Die Helvetia-Gruppe hat im zurückliegenden Geschäftsjahr mehr verdient, als von Analysten erwartet worden war. (Symbolbild)
Keystone
Die Helvetia-Gruppe hat 2022 den Gewinn klar gesteigert. Die Versicherungsgesellschaft profitierte dabei von einem einmaligen Gewinn aus einem Firmenverkauf. Belastet wurde das Ergebnis allerdings von tieferen Anlageergebnissen infolge der schwachen Finanzmärkte.
6.3.2023 - 14:46
SDA
Der Gewinn der Helvetia stieg dennoch um gut 18 Prozent auf 614,4 Millionen Franken, wie die Gruppe am Montag mitteilte. Neben dem Einmaleffekt aus dem Verkauf der Sa Nostra Vida basiere das Ergebnis auch auf einem gesunden Versicherungsgeschäft und einer guten Entwicklung des «Fee Business», heisst es weiter. In das sogenannte Fee-Geschäft fliessen etwa die Erträge aus dem Betrieb von Spitälern und Pflegeheimen der spanischen Caser oder des Hypothekenvermittlers Moneypark ein.
Die Aktionärinnen und Aktionäre profitieren vom Gewinnanstieg über eine deutlich Erhöhung der Dividende. Der Verwaltungsrat schlägt die Ausschüttung von 5,90 Franken je Aktie vor, 40 Rappen mehr als im letzten Jahr. Dabei kann sich der Versicherer auch auf eine starke Kapitalisierung abstützen: Die geschätzte SST-Quote betrug per 1. Januar 2023 über 300 Prozent.
Wachstum über dem Markt
Das Geschäftsvolumen der Helvetia-Gruppe ging um 1,1 Prozent auf 11,10 Milliarden Franken zurück, während in Franken allerdings ein Rückgang um 2,2 Prozent resultierte. Wachstumstreiber war das Nicht-Lebensgeschäft, das währungsbereinigt um 9,4 Prozent zulegte. Helvetia habe dabei in allen Segmenten breit abgestützt zugelegt, in fast allen Ländern sei das Wachstum über dem Markt ausgefallen.
Rückläufig war das Geschäftsvolumen dagegen in der Lebensversicherung (-7,3 Prozent). Im Einzel-Leben habe Helvetia weiterhin eine auf «kapitalschonendes Geschäft» fokussierte Strategie verfolgt. Deutlich zulegen konnten anlagegebundene Produkte. Rückläufig waren allerdings die Sparprämien im Schweizer Kollektiv-Lebengeschäft, die Gesellschaft verweist dabei auf den anhaltenden marktweiten Trends von der Vollversicherung hin zu teilautonomen Lösungen.
Die Erlöse aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft (Fee Business) stiegen um 12,4 Prozent auf 377,3 Millionen. Helvetia verweist dabei auf den Ausbau des Ökosystems «Health & Care» in Spanien. Andererseits führte die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung des Immobilienfonds Helvetia (CH) Swiss Property Fund durch, womit sie im Geschäft mit Asset-Management-Dienstleistungen für Dritte die Kommissionserträge steigerte.
Schwierige Finanzmärkte
Beeinträchtigt wurden die Ergebnisse in beiden Geschäftsbereichen von tieferen Anlageergebnissen im «herausfordernden Finanzmarktumfeld» des vergangenen Jahres. Obwohl im Nicht-Leben-Geschäft das versicherungstechnische Ergebnis über dem Vorjahr ausfiel, resultiert unter dem Strich ein um rund einen Viertel gesunkenes IFRS-Ergebnis von 289,6 Millionen. Der Schaden-/Kostensatz (Netto-Combined Ratio) im Nicht-Lebengeschäft verbesserte sich minim auf 94,7 Prozent (Vorjahr 94,8 Prozent).
In der Lebensversicherung wurde das Ergebnis vom einmaligen Gewinn dagegen vom Erlös aus dem Verkauf von Sa Nostra Vida in Höhe von 102,0 Millionen beeinflusst, aber auch von höheren Margen. Insgesamt resultierte für den Geschäftsbereich ein Ergebnis von 419,8 Millionen Franken (VJ 304,1 Mio).
Erhöhte Ausschüttungen
Weiterhin sehr stark präsentiert sich die Kapitalisierung mit einer geschätzten SST-Quote per Anfang Jahr von über 300 Prozent. Wie Helvetia am Montag mitteilte, setzt sich die Gesellschaft für die Strategieperiode bis 2025 neu zum Ziel, kumuliert mehr als 1,65 Milliarden an Dividenden auszuschütten – bisher lag das Ziel bei mehr als 1,5 Milliarden.
Mit den Ergebnissen hat die Helvetia die Erwartungen der Analysten klar übertroffen, diese hatten einen Gewinn von 546 Millionen erwartet. Auch die Dividendenerhöhung war nicht in diesem Ausmass prognostiziert worden.
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