Volkswirtschaft Inflation in Deutschland verliert auf hohem Niveau an Tempo

SDA

13.4.2023 - 04:27

Auf tiefere Preise können deutsche Konsumentinnen und Konsumenten vorerst nicht hoffen. (Archivbild)
Auf tiefere Preise können deutsche Konsumentinnen und Konsumenten vorerst nicht hoffen. (Archivbild)
Keystone

Der Anstieg der Energiepreise in Deutschland hat sich im März abgeschwächt. Das dämpfte die Inflation insgesamt. Auf eine durchgreifende Entspannung bei den Preisen können Verbraucher aus Sicht von Ökonomen vorerst aber nicht hoffen.

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Die Inflation in Deutschland ist erstmals seit August 2022 wieder unter die Acht-Prozent-Marke gesunken. Die Teuerung in Europas grösster Volkswirtschaft bleibt aber weiterhin hoch. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes stiegen die Verbraucherpreise im März gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,4 Prozent. Die endgültigen Ergebnisse gibt die Wiesbadener Behörde an diesem Donnerstag (08.00 Uhr) bekannt. Im Februar war noch eine Inflationsrate von 8,7 Prozent gemessen worden.

Zuletzt lag die Teuerung in Deutschland im August des vergangenen Jahres mit damals 7,0 Prozent unter der 8-Prozent-Marke. Nach Einschätzung von Volkswirten hat die Inflation in Deutschland mittlerweile den Höhepunkt überschritten.

Für Verbraucher bedeutet die aktuelle Entwicklung allerdings noch keine durchgreifende Entlastung. Im März vergangenen Jahres waren die Verbraucherpreise um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, denn sie können sich dann für einen Euro weniger leisten.

Verbrauchspreise stiegen

Der Anstieg der Energiepreise, die nach dem russischen Angriffskrieg vor mehr als einem Jahr sprunghaft in die Höhe geschossen waren, schwächte sich im März deutlich ab. Energie verteuerte sich gegenüber dem Vorjahresmonat den vorläufigen Daten zufolge um 3,5 Prozent, nach einem Zuwachs von noch 19,1 Prozent im Februar.

Dämpfend dürften dabei auch die staatlichen Preisbremsen für Gas und Strom wirken, die seit 1. März rückwirkend zum 1. Januar 2023 gelten. Für Nahrungsmittel mussten die Menschen dagegen deutlich mehr ausgeben als ein Jahr zuvor (plus 22,3 Prozent). Gegenüber dem Vormonat Februar stiegen die Verbraucherpreise im März insgesamt um 0,8 Prozent.

Auf eine durchgreifende Entspannung bei den Preisen können die Menschen in Deutschland nach Einschätzung von Volkswirten in diesem Jahr nicht hoffen. So rechnen beispielsweise führende Wirtschaftsforschungsinstitute mit einer Inflationsrate von 6,0 Prozent im Jahresschnitt. Erst im kommenden Jahr soll sich die Inflation spürbar auf 2,4 Prozent abschwächen – vor allem wegen rückläufiger Energiepreise. 2022 hatten die Verbraucherpreise nach überarbeiteten Daten des Bundesamtes um 6,9 Prozent zugelegt.