit angenommen worden.
  • Die häufigsten Fragen zur Übernahme wurden nicht beantwortet.
  • Noch-CEO Ralf Hamers hat die starke Strategie der Bank hervorgehoben. Dadurch seien in einem schwierigen Umfeld sämtliche Finanzziele  2022 zu erreichen gewesen. 
  • 1128 Aktionär*innen sind in der St. Jakobshalle in Basel anwesend.
  • Der abtretende CEO Ralf Hamers erhält dankende Worte von VR-Präsident Colm Kelleher und ein Korb gefüllt mit Schweizer Spezialitäten. Der neue CEO, Sergio Ermotti ist der Versammlung fern geblieben.

Nachdem vor zweieinhalb Wochen unter Druck der Politik die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS angekündigt worden war, war es auch für die UBS eine ganz besondere Generalversammlung. Die Bankspitze versuchte am Mittwoch, Zuversicht unter den Aktionären zu verbreiten.

Der neue Bankengigant sei nicht zu gross für die Schweiz, betonte UBS-Vizeverwaltungsratspräsident Lukas Gähwiler vor den Aktionären. Die Banken seien kombiniert viel kleiner als vor der Finanzkrise.

Und obwohl die Übernahme zwar nicht die eigene Idee gewesen sei, dürfte die Transaktion seiner Ansicht nach für die UBS-Aktionäre finanziell attraktiv sein, fügte Präsident Colm Kelleher hinzu. Trotz aller Risiken sei es «ein Neubeginn mit grossen Chancen».

Aktionär*innen wurden übergangen

Auch rechtfertige sich Kelleher für das Übergehen der UBS-Aktionäre bei der Mitsprache. Man habe unverzüglich handeln müssen, daher sei es «bedauerlicherweise» nicht möglich gewesen, ihre Zustimmung für die Akquisition einzuholen.

Dennoch liessen die Aktionäre den Präsidenten auch ihren Unmut spüren: Kelleher wurde zwar mit grosser Mehrheit im Amt bestätigt, erzielte allerdings das klar schlechteste Ergebnis aller Mitglieder im Verwaltungsrat mit knapp 90 Prozent Ja-Stimmen. Alle anderen Mitglieder des Aufsichtsgremiums wurden mit mindestens 94 Prozent Zustimmung wiedergewählt.

Die Aktionäre brachen zudem eine Lanze für die CS-Mitarbeiter. «Mir ist es wichtig, dass wir uns mit Achtung und Respekt auf Augenhöhe in den kommenden Monaten begegnen und faire Lösungen für die Betroffenen finden», sagte etwa der Präsident der Arbeitnehmervertretung der UBS in der Schweiz, Friedrich Dumke.

Makel: Der Frankreich-Prozess

Angesichts der insgesamt gesitteten Reden und eher harmlosen Kritik an der Bankführung führte der Ire Kelleher, der vor seiner Zeit bei der UBS 30 Jahre für die US-Grossbank Morgan Stanley arbeitete, souverän durch seine erste UBS-Generalversammlung als Präsident. Er war erst vor einem Jahr auf den langjährigen VRP Axel Weber gefolgt, der damals die Amtszeitbegrenzung von zehn Jahren erreicht hatte.

Die UBS-Generalversammlung fand - wie auch die der CS am Vortag - erstmals seit der Corona-Pandemie wieder mit Aktionären vor Ort statt. Viele Voten und Fragen von Kleinaktionären befassten sich zwar mit der Übernahme der Credit Suisse, noch mehr Redner gab es allerdings zum Thema Nachhaltigkeit. Scharf kritisiert wurden unter anderem Finanzierungen von Projekten oder Unternehmen im Bereich fossiler Energie wie Erdöl und Erdgas.

Dass die UBS allerdings selbst ihre Probleme hat und nicht frei von Altlasten ist, zeigt auch die Abstimmung zur Décharge des Managements. Die Aktionäre erteilten dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung zwar mit grosser Mehrheit von 94 Prozent die Entlastung für das vergangene Geschäftsjahr. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde aber der Steuerstreit mit Frankreich dabei ausgeklammert.

