BankenJulius Bär steigert Kundenvermögen bei schwächerem Geldzufluss
tp
23.5.2024 - 07:38
Die Vermögensverwaltungsbank Julius Bär vermeldet nach den andauernden Negativschlagzeilen um das Signa-Debakel einen deutlich abgeschwächten Netto-Neugeldzufluss in den ersten vier Monaten des Jahres. Die verwalteten Vermögen legten dennoch deutlich zu.
23.5.2024 - 07:38
SDA
Per Ende April beliefen sich die verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) auf 471 Milliarden Franken gegenüber 427 Milliarden Franken per Ende 2023, wie Julius Bär am Donnerstag mitteilte. Unterstützung kam dabei von positiven Währungseffekten und einer starken Entwicklung der Aktienmärkte, die nur teilweise von einem Rückgang der Bewertungen am Anleihenmarkt geschmälert wurde.
Erholung nach schwachem Januar
Bei den Neugeldern resultierten in den ersten vier Monaten netto Zuflüsse von insgesamt 1 Milliarde Franken. Das waren deutlich weniger als noch im gleichen Vorjahreszeitraum (3,5 Milliarden) und lag deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die auf Nettozuflüsse von 5,1 Milliarden gehofft hatten. Nach einem negativen Start in den Januar habe sich das Netto-Neugeld aber in den folgenden drei Monaten auf ein annualisiertes Wachstum von 3 Prozent erholt, betont die Bank.
Julius Bär machte seit dem letzten Spätherbst wegen der hohen Kredite an die zusammengebrochene Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko immer wieder negative Schlagzeilen. Im Februar gab die Bank die vollständige Abschreibung der Kredite im Wert von gut 600 Millionen Franken bekannt, zudem nahm CEO Philipp Rickenbacher den Hut.
Die im vergangenen Jahr neu zu Julius Bär gestossenen Kundenberater hätten nun aber positiv zu den Nettozuflüssen beigetragen, heisst es weiter. Beeinträchtigt worden seien die Geldzuflüsse durch den anhaltenden Fremdfinanzierungsabbau von Kunden. Wie andere Institute hatte Bär in der Folge der CS-Krise die Rekrutierungen beschleunigt und 2023 insgesamt 95 neue Kundenberaterinnen und -berater angestellt. Die Rekrutierungen gingen auch im neuen Jahr weiter: In den ersten vier Monaten 2024 stellte die Bank netto weitere 35 Kundenberater ein.
Höhere Marge
Die Bank verdiente auf den verwalteten Vermögen wieder mehr als noch im zweiten Semester 2023. Die Bruttomarge belief sich in den ersten vier Monaten laut der Mitteilung auf «nahezu 89 Basispunkte (BP)». Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023 konnte Julius Bär bei den Erträgen von zuletzt wieder deutlich aktiveren Kunden profitieren. In den ersten vier Monaten seien keine Netto-Kreditverluste verzeichnet worden, betonte die Bank ausserdem.
Mit der verbesserten Ertragslage verbesserte sich auch die Kosteneffizienz klar. Das adjustierte Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost/Income-Ratio) lag bei «knapp über 69 Prozent» und präsentierte sich damit deutlich besser als noch im Gesamtjahr 2023 (81,6 Prozent).
Kapitalisierung verbessert
Während die Bank mit den vorgelegten Zahlen die Prognosen der Analysten bei den Neugeldzuflüssen enttäuschte, lag sie bei den verwalteten Vermögen und auch der Bruttomarge darüber. Insgesamt hatten die Experten die Kundengelder bei 457 Milliarden Franken erwartet und die Bruttomarge etwas tiefer bei 86 Basispunkten.
Weiter verbessert präsentiert sich die Kapitalausstattung der Gruppe. Die CET1-Kapitalquote stieg per Ende April auf 15,3 Prozent (Ende 2023: 14,6 Prozent). Zur Verbesserung der Kapitalquoten trug auch die Verringerung des «Private-Debt-Kreditbuchs» bei. Nach dem Signa-Debakel will die Bank aus dem Geschäft mit solchen Krediten, die mit nicht kotierten Firmenanteilen oder zukünftigen Cash Flows besichert sind, aussteigen.
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
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Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
31.05.2024
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft
Die Schweizer Volkswirtschaft ist insgesamt weiterhin gut aufgestellt. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrat in einem am Mittwoch verabschiedeten Lagebericht. Auch vor dem Hintergrund der industriepolitischen Renaissance im Ausland bleibt die Schweiz demnach wettbewerbsfähig.
«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
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