Das Bauunternehmen Implenia hat im ersten Semester unter der Coronapandemie gelitten. Die Abspaltung eines Teils des Immobilienportfolios in die Ina Invest Holding und deren Gang an die Börse sorgte jedoch für einen kräftigen Transaktionsgewinn.
Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 1,93 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg demgegenüber auf 101,6 Millionen von zuvor 72,9 Millionen. Die Ina-Invest-Transaktion spülte dabei 107,1 Millionen Franken in die Kasse.
Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 53,6 Millionen Franken nach einem knappen Plus von 0,5 Millionen im Vorjahr.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Implenia die Prognosen der Analysten verfehlt. Laut AWP-Konsens wurden ein Umsatz von 2,06 Milliarden Franken und ein EBITDA von 103,4 Millionen erwartet.
Corona lastet auf Betriebsgewinn
Der positive Effekt der erfolgreichen Ina Invest-Transaktion habe die negativen Auswirkungen von Covid-19 überwogen, schrieb das Unternehmen weiter. Der Pandemie-Effekt belastete den EBITDA mit rund 37 Millionen Franken. Im Gesamtjahr wird mit einem Wert von 47 bis 67 Millionen gerechnet.
Mit Ausnahme einer Untereinheit hätten alle Divisionen unter Ausklammerung von Corona die Erwartungen erfüllt. Die Ina-Transaktion hat bei der Division Development zu einem hoben Betriebsergebnis geführt. Dies werde hier im Zeitraum 2020 bis 2022 einen erheblichen Anteil des erwarteten EBITDA ausmachen.
Insbesondere die Divisionen Tiefbau (Civil Engineering) litt unter den Einschränkungen und zeitweisen Baustellenschliessungen. Der Umsatz sank um 17 Prozent und auf Stufe EBITDA wurde ein Verlust von 16,2 Millionen Franken ausgewiesen nach einem Gewinn von 18,4 Millionen im Vorjahr. Auch im Hochbau (Buildings) und Spezialitäten war der Umsatz mit 9,1 bzw. 12,3 Prozent rückläufig.
Die Umsetzung der Strategie zeige wie geplant Wirkung, und im Rahmen von Covid-19 seien die Initiativen geschärft und beschleunigt worden. Bei Civil Engineering könnten dabei ein Abbau von Unternehmensteilen sowie Personalanpassungen nicht ausgeschlossen werden, schrieb Implenia weiter.
Ausblick bestätigt
Das Unternehmen bestätigt die Finanzziele unter Ausklammerung der Pandemie-Effekte. Damit wird im Gesamtjahr weiter mit einem Wachstum beim EBITDA im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Ausgeklammert sind dabei zudem die Kosten zur Strategieumsetzung von rund 10 Millionen Franken.
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