Im Dezember 2021 wurde die UBS in zweiter Instanz vom Berufungsgericht in Paris wegen unerlaubter Geldgeschäfte und der Beihilfe zur Geldwäsche schuldig gesprochen. Dagegen ist die UBS erneut in Berufung gegangen. Das französische Gericht hatte die Einziehung von Geldern und Entschädigungszahlungen an den französischen Staat in Höhe von insgesamt 1,8 Milliarden Euro verlangt sowie eine Busse von 3,75 Millionen Euro.

Die Hoffnungen in Ermotti sind gross

Derweil bedankten sich die Aktionäre am Mittwoch bei Ralph Hamers und freuten sich über die anstehende Rückkehr von Sergio Ermotti. Hamers, der bis zur GV noch UBS-Konzernchef war, übergab mit Ende der Veranstaltung den Posten zurück an Ermotti. Der Tessiner Ermotti war bereits vor dem Niederländer Hamers neun Jahre CEO bei der UBS gewesen. Zur GV am Mittwoch erschien Ermotti aber nicht.

Die UBS hat jetzt eine Mammutaufgabe vor sich liegen, und Ermotti soll die Integration der beiden Schweizer Grossbanken zum Erfolg führen. Die Übernahme dürfte voraussichtlich in wenigen Monaten abgeschlossen sein. Die Zusammenführung dürfte jedoch noch drei bis vier Jahre dauern, wie UBS-Präsident Kelleher am Mittwoch eingestand. Dies allerdings noch ohne die vollständige Abwicklung der Teile der Investmentbank der Credit Suisse, die abgestossen werden sollen.

*Mit Material der Nachrichtenagentur Keystone-SDA

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  • Die Generalversammlung ist beendet.

    Wir bedanken uns fürs Interesse.

  • 13.10 Uhr

    Aktienkapital neu in US-Dollar – 98,95 Prozent stimmen zu

    Im letzten Traktandum schlägt der Verwaltungsrat vor, die Währung des Aktienkapitals der UBS Group AG von Schweizer Franken in US-Dollar umzustellen.

    Ein Kleinkunde aus dem Kanton Waadt ergreift das Votum. Er findet die Währungsumstellung nicht kohärent und ungenügend, die Nebenkosten zur Folge haben. Er möchte wissen, welches Interesse dahinter steckt. 

    Colm Kelleher argumentiert mit dem revidierten Schweizer Aktienrecht, das am 1. Januar in Kraft getreten ist.

    Mit 98, 95 Prozent stimmen dem Antrag des Verwaltungsrats zu.

  • 13.05 Uhr

    Aktienrückkauf wird ebenfalls genehmigt

    Aktien im Wert von bis zu sechs Milliarden US-Dollar soll der Verwaltungsrat zurückkaufen sollen. 

    Auch dem Antrag stimmen 94, 99 Prozent zu und folgen somit dem Antrag des Verwaltungsrates.

  • 13.03 Uhr

    Auch die Kapitalherabsetzung kommt klar durch.

    Im Traktandum 11 beantragt der Verwaltungsrat dass das Aktienkapital der UBS Group AG um 62'548'000 Namenaktien im Nennwert von je 0.10 Franken , bei denen es sich jeweils um eigene Aktien handelt, um 6'254'800 Franken herabzusetzen.

    Ohne Votum sprechen sich 99,6 Prozent der Stimmenden für die Kapitalherabsetzung und die enstprechende Statutenanpassung aus.

  • 13.00 Uhr

    Stimmrechtsvertreter und Revisionsstelle bestätigt

    Im Traktandum 10 geht es um die Bestätigung des unabhänigen Stimmrechtsvertreters ADB Altdorfer Duss & Beilstein und der Revisionsstelle Ernst & Young AG. 

    Auch hier stimmen die Aktionär*innen mit grösster Mehrheit zu.

  • 12.57. Uhr

    13 Millionen für den Verwaltungsrat, 81 Millionen für die Konzernleitung

    Traktandum 9 behandelt die Genehmigung  der Vergütung der Verwaltungsratungs-Mitglieder und der Konzernleitung der UBS.

    Der Verwaltungsrat beantragt ein Maximum von 13 Millionen Franken  für das Gremium für die Dauer von der ordentlichen Generalversammlung 2023 bis zu jener von nächstem Jahr.

    Die Konzernleitung soll 81 Millionen Franken fürs letzte Geschäftsjahr 2022 und 33 Millionen Franken für das Geschäftsjahr 2024.

    Für das Traktandum gab es keine Voten.

    Mit 88 Prozent und 87 Prozent sagen die Aktionär*innen «ja» zu den Honoraren.

  • 12.50 Uhr

    Auch das vogeschlagene Compensation Committee wird bestätigt

  • 12.48 Uhr

    Kompletter VR wiedergewählt, Kelleher mit schlechtestem Ergebnis.

    Der selbstlose Antrag, wie es Colm Kelleher kommentierte, des Aktionärs Martin Kaufmann, war chancenlos: Sämtliche Mitglieder wurden  wiedergewählt. Mit 89,85 Prozent erhält der Präsident, Colm Kelleher, am wenigsten Ja-Stimmen.

    Das sind die Namen der 12 Verwaltungsratsmitglieder, die soeben mit wiedergewählt wurden: Colm Kelleher (VR-Präsident), Lukas Gähwiler, Jeremy Anderson, Claudia Böckstiegel, William C. Dudley, Patrick Firmenich, Fred Hu, Mark Hughes, Nathalie Rachou, Julie G. Richardson, Dieter WEmmer, Jeanette Wong.

    Die Amtsdauer beträgt ein Jahr.

  • 12.44 Uhr

    ETH-Ingenieur und Aktionär will selbst in den Verwaltungsrat

    Zur Wiederwahl der Verwaltungsratsmitglieder (Traktandum 7) gibt es ein Votum – dass der Verwaltungsrat von 12 auf 10 Mitglieder zu schrumpfen. Fred Hu und Dieter Wemmer sollen gemäss dem Aktionär abgewählt werden. Herr Hu vertrete zu viele andere Mandate und trage einen Interessenskonflikt ebenfalls als Verwaltungsratsmitglieder der Chinesischen Bank ICBC. Ausserdem könne man durch die Verkleinerung Kosten sparen. Weiter stellt sich der Sprechende als Gegenkandidat von Herrn Wemmer zur Wahl. Der Aktionär ist Herr Martin Kaufmann und wohnt in Meilen (ZH). Als diplomierter ETH-Ingenierur würde er einen gänzlich anderen Blick in den Verwaltungsrat einbrigen.

  • 12.30 Uhr

    93,77 Prozent sagen «ja» zur «Entlastung» des Verwaltungsrates

    Auch das sechste Traktandum kommt ohne Gegenstimme und mit hoher Deutlichkeit bei der Versammlung durch.

  • 11.27 Uhr

    97,5 Prozent sprechen sich für die Statutenänderungen aus

    Auch dieses Traktandum kommt ohne weitere Stimmen aus dem Plenum durch. Wiederum genehmigen die Aktionär*innen den Antrag des Verwaltungsrats deutlich.

  • 12.20 Uhr

    99,72 Prozent Ja-Stimmen für Verwendung des Gesamtgewinns

    Im vierten Traktandum geht es um die Verwendung des Gesamtgewinns und die ordentliche Dividendenausschüttung, ohne Voten.

    Mit 99,72 Prozent der Aktienstimmen sprechen sich für die Verwendung des Gesamtgewinns aus.

  • 12.18 Uhr

    Auch der Nachhaltigkeitsbericht wird deutlich genehmigt

    Schlag auf Schlag geht es weiter mit dem Traktandum 3, der Abstimmung über den Nachhaltigkeitsbericht 2022. Wiederum sind keine Wortmeldungen eingetragen, weshalb es direkt zur Abstimmung kommt.

    Ebenfalls hohe Zustimmung, mit gut 81 Prozent, findet der Nachhaltigkeitsbericht.

  • 12.15 Uhr

    85,59 Prozent sagen ebenfalls «ja» zur Vergütung

    Für das zweite Traktandum 2 «Vergütungsbericht der UBS Group AG» sind keine Wortmeldungen eingetragen und es kommt direkt zur Abstimmung.

    Mit 85,59 Prozent stimmen die Aktionär*innen auch dem Antrag zu.

  • 12.11 Uhr

    Mit 99, 21 Prozent gehenmigen Lagebericht, Konzernrechnung und Jahresplanung der UBS

    Die Diskussionsrude zum ersten Traktandum «Genehmigung des Lageberichts sowie der Konzernrechnung und der Jahresplanung» und geht in die Gehehmigungsabstimmung.

    Die Aktionär*innen haben während 10 Sekunden Zeit abzustimmen.

  • 11.55 Uhr

    Kleinaktionäre bieten Unterhaltung

    «Wir heissen den am besten angezogenen Banker willkommen», sagt ein Votant zu Beginn seiner Rede und meint damit den Rückkehrer Serigio Ermotti. Weniger nett ins Gericht geht der Ostschweizer mit der Finanzwirtschaft. Es brauche eine Zeitenwende für den «Drecksstall».

    Der nächste Redner, greift zu einem ungewöhlichen Rethorikmittel: dem Gesang. Sein Votum singt er teilweise vor und bringt etwas Lockerheit in die Generalversammlung. Im Kern geht es dem Aktionär darum was wichtiger sei: Geld oder Mensch.

    VR-Präsident geht auf die Frage nicht ein und leitet zu den nächsten Wortmeldungen über.

  • 11.40 Uhr

    Kritik an Klimastrategie

    Sowohl die UBS als auch die CS hätten keine vorbildliche Klimastrategie, sagt eine Aktionärin und Vertreterin der  Klimagruppierung ShareAction. 

    Durch die Übernahme der CS befürchtet sie, dass die UBS in Klimaangelegenheiten noch weiter zurückfalle, so die Aktionärin. 

    Kelleher wiederholt wieder, dass die Bank sich stark für das Klima engagiere.

  • 11.30 Uhr

    Personalvertreter: «Es braucht eine gesunde Fehlerkultur»

    Ein Vertreter der UBS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringt nun die Anliegen vor. «Ich wollte nicht glauben, dass so etwas möglich ist, sagt er zum Zusammenschluss der CS und UBS.  

    Die Sozialpartnerschaft mit der UBS sei gut, es gebe einen guten Austausch zwischen den Mitarbeitenden und dem Management und bringt gleich eine seiner ersten Forderungen, den Teuerungsausgleich, an. Weiter fordert er Ausbildungsmöglichkeiten, Ausbau des Gesundheitsmanagements und flexible Arbeitsmodelle.

    Für die erfolgreiche Zusammenfürhung mit der CS  sagt der Personalvertreter: «Es braucht eine gesunde Fehlerkultur.» Weiter bedankt er sich beim abtretenden Hamers, der einen erfrischenden Kulturwandel in die Bank gebracht habe. 

    Kelleher antwortet kurz, dass das Wohlbefinden des Personals sehr wichtig sei und die bestehende Programme fortgeführt werden.

  • 11.20 Uhr

    «Für mich ist die UBS heute eine Staatsbank»

    Ein weiterer Aktionär tritt auf das Podium und lässt seinem Frust über die Entlöhnung der Manager, unter anderem auch am Salär von Herrn Hamers: «Ich frage mich wie kann man 20 Millionen Franken ausgeben». Weiter echauffiert sich der Aktionär über die von der Steuerabgesetzten Beiträge und den in seinen Augen günstigen Kaufpreis von drei Milliarden mit den verbundenen Staatsgarantien: «Für mich ist die UBS heute eine Staatsbank.»

    Der Aktionär schliesst seine emotionale Rede mit dem Fazit: «Die Schweiz ist auf Lug und Betrug aufgebaut.»

    Verwaltungsratspräsident Kelleher bedankt sich für das Votum, teile aber seine Ansichten nur in den wenigsten Punkten. Da der Aktionär keine explizite Frage gestellt habe, gehe er nicht näher darauf ein.

  • 11.15 Uhr

    Kelleher: «Die CS-Aktie gibt es noch so lange, bis der Abschluss formell ist»

    Auf das Votum gibt Kelleher nur kurz Antwort und sagt: «Die CS-Aktie gibt es noch so lange, bis der Abschluss formell geregelt ist.»

    Col Kelleher hört den Aktionärsvoten zu.
    Col Kelleher hört den Aktionärsvoten zu.
    Keystone

  • 11.02 Uhr

    «Ich wollte nie Aktionär oder Kunde der UBS werden»

    Das sagte ein Aktionär in seinem Votum zum ersten Traktandum. Aber mit dem Zusammenschluss der CS habe er zugegriffen. Dementsprechend will er wissen, wie lange die Credit Suisse an der Börse kotiert bleibe.

    Zwar lobt er die Arbeit des Managements, findet aber den Kaufpreis von einer Milliarde, welche die UBS für die Credit Suisse ursprünglich geboten hat, als unverschämt und respektlos gegenüber deren Anlegern.

    Für einen Lacher sorgte der Aktionär zu Beginn seines Votums, als er gerne in Erinnerung an die Credit Suisse 167 Sekunden sprechen möchte – also eine Sekunde für ein Geschäftsjahr.  

  • 10.55 Uhr

    Ethos will Arbeitsplätze schützen und Schweizer CS-Geschäft abspalten

    Den Anfang macht Vincent Kaufmann von Ethos. Die Stiftung vertritt die Interessen der Pensionskassen.

    Er erkennt an, dass die Übernahme der CS eine Chance für die UBS biete, dass es aber auch Schwierigkeiten gebe: Zum Beispiel die Konzentration der Risiken auf dem Schweizer Markt.

    Auch die Arbeitsplätze die verloren gehen könnten. Deshalb erwarte Ethos, dass über Sozialpläne so viele Arbeitsplätze wie nötig geschützt würden. Zudem fordere die Stiftung, dass die Vergütung des Managements nicht weiter steige.

    Weiter spricht Kaufmann sich für eine Abspaltung des Schweizer CS-Geschäfts aus.

  • 10.47 Uhr

    Abstimmung über Jahresrechnung und Lagebericht steht an

    Doch zuerst stehen Voten von Aktionärsvertretern Actares und Ethos sowie weiteren Aktionär*innen an. 

  • 10.44 Uhr

    Gähwiler: «Die kombinierte Bank ist zwar gross, aber man muss dies relativieren»

    Auf die Frage, ob die  neue XXL-Bank zu gross sei, laute die kurze Antwort nein. «Die kombinierte Bank ist zwar gross, aber man muss relativieren.»

    Entscheidender als die absolute Grösse sei das Geschäftsmodell beziehungsweise die Risiken der Bilanz. Deshalb habe die UBS auch gelernt und die Investmentbank massiv verkleinert. In der neuen Bankstruktur soll die Investmentbank noch 25 Prozent der gewichteten Aktiven ausmachen.

    Der Finanzsektor habe einen Reputationsschaden erlitten. Die UBS sei sich bewusst, dass sie lange und hart für ein besseres Image arbeiten müsse, so Gähwiler, und schliesst seine Ausführungen damit: «Wir sind dazu bereit.»

  • 10.35 Uhr

    Gähwiler macht keine konkreten Angaben zur CS Schweiz

    «Auf viele Fragen haben wir heute auch noch keine Antwort», sagte Gähwiler weiter. Denn man habe am Wochenende, als die Übernahme der CS durch die UBS vom Bund orchestriert worden war, nur 48 Stunden Zeit für einen vertieften Blick in die CS-Bücher gehabt (Due Diligence).

    Für Spekulationen über die Arbeitsplätze sei es ganz einfach zu früh. «Es müssen zunächst beide Banken weitergeführt und in den kommenden Jahren integriert werden. Dies ist eine Herkulesaufgabe, die kurzfristig eher mehr als weniger Leute benötigt. Mittelfristig ist klar, dass wir verschiedene Optionen abwägen müssen. Und langfristig ist auch klar, dass Synergien anfallen werden», sagte Gähwiler, der selber von 1990 und 2009 bei der Credit Suisse gearbeitet hatte.

    Die CS habe zwar stabilisiert werden können, aber die Unsicherheit bis zum Abschluss der Transaktion seien gross. Man wolle diese deshalb möglichst rasch abschliessen. «Dies wird im besten Fall ein paar Wochen - wahrscheinlich aber wenige Monate dauern. Dafür braucht es nun auch etwas Ruhe. Manch gut gemeinter Vorschlag, was alles noch getan werden könnte, führt eher zu unnötiger Verunsicherung», sagte Gähwiler.

    Eine der Hauptfragen, was mit der Credit Suisse Schweiz passiere, will Gähwiler vorwegnehmen, bleibt aber in der Beantwortung vage.

    Zuerst müsse die Transaktion zum Abschluss gebracht werden. Erst in einer nächsten Phase gehe es darum, strategische Entscheide zu fällen. Grundsätzlich würden aber alle Optionen auf dem Tisch liegen, die man vor einem Entscheid genau anschauen wolle.

  • Vizepräsident Gähwiler erläutert CS-Übernahme: «Ich verstehe, dass Menschen fassungslos sind, ja wütend»

    Die letzten drei Wochen seien für alle Beteiligten intensiv gewesen. Das Thema habe viele Emotionen ausgelöst. Sogar weltweit, sagt Gähwiler: «Ich verstehe, dass Menschen fassungslos sind, ja wütend.»

    Zu einer der offenen Fragen – Was geschieht mit den Arbeitsplätzen der CS-Mitarbeitenden? – mahnt der Vizepräsident zur Ruhe: «Für Spekulationen ist es ganz einfach zu früh». Es müssten zunächst beide Banken weitergeführt und in den kommenden Jahren integriert werden, so Gähwiler. Diese Herkulesaufgabe würde kurzfristig mehr Leute als weniger beanspruchen. Dass langfristig Synergien anfallen würden und demnach Jobs wegfallen würden, sei auch klar.

  • 10.30 Uhr

    Kelleher zur Übernahme der Credit Suisse

    «Die Übernahme der CS dürfte in zwei, drei Monaten abgeschlossen sein», äussert sich Kelleher zur Fusion. Die Aktionär*innen der CS würden eine UBS-Aktie für 22,48 CS-Aktien erhalten.  Das wurde mit dem Bundesrat, der Finma, der Schweizer Nationalbank und anderen globalen Aufsichtsbehörden so beschlossen.

  • 10.26 Uhr

    Hamers: «Agile, flexible Firmenkultur bei der UBS»

    Weiter spricht Hamers über die Firmenkultur, die Diversität (Geschlechter, Ethnien) fördere, das brauche es für eine agile, flexible Firmenkultur, um weiter erfolgreich zu sein. 

    Es brauche aber auch Sicherheit und Stabilität, um Vertrauen zu schaffen, denn man habe in den letzten Wochen und Tagen gesehen, wie wichtig dies sei: «Ohne Sicherheit gibt es kein Vertrauen», resümiert Hamers.

    Ralph Hamers bei seinem letzten Auftritt als CEO der UBS.
    Ralph Hamers bei seinem letzten Auftritt als CEO der UBS.
    Keystone

    Zum Abschluss seiner Rede bedankt sich Hamers für die gute Zusammenarbeit mit dem VR, an sein Management-Team, den Mitarbeitenden und allen Kund*innen. Aber auch den Aktionär*innen dankt er die ein letztes Mal seinem Deutsch zuhören müssen. Die Halle wird gefüllt von Applaus. 

    Damit endet dem Niederländer seine Amtszeit als CEO der UBS. Sergio Ermotti übernimmt.

  • 19.20 Uhr

    Noch-CEO Hamers ist stolz auf Geschäftsjahr 2022

    Der 19. März und somit der Entscheid der Übernahme der Credit Suisse sei ein Paukenschlag gewesen, eröffnet der Noch-CEO Ralph Hamers. Die Übernahme der Credit Suisse werde nicht leicht, aber die UBS wisse mit Herausforderungen umzugehen, so Hamers. 

    Weiter spricht Hamers das Umfeld an, in dem die Bank geschäftete: Pandemie, Lieferverzögerungen, Zentralbanken mit Zinserhöhungen, Ukrainekrieg. «Ich darf mit Stolz sagen, wir haben geliefert», sagt Hamers. Man habe sämtliche Finanzziele erreicht und einen Konzerngewinn von 7,3 Milliarden Franken erwirtschaftet. 

    Weiter spricht Hamers über die einzelnen Geschäftsfelder und bringt zum Ausdruck, dass die gewählte Strategie «One-Bank» die richtige sei.

  • 10.15 Uhr

    Aktie verzeichnete übers Jahr 2022 eine gute Performance

    Kelleher würdigt ebenfalls die Performance des Aktienkurses, der im europäischen Vergleich das höchste Kurs-Buchwert-Verhältnis lieferte.

    Anschliessend würdigt Kelleher den noch amtierende CEO, Ralph Hamers, sowie die Leistung sämtlicher Bankmitarbeitenden und das Vertrauen der Aktionär*innen.

  • 10.10 Uhr

    «2022 war ein ausserordentliches schwieriges Jahr»

    Anschliessend würdigt der Verwaltungsratspräsident das Geschäftsjahr 2022. «2022 war ein ausserordentlich schwieriges Jahr, geprägt von Tragödien und Unsicherheiten», so Kelleher. Trotzdem habe die Bank es geschafft, solide Geschäftszahlen zu liefern und die die gesetzten Ziele zu erreichen. Das zeige, dass die Bank die richtige Strategie verfolge. 

    Fürs kommende Jahr sei die «Akquisition» der Credit Suisse Hauptaufgabe der Bank.

  • 10.03 Uhr

    Kelleher spricht über Übernahme der CS

    Nach dem Organisatorischen spricht Kelleher über den 19. März, als die Übernahme der Credit Suisse besiegelt wurde: «Es war ein historischer Tag, von dem wir gehofft hatten, dass er nicht kommen würde.» Anschliessend würdigt er die Leistung der damaligen Konkurrentin, die sie für den Schweizer, aber auch den globalen Finanzplatz erbracht hat.

    Die Ausführung des Zusammenschlusses werde alles andere als leicht und bringt ein enormes Risiko mit sich.» Gleichzeitig sei es aber «auch ein Neubeginn für die kombinierte Bank, so Kelleher.

    Die Übernahme der Credit Suisse wird anschliessend unter Traktandum 1 verhandelt.

  • 10.00 Uhr

    Die ordentliche Generalversammlung der UBS ist gestartet

    Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher begrüsst in Englisch die anwesenden Aktionär*innen in der Basler St. Jakobshalle.

    Neben ihm auf dem Podium haben CEO Ralph Hamers , Vize-Verwaltungsratspräsident Lukas Gähwiler und Konzernsekretär Markus Baumann Platz genommen.

    Mit der Generalversammlung der UBS tritt der jetzige CEO Ralph Hamers (M.) ab. Sein Nachfolger ist gleichzeitig auch sein Vorgänger: Sergio Ermotti.
    Mit der Generalversammlung der UBS tritt der jetzige CEO Ralph Hamers (M.) ab. Sein Nachfolger ist gleichzeitig auch sein Vorgänger: Sergio Ermotti.
    Keystone
  • 9.45 Uhr

    Geringeres Sicherheits- und Medienaufgebot

    Beim Einlass der GV müssen die Aktionär*innen der UBS kaum Schlange stehen, wie das gestern bei der CS der Fall war. Die Sicherheitskontrollen bei der St. Jakobshalle in Basel sind draussen wie drinnen weniger hoch. 

    Gleich ist, dass wiederum Klimaaktivisten vor dem Eingang auf ihr Anliegen (keine Investments oder Finanzierung fossiler Energieträger) aufmerksam.

Einen Tag nach dem Abgesang der Credit Suisse an der Generalversammlung folgt am Mittwochmorgen die der UBS. Um 10.00 Uhr treffen sich die Aktionär*innen der St. Jakobshalle in Basel.

Nebst dem Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022 wird erwartet, dass an der Veranstaltung die Zukunft der nun einzigen Schweizer Grossbank in den Fokus rückt.

Fragen wie: Was bedeutet die Übernahme der CS für das Geschäft? Wie will die XXL-Bank den durch die Zwangsfusion unbekannten Risiken begegnen? Wie soll die Integration der CS ablaufen und was bedeutet das für die Mitarbeitenden beider Finanzinstitute? Und dann ist da noch die Frage, die wie ein Damoklesschwert über allem hängt: Was soll geschehen, wenn die neue Super-Bank ins Schlingern gerät, wo sie doch «too big to fail» ist?

Nebst den offenen Fragen zur Zukunft dürfte es auch kritische Aktionärsmeldungen zur Übernahme geben – denn auch den UBS-Eigentümern ist mit dem verfügten Notrecht des Bundesrates eine Abstimmung über das Zusammengehen mit der vormaligen Konkurrentin verwehrt geblieben.

Ob all die Fragen beantwortet werden, erfährst du ab 10 Uhr hier